Mittwoch, 15. Juli 2009

Gesellschaftliche Realitäten im Doko-Spiegel

Auch wenn Skipos Einwand im Dokoland-Forum gegen Liga-Doko dank dem Rundenzähler neutralisiert wurde, so sind doch seine möglicherweise und vermeintlich subjektiv, tatsächlich aber uns alle betreffende, gefühlten Bauchschmerzen bzgl. eines Doko-Liga-Betriebes mit unterschiedlichen Spieler durchaus der Realität angemessen. Liga-Doko ist nun einmal zum weitaus überwiegendem Teil so, als spielte man Lotto in Ligen. Der Grund dafür liegt nun mal im überwiegenden Glücksspielcharakter des Doko, der erschwerend, weil verschleiernd, nicht durch mitunter mögliche könnerische Spieloptimierungen - nur vermeintlich (sozusagen nur für Glückliche UND Könnende) - ausgleichbar ist.

Ich sehe grundsätzlich nur zwei mögliche Wege, besser als bisher damit um zu gehen:
1. und das wünsche ich mir: Doko vom Glück unabhängiger zu gestalten
2. Nicht mehr davon auszugehen, dass ein Pokalsieger oder ein punkterfolgreicher Dokospieler auch ein Könner sei. Eher sowas wie ein Punktegeier oder gar unfair spielender Tischabhauer, der zumindest, weil so gefordert und gefördert, koste es, was es wolle, unbedingt seinen (? oder doch unseren? oder nur Tobias?) Pokal gewinnen (? oder etwa doch verlieren?) will!

Der zweite Punkt korreliert in etwa mit unserer gesellschaftlichen Realität, in der pekuniäre Millionäre auch nur entweder ausgesprochene Glückspilze oder die erfolgreichsten Betrüger, Diebe und Mörder, keinesfalls also soziale Leistungsträger darstellen; die Forderung nach leistungsgerechter Bezahlung wird ja eindeutig und hauptsächlich von denen erhoben, die schon ihren sozialen Fehlleistungen gemäß mehr Papier bekommen, als sie verdienen. Denn genau das haben wir uns auch nur verdient! Denn es gelingt uns offensichtlich nicht, uns davon zu überzeugen, wir wünschen uns ein solch asoziales Verhalten nicht zu unserer menschlichen Leistung! Ähnlich, wie sich auch (noch?) Dokospieler ihr Glück gern honorieren lassen wollen, weil Glück allein ja nicht genügt!

Doko ist zur Zeit dauerhaft nur dann glücksunabhängig, wenn immer nur die gleichen 4 Spieler miteinander spielen. Und das ist gerade im internet noch unwahrscheinlicher! Weswegen gerade im internet aufkommende Bauchschmerzen fühlbarer werden. Das halte ich für den größten Vorteil für Doko an sich des internets! Deswegen auch hier noch mal mein schon üblicher Hinweis auf problematische Pokale und sonstige Wertungen beim Doko! Ähnlich also, wie auch eine wachsende Menschheit menschliche Fehler offenbart, die ein damit unmögliches Überleben verhindern!

Das (Doko-)Problem lautet also nicht: Welche Sanktionen oder sonstige innersystematische, immer nur vermeintliche Abhilfen (der Rundenzähler ist nur ein zu selten mögliches Gegenbeispiel hier)? Sondern: Was wollen wir? Und wie und wann lernen wir, besser damit um zu gehen*), dass auch andere genau das gleiche wollen? Dafür aber ihre soziale Menschlichkeit bereit sind, zu opfern! Solange, bis alle Menschen nicht nur ihre Sozialität opferten? Für alle nicht nur undeutschen Ewigkeiten: Wahl-Sieg heil! ??

Euer Jo

*) dieser wiederholte Verstoß gegen irgendwelche, mehr oder weniger willkürlichen, aber gerade deswegen wunderfein zur Geldschneiderei tauglichen Recht- (? ja, sogar ultrarechts!!!) Schreib- (ich sabbel auch lieber!) Regeln (ein Beispiel mehr dafür, wie wenig Regeln dazu taugen, Menschen auch Menschen sein zu lassen! Geschweigen denn, sie gar zu menschlicheren Menschen werden lassen!), also dieser mein gar nicht oft genug wiederholbarer Verstoß soll speziell in diesem Fall darauf hindeuten, wie einfach es ist (möglicherweise gar der einzig nachhaltig mögliche Weg?), solche schwer bis gar nicht lösbaren, mitmenschlichen Probleme zu umgehen. Einzige Voraussetzung dafür und allein durch sie schon erreichbar: Geringe Unterschiede bei den Sanktionen für gleich sein wollende Menschen! Heute haben wir (ja sogar trotz Krise schon wieder, was auch noch als Zeichen gewertet wird, dass diese nun bald überstanden sein wird!) die Marge von Todesstrafe bis Millionenjahreseinkommen. Da beides gleichermaßen unschuldig verdient ist, ist beides auch gleichermaßen sinnlos! Aber beides führt auch gleichermaßen zu selbstmörderische, sich gegenseitig mordende und sonstwie beklauende Menschen.
Wollen wir das? Dann seid glücklich und zufrieden, viel Zeit bleibt uns nicht mehr dazu, wir haben es ja!

Ansonsten: wenn wir gleichberechtigte und partnerschaftlich sozial miteinander lebende Menschen haben wollen, sollten wir die Unterschiede zwischen uns, die immer sofort auch unterschiedliches Recht bewirken, erheblich verkleinern. Denn was haben wir davon, wenn wir einen Mörder töten oder ihm eine Bank bescheren? Etwa weniger Mörder? Oder doch eher mehr Mörder durch unsere selbst so gewollte und damit auch nur selbst verschuldete Blindheit?

1 Kommentar: