Mittwoch, 12. August 2009

Materieller Reichtum statt Leid?

Also mal von der interessanten Frage abgesehen, ob Leid UND damit dann unsere menschliche Leidensfähigkeit, welche ja nicht zuletzt durch unser mitmenschliches Mitleid sich ausdrückt, nicht ebenfalls zu unseren Reichtum gehört, mit dem wir uns verarmen, wenn wir unsere Banken bereichern, die immerhin schlau genug sind, auf einigen ihrer unmenschlichen Konten unsere menschlichen Namen zu schreiben. Aber noch viel dümmer, unsere Dummheit dafür zu nutzen, dies auch dann tun zu dürfen, wenn unsere Miesen drauf stehen!
Wie gesagt: mal abgesehen von diesem Durcheinander!

Was eigentlich lässt uns reicher werden wollen?

Gut, unter der Voraussetzung, jemand habe wirklich durch materiellen Reichtum weniger Leid, wäre es für mich absolut kein Problem, materiell sogar noch relativ ärmer zu sein, als ich es schon bin. Allerdings wüsste ich dann immer noch nicht, was man dann bei mir noch fördern oder gar von mir noch fordern wollte?

Aber stimmt diese Voraussetzung denn? Leiden Menschen wirklich weniger, je reicher einige sind? Vergrößern wir nicht eher menschliches Leid, weil wir unser eigenes auf Kosten aller verringern wollen? Schaffen wir damit größeren oder geringeren Reichtum für die Menschheit?
Und wenn ja, welchen? Leidensvolleren oder Leid ärmeren?

Kann ein Mensch überhaupt auf eine solche Frage eine Antwort geben, die allgemeingültig sein kann? Wenn nein, warum versuchen wir's dann?

Neben vielen meiner Fehlern, war der am leichtesten zu korrigierende der, damit aufzuhören, jemanden dessen Antwort zu glauben. Und dazu gehört auch meine eigene Antwort. Ich glaube mir UND damit jedem Menschen keine Antwort, die nicht nur für den antwortenden Menschen selbst gültig sein soll! (Schwierig war nur zu lernen, Menschen dadurch noch mehr zu vertrauen, wenn man nun weiß, wie wenig Menschen sagen, was sie wissen! Wie wenigen Menschen Mensch eigentlich glauben darf!)

Und ich weiß, dass jeder Mensch lügt, bewusst, wissentlich, und sich UND alle(s) verarmend, aber vor allem Banken bereichernd, die, wenn er Pech hat, ihn beteiligend sich weiter die eigenen Taschen volllügen lassen.

Aber warum leidet ein solcher Mensch nicht? Oder lügt er sich auch hier nur an, wenn er sich als leidarm ansieht?

Welche Menschen schicken wir eigentlich in unsere Knäste? Die, die noch nicht genug gelitten haben? Oder die, die nicht leiden wollen? Oder die, die das nicht (mehr) können? Oder etwa gar die, die Menschen mit reicherem Leid beglücken (wollen)?

Sorry, falls schon wieder zu durcheinander! So bin ich! Oder seid doch Ihr so?

1 Kommentar:

  1. Ich kommentiere immer dann selbst, wenn mir etwas auffällt an dem, was mir einfällt. Aber nicht zum Thema, aber zu diesem blog gehört:

    Ich frage mich, ob Menschen es als durcheinander ansehen, wenn Menschen, die als ganz unten (auch von sich selbst!) betrachtet werden, behaupten, sie könnten sich das Sein von oben ansehen?

    Mein Antwort, ob Ihr sie nun glaubt oder nicht, lautet:
    Es kommt nicht darauf an, wo Menschen sind, um sich etwas von wo aus immer auch betrachten zu können. Es kommt nur darauf an, dass Menschen wissen, wo sie sind! Und dazu müssen sie erst einmal wissen, dass sie, wo immer sie auch sein mögen, IMMER genau da sein wollen, wo sie im Augenblick des Betrachtens gerade sind!

    Und vielleicht ist es gerade für Menschen gut, die sich im Himmel wähnen, sich das Sein auch mal aus der Hölle zu betrachten?

    Mir jedenfalls erscheint es mein Wille für mein Untensein zu sein, mir die Dinge auch von oben betrachten zu dürfen! Und wenn dann noch mein hier unten Sein anderen ein Platz in ihrem da oben sein zu können, was - bitte schön - soll ich dann nochmehr wollen?

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