Freitag, 31. Juli 2009

Glauben? Oder Wissen?

Dank all dem in den letzten Tagen gelesenem, insbesondere selbstverständlich freemans Alles Schall und Rauch (den link findet Ihr hier links auf meiner Seite), und dort insbesondere einem Kommentator namens Haniel, der mir seine Seite - auf die ich bisher nicht kam, und wohl auch nicht mehr kommen kann, was mich ebenso sehr erfreut, wie ich es auch bedauern kann, ist mir klar geworden, dass ich mich mit all diesen meinen Beiträgen der letzten Tage zwar der Wahrheit näherte, ich diese aber nicht deutlich genug sah. Das heißt nun aber wirklich nicht, dass ich sie jetzt ausreichend deutlich sehe, oder gar in ihrem Besitz sei, was dann ja aber tatsächlich nur für meinen Magen gelte, der sie nun löffelweise verschluckt verdauen müsste. Aber es veranlasst mich, einem von mir möglicherweise verschuldetem, aber ungewollt induziertem Irrtum entgegen zu treten:

Es kann nicht heißen: Glauben oder Wissen!
Glaube kann richtig sein, menschliches Wissen aber durchaus sich als Irrtum herausstellen!

Es muss also heißen: Glauben UND Wissen!
Was zweielei bedeutet: man glaubt an das, was man weiß!
UND
Man weiß, dass man nur glaubt!

Dieses beides nicht zu beachten, führt mit unserem Sein dazu, dass wir unsere Irrtümer bis aufs Messer verteidigen glauben zu müssen!

Denn die Frage lautet nicht: wer hat womit Recht?
Die Frage kann nur lauten:
Irrt sich der mehr, der nur glaubt? Oder der, der weiß, dass er nur glaubt? Greift der eher zum Messer, der glaubt, dass er weiß? Oder der, der weiß, dass er glaubt? Oder doch diejenigen, die immer nur - und das gleichzeitig - können: glauben, wissen, wissen zu glauben UND glauben zu wissen!
Btw: Selbst wenn Mensch wissenschaftlich berechtigt von ihrem Wissen als gesicherte Tatsachen (= menschlich, reale Spiegelbilder der Wahrheit) ausgeht, glaubt sie dann nur, sie sei berechtigt dazu? Oder weiß sie dann, woran sie glaubt?

Wen also sollen wir wählen zu unseren geglaubten Wissensträgern? Diejenigen, die uns mitteilen, was sie nur glauben? Oder diejenigen, die uns ihren Glauben als Wissen verkaufen; uns also zu blinden Mitgläubigen machen? Diejenigen, die es als belohnenswerte Leistung ihrer selbst ansehen, zu glauben? Oder diejenigen, die wissen, was sie tun, weil sie wissen, ihr Reichtum kann nur eine unverdiente Belohnung für alles menschliche Sein sein? Also diejenige, die, wenn sie meinen, H4 sei das angemessene Maß aller menschlichen Leistungen, niemandem, schon gar nicht sich selbst, mehr zugestehen wollen!
Welcher König war dem Volk näher: der, der es nach Strich und Faden für sich und seines gleichen ausbeutete? Oder der, der für sich auch nur das beanspruchte, was er dem geringsten seiner Untertanen zugestand?

Demokratie oder Feudalismus? Können wir wirklich wählen, auch wenn wir uns unser Wahlrecht erkämpft haben? Wissen wir, was wir glauben? Glauben wir, es zu wissen?

Wissen Wähler deswegen nicht mehr, wem sie noch glauben sollen? Weil es solche Menschen nicht (mehr) gibt bei uns in unserer parlamentarischen Demokratie? Denn solche nehmen lieber H4 und damit zwangsweise (gemeinnützige?) Arbeitsplatz vernichtende 1€-Jobs an, statt sich der Gefahr auszusetzen, von solcherart Wählern zu solchen Politikern gewählt/gemacht zu werden?

Wissen wir eigentlich, ob unsere Politiker menschlich oder unmenschlich sind?
Oder glauben wir, indem wir sie wählen, werden sie schon das sein, woran wir glauben?

Sind Arbeitslose eigentlich die besseren oder die schlechteren Arbeiter? Die besseren oder die schlechteren Menschen? Die besser oder schlechter Menschen parlamentarisch vertreten könnenden? Wie machen wir eigentlich bessere Politiker? Mit mehr als H4? Warum Arbeitslose immer nur unsere Jobs klauen lassen? Warum nicht auch einige Parlamentarier nicht mehr wählen, und dafür einige 1€-Jobs mehr haben?

Ist es wirklich so, dass Arbeitslose schlimmeres bewirken als diejenigen, die wir wählen, damit's nicht geschieht?
Oder glauben wir das nur?

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