Sonntag, 9. August 2009

Wirkungsvolle Sanktionen!

These:
In ihren Wirkungen am meisten begrenzte Sanktionen (Belohnungen, Bestrafungen) sind die wirkungsvollsten!

Oder die immer wieder auf eine Frage von Anne Will zurückgehenden, ob Mensch Verantwortungsbewusstsein herbeisanktionieren kann, von mir hier nun noch erweiterte Fragen:
Können wir bessere Menschen sein, wenn wir uns sanktionieren?
Sind gestrafte Menschen bessere oder schlechtere Menschen?
Oder gar belohnte?
Hängt die Güte eines Menschen von dem Maß seiner Strafe oder seiner Belohnung ab?
Welches Menschenbild haben Menschen von sich, die meinen Menschen belohnen oder bestrafen zu können, zu müssen, zu sollen? Oder etwa gar wollen?!

Und wofür eigentlich?
Etwa für Leistung? Wessen?
Gegen Nichtleistung? Wessen?

Frage nur ich mich: Was soll das alles (noch)? Wohin soll uns das noch führen?

Hierzu nachfolgende, auch schon angekündigte Geschichte, die mir eine mir sehr liebe Russin sandte (mit ihrem Einverständnis lasse ich die Deutsch Fehler darin. Auch um zu zeigen, wie wenig selbst fehlerhaftes Deutsch ein Fehler ist, wenn Deutsche meinen - zumindest so tun als ob, auch ihre Wirkungen nicht begrenzen zur Strafe UND Belohnung für Menschen! - fehlerlos zu sein!):

zu Verstand gekommen. Ohne 3-te Sieb geprüft ;-)
Dazu sokratischer Parabel.

Betr.: Worte und die Wunden von den Wörtern.

Also:

Einmal war ein Junge mit schwierigem Charakter. Sein Vater gab ihm eine Tüte gefüllt mit Nägeln und bat ihn, jedes Mal einen Nagel in den Gartenzaun zu schlagen, wenn er mit jemandem in Streit geraten sei.

Am ersten Tag schlug der Junge 30 Nägel in den Zaun. In den folgenden Tage lernte der Junge, sich zu beherrschen und die Zahl der Nägel, die er in den Zaun zu schlagen hatte, wurde immer weniger und weniger.

Mit der Zeit, merkte der Junge, dass es einfacher war sich zu beherrschen, als Nägel in den Zaun zu hämmern. Schließlich kam der Tag, an dem der Junge keinen Nagel in den Gartenzaun schlagen sollte.

Er ging zu seinem Vater und erzählte ihm, dass er heute keinen Nagel in den Gartenzaun geschlagen habe.

Der Vater freute sich über diese Nachricht und sagte seinem Sohn, er solle nun an jedem Tag, an dem er sich erfolgreich unter Kontrolle halten könne, einen Nagel aus dem Zaun herausziehen.

Viele Tage vorbei waren bis der Junge seinem Vater sagen konnte, dass er alle Nägel aus dem Zaun gezogen hast. Danach gingen Beiden zum Zaun und erklärte der Vater:

„Du hast dich in letzter Zeit gut benommen. Aber schau mal, wie viele Löcher du im Zaun hinterlassen hast? Er wird niemals mehr der selbe Gartenzaun sein, wie vorher. Jedes Mal, wenn du jemanden beleidigst, bleiben Wunden - wie diese Löcher im Zaun. Es ist, gleiche, als stächest du jemanden mit einem Messer. Wenn du der Messer wieder herausziehst, bleibt jedesmal eine Wunde, die nie wieder völlig verheilen wird. Die Wunde Verletzung wird als Narbe immer bleiben.

Vergiss niemals, mein Sohn, eine Wunde, die du mit Worten erzeugst tut genauso Schmerz wie eine körperliche Wunde".

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Also zwei Lehren ziehe ich hierdraus:

Strafen, selbst nur Nägel im Zaun, hinterlassen Wunden!
Und Belohnungen, selbst nur so geringe, wie Nägel wieder herausziehen zu können, hinterlassen Löcher im Zaun!

Aber Sanktionen, Belohnungen und Strafen, die nur im Nageln und Nägel wieder Entfernen bestanden, haben mindestens einen Menschen besser gemacht. Und darüber hinaus bei anderen die Zahl deren potenziellen, noch zu schlagenden Wunden verringert.

Welche Wirkung können wir als noch größer erwarten? Mit größeren Bankkonten? Noch mehr Knackies? Alles was wir brauchen sind: Hammer, Nägel und etwas, worein wir sie schlagen können, um sie wieder rausziehen zu dürfen.
Knäste und Banken scheint mir eindeutig als zuviel des Guten! Und damit um so schlechter!
Das war die eine Lehre hierdraus.

Welche andere, noch viel wichtigere, hintergründige aber immer vorhandene, steckt auch hier dahinter? Gibt es auch in Deutschland noch Menschen, die diese noch nicht soweit vergessen haben, obwohl fast jedes Wort, das wir hören oder verlautbaren, davon handelt, dass sie diese Wahrheit wenigstens auch hier erkennen, wenn sie ihnen unter die Nase gerieben wird?

Was brauchen wir also, um auf Banken UND Knäste verzichten zu können noch? Was macht Hammer und Nägel und Zäune dauerhaft überflüssig, auch wenn wir sie heute noch brauchen sollten? Was - bitte genau! - macht aus Menschen bessere Menschen? Strafen? Noch größere? Prämien? Noch mehr?

Oder was?
(Hilfsfrage: Für meinen Hund war es schon mehr als nötige Strafe von mir, wenn ich ihn böse ansah. Dann legte er sich hin und quiekte! Wohl, damit ich ihn nicht schlage? Oder gibt es noch bessere Gründe für sein aufmerksames und empathisches Verhalten?)

1 Kommentar:

  1. Beim wiederholtem Lesen kam mir etwas in den Sinn, das mir so oder ähnlich schon oft als Kritik an meiner Sichtweise entgegen gehalten wird:

    "Wieso machst Du aus einer Mücke einen Elefanten? Was bauscht Du diese harmlose kleine Parabel dermaßen auf?"

    Dazu kann ich nur sagen: Ich bin Gott. Ich kann mir die Dinge von oben angucken!

    Ich verstehe, dass Du nicht mein Ebenbild sein möchtest. Ich freue mich sogar darüber! Denn meine Vervielfältigung vervielfältigt auch mein mir Schreckliches, Teuflisches!

    Aber lass mich nun Dich fragen: Willst Du kein Gott sein? Oder warum betrachtest Du die Dinge nicht auch von oben?

    Lieber als Teufel aus der tiefsten Hölle auf die Dinge schauen?

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