Sonntag, 15. Februar 2009

Die Relation Oderauchund

Es erschien mir sinnvoll und Schreibarbeit ersparend, eine weitere Beziehung einzuführen: zu dem entwederoder, oder/und (das logische Oder) und und ein Oderauchund: A oderauchund B bedeutet A oder B oder beides, wobei A und B sich gegenseitig beeinflussen, bewirken oder gar bedingen können. Dieses oderauchund ist damit so etwas wie ein Bindeglied der causalen Logik (wenn A oder B oder beides dann C) zur dialektischen: durch das Wirken von A mit/gegen B entwickelt sich C, wobei klassisch A und B Widersprüche sind. Beim Oderauchund muss das so nicht der Fall sein. Es soll mit C einen mindestens dreiseitig dynamischen Prozess darstellen.

Zum Beispiel stellt sich mir der marxsche historische Materialismus dann so dar: Aus Arbeiterklasse oderauchund Bourgoisie entwickelt sich die Geschichte des Menschen. Damit lege ich dann auf mir genauso wichtige Phänomene mehr Wert, als Marx es meines Wissens tat, aber ohne die Wahrheit in seiner Betrachtungsweise zu verneinen, eher sie um meine zu ergänzen, zu vermehren, zu verdeutlichen, sie angemessener zu menschlichen Urteilen führen zu lassen:
1. A und B bedingen einander, Dinge, die A bestimmen, bewirken auch B und umgekehrt
2. Nicht nur die separat (getrennt, entfremdet) betrachtete menschlich historische Synthese, also das C, ist - durch A UND B bedingt und bewirkt - dynamisch ein Prozess, eine Entwicklung (so die dialektische Logik, die ja durch mein oderauchund nicht verfälscht wird)
3. sondern auch die Menschen, die A und B zugehörig Klassenkampf entwickeln, begreife ich damit als Ursachen UND Wirkungen! (Bewusstsein bestimmt das Sein und vv: Also Bewusstsein oderauchund Sein! Mindestens jedoch Bewusstsein UND - nicht oder! - Sein!)
4. Damit, und das möchte ich mit dieser Relation verdeutlichen, ist also alles am synthetischen Prozess Beteiligte dynamisch, entwickelt sich auch gegenseitig, ist also im Wirken oderauchund Verursachen auf das jeweils andere ein bewirkter und bewirkender Prozess
5. Weitergehend kann man bei diesem marxschem Beispiel also nicht nur von einem dreiseitigen Prozess sprechen, sondern sogar von einem drei-potenziertem, also einem neunseitigen alles mit allem, alles mal alles mal sich selbst!

Deswegen also auch meine Auffassung, dass betrachtete Dinge oftmals wesentlich mehr Seiten haben als immer nur die bisher und trotz unseres kollektiven Alters, also der uns verfügbaren Zeit und Erfahrungen, betrachteten!

Also: Nicht Treten oder Getretenwerden ist die typisch menschliche Frage. Sondern allein die Frage: Tritt Mensch oder lässt Mensch sich treten? Denn eines ist sowohl Ursache wie auch Wirkung für das andere. Und solange Mensch dies nicht als für sich gültig erkennt, also weder Treten noch Getretenwerden als unmenschlich verurteilt UND belohnt, solange wird er bewusstlos weiterhin unmenschlich nur RAUBtier sein.

Wie soll ich also als bewusst sein wollender Mensch keinen Menschen berauben und damit mir, Menschen UND menschlicher Gesetze treu bleiben? Denn meine Arbeitslosigkeit, mein Raub Eures ALGII, ist ja nur Ausdruck meines weder treten noch getreten werden Wollens, meines so gesehenen, weil so erfahrenen UND betrachteten Mensch Seins, also mein so oder so - wie wollt Ihr den denn gern haben? - räuberischer aber menschlicher und menschlich bewusster - asozialer, Menschen oder nur unmenschlich entfremdete Arbeit missbrauchender? - Wille!

Arbeiten? Oder nichts und niemanden berauben? Was ver- und beurteilt Ihr als straf- oder belohnenswürdiger? Und wie wollt Ihr so die Menschenwürde be- und nicht verachten?

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