Entgegen vielfach geäußerter Ansicht ist nicht Neid, eher schon Gier, aber auch das scheint mir fraglich zu sein, Ursache menschlicher Katastrophen. Für mich steht aber fest, da ich es so erfuhr, dass beides Indikatoren, also Wirkungen sind, die in ihrem Ausmaß auch das Ausmaß solcher menschenbedingter, -gemachter und -gewollter Katastrophen abbilden.
Fangen wir mal mit dem Klima an: Wir wissen, wenn auch noch das Ausmaß erforscht wird, dass Unwetterkatastrophen auch menschlichen Ursprung sind, also auch uns zur Ursache haben. Was ja aber keine Katastrophe universeller Wirkungen sein muss oder gar ist. Denn viele Lebewesen bestimmten das Klima der Erde: ja wir wissen sogar, ohne Leben gäbe es fast kein irdisches Klima, geschweigen denn durch Leben freigesetzter Sauerstoff, ohne den wir nicht lebten!
Für uns ist es also nicht katastrophal, dass wir Unwetter heraufbeschwörende Klimaveränderungen bewirken. Das menschlich Katastrophale sehe ich darin, WIE und WARUM wir das tun: Wir nehmen allen Menschen - auch uns selbst - die Luft zum Atmen, indem wir sie beispielsweise in unseren Autos verbrennen! Was zwar auch Unwetter oder gar steigenden Meeresspiegel verursacht, aber das eigentlich schlimme ist, dass wir uns selbst unserer Lebensgrundlage berauben!
Wir fahren sozusagen also Auto, um nirgendwo anders hinzukommen, als wir auch ohne es, nur eben ein wenig langsamer täten: in unser aller Grab! Das wissen wir alle! Schon sehr lange! Viele Verkehrskatastrophen, eindeutig menschlicher Natur, haben dies uns schon angezeigt!
Etwas noch neueres, nun aber wahrlich nicht mehr Wunderbares: Was macht es uns schon aus, wenn wir schon nicht mehr atmen wollen, auch kein Boden mehr unter unseren Füßen zu haben? Oder haben wir nun etwa mehr Angst vorm Meer? Und verhindern wir nun etwa mehr, dass uns das von uns so unterstützte Meer unser Land klaut? Begreifen wir nun, wer hier eigentlich wem was klaut? Sperren wir also uns als größte unserer Diebe nun selbst ein? Oder doch weiterhin nur unsere kleinen Fische? Während die wahren Fische mehr und noch besser schwimmen können?
Gut, kommen wir also zu Tsunamis:
Noch gelten diese Naturkatastrophen, die sehr leicht sehr vielen Menschen das Leben kosten (btw.: wäre das eigentlich dann eine menschliche Katastrophe?), eben als vom Menschen nicht verursacht. Z.B. eben als Wirkung irdischer Tektonik, irdischem Vulkanismus. Die ja auch zu unserem Sein können beitragen!
Aber das wird sich ändern, also dieser noch und einst unschuldige Glaube ändert sich und das immer wissender, nachweislicher in unsere zu gutgläubige Schuld: beispielsweise bewirken wir mit unseren Klimaauswirkungen eine höhere Tektonik durch eis- und damit druckfreiere Kontinentalschollen, also mehr und schwerere Erdbeben, die dann eben halt auch mehr und höher Tsunamis bewirken werden. Oder auch, wie ich finde sehr gut in Schätzings Roman "Der Schwarm" beschrieben, durch Anstieg der Meerestemperaturen bewirken wir mit unserem genau so und nicht anders Sein ein unterseeisches Abrutschen von Teilen der Kontinentalabhänge, die durch Methanhydrat noch befestigt sind. Genau diese unterseeischesn Massenbewegungen sind es aber, die die fürchterlichsten, die höchsten Tsunamis bewirken.
Nebenbei: dieses Freisetzen des im Meer noch gebundenen Methans bewirkt dann einen Anstieg von Temperaturen, den Menschen wohl niemals hätten allein bewirken können. Und es fraglich sein dürfte, ob Menschen solche Temperaturen überhaupt überleben werden.
Zum Schluß ein paar Fragen an uns Menschen, zuerst die Wichtigste:
Glauben wir eigentlich wirklich noch daran, dass unser Verschwinden aus dieser Welt eine (menschliche?) Katastrophe darstellt?
Nun ein paar, eher unwichtige Fragen:
Welcher Mensch hat mehr Glück: der sofort Tote? Oder der, welcher mit nur noch weniger Menschen, dafür aber auch nur noch wenigen, dafür aber umso mehr unmenschlichen Menschen, deren so Sein vielen Menschen das Leben kostete, sein Leben erkämpfen muss?
Oder anders: Wer trägt mehr zum Überleben der Menschheit bei: derjenige, der sich ein Boot bauend oder kaufend mehr Tsunamis bewirkend einen auf hoher See abreiten kann? Oder derjenige, der - mitunter sogar bewusst - auf ein Boot verzichtet, um ja keine Flutwelle heraufzubeschwören und noch dazu, sich selbst zwingend, alles dafür tun muss, dass sowas nicht geschieht?
Sind menschliche Katastrophen eigentlich Katastrophen für Menschen? Oder deswegen keine, weil sie klugen Menschen zeigen, dass sie nicht klug genug waren; und dummen, dass sie dringendst klüger sein - falls noch Zeit dazu bleibt: werden! - müssen? Und es für niemanden ein Katastrophe sein kann, wenn sie es versäumen? Ist unser Sein nicht eher katastrophal, solange wir uns noch als angeblich vereinzelte Schädlinge einsperren aber uns mit immer mehr prämierten Schädlingen für Menschen zu Schädlingen für alles entwickeln? Wozu brauchen Schädlinge Gesetze: für noch mehr Schädlinge?
Sind menschliche Schädlingsbekämpfer eigentlich menschlich oder unmenschlich?
Katastrophale Menschen? Oder menschliche Katastrophen? Was ist hier die Frage?
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