Dienstag, 19. Mai 2009

Mord als Singularität?

Aus wer-kennt-wen.de's Philosophie-Gruppe:

Go your own way!

Marc hat mich auf dieses Thema gebracht:
Geh' Deinen (eigenen) Weg!

Das bedeutet erst einmal zweierlei:
1. Eine Aufforderung, eine Zielsetzung als
Wegbeschreibung, die Forderung der Freiheit
danach, die Illusion einer Menschenwürde, ja
sogar die Schuldzuweisung, sein eigenes Leben
zu leben.
2. Und das scheint mir weitgehend vergessen
zu werden, dass jeder Mensch sein eigenes
Leben lebt, ob er nun will oder nicht!

Für mich stellt sich nun die Frage, die ich
hiermit gern an Euch weiterreiche: Wessen
Leben lebt ein Mensch, wenn alle Menschen das
Gleiche leben?
Oder um im Bild zu bleiben: Wird ein Irrweg
weniger zu einem, wenn möglichst viele oder
gar alle ihn austrampeln?

Diese banale Forderung danach, sein eigenes
Leben zu leben, was ja auch ohne Forderung
jeder ohnehin tun muss, ist also schon jetzt,
mit nur dieser einfachen Frage, alles andere
als banal. Aber es wird noch schwieriger:
Geh' Deinen Weg! Ist das nur eine
individuelle Forderung? Oder welche Ursachen
und Wirkungen sind hiermit auf das
Zusammenleben von Menschen verknüpft? Was
davon ist Erziehung? Tradition? Kultur?
Wirtschaft? Politik? Weltordnung?
Gesellschaftssystem?

Also erst einmal wieder simpel: Wie bringen
wir unsere Kinder dazu, ihr eigenes und
welches Leben wie zu leben?

Zum Schluss meine Frage: GESETZT den Fall,
ein über möglichst viele menschliche Leichen
führender Lebensweg sei ein Irrweg, wird
dieser per Gesetz dazu? Oder was lässt diesen
dazu werden?

Also die Frage: Wozu braucht ein Mensch
Gesetze für sein Leben? Helfen oder hindern
die ihn daran, seinen EIGENEN Weg zu
finden?
(Zitatende)

Vielleicht sollten wir für unser Zusammenleben vom Universum lernen?
In ihm gibt es Singularitäten, ja es scheint sogar so, dass es mit einer (der Urknall selbst, seine Ursachen und wohl auch noch seine anfänglichen Wirkungen ist und sind auch Singularitäten) begann. Zum Universum gehören also Erscheinungen, die nicht mehr dem Universum zuzuordnen sind: schwarze Löcher! Sie sind deshalb Singularitäten, weil die im übrigen geltenden Gesetzmäßigkeiten in ihnen für uns erkennbar nicht mehr gelten: es findet kein Austausch (so ganz richtig ist das nicht, der Jet eines aktiven schwarzen Loches ist ja sowas wie ein Geben an seine Umgebung), also nur noch ein Nehmen, kein Geben zwischen schwarzem Loch und dem restlichen Universum statt. Und doch wissen wir von ihnen! Sie gaben uns mit ihrer "Gier" Informationen. Sollten wir sie nicht nutzen, um nicht von ihnen auch noch "gefressen" zu werden?
Die schwarzen Löcher sind also die Killer, die Mörder des Universum. Sie reißen alles an sich und behalten es für alle Ewigkeit! Hat das Universum nun zu seinem Schutz Gesetze erlassen, die diese "Zerstörungswut" begrenzen sollen? Nein, im Gegenteil: seine Gesetze sind hier außer Kraft gesetzt!

Aber was tun Menschen? Sie erlassen besondere Gesetze für ihre Mörder! Für ihre Singularitäten! Und damit nehmen sie ihre schwarzen Löcher in ihre Mitte, um ihnen noch mehr geben zu können, was dann für alle Menschheitszeiten unwiederbringlich verschwindet!

Kluge Gesetze? Oder gesetzmäßige, gesetzmäßig verordnete menschliche Dummheit?

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