Dienstag, 24. August 2010

Nichts zu sagen.2

Beim Doppelkopf ist jede Karte zweimal vorhanden. Bei einem Normalspiel werden diejenigen zusammen veranlagt, die im Besitz der beiden Kreuzdamen, der Alten sind, bzw. als Kontrapartei die nicht erhalten haben (Glück? Oder doch nur Pech? un-, verdient?). Wie auch immer, das nur für nicht Dokospieler als Erklärung des Folgenden.

Ein beim Doko geläufiges Problem ist also: Wie zeige ich meinem Kontrapartner, dass ich KEINE Alte habe? Wie sagen, was ich (doch auch) nicht sagen kann?

Folgende Sätze schrieb mir ein Profi, die es sich dankenswerter Weise zur Aufgabe macht, mir ein wenig zu helfen.*) Und die setze ich hier rein, um meinen ein wenig frustrierten Lesern zu zeigen, dass sie nicht allein so sind.

"... ich denke aber ihr Stil verwirrt die Leute und kommt irgendwie nicht auf den Punkt." ...
"Auf ihrer Internetseite habe ich ein Zitat gefunden, da schrieben Sie Ihre Freundin sage, sie sprächen besser als sie schrieben- sie hat recht. Weniger ist mehr.
Schließlich haben sie ja offensichtlich einiges mitzuteilen und möchten gelesen werden. Momentan schaffe ich drei Sätze, dann habe ich Sie schon als Spinner abgetan und da geht es anderen bestimmt ähnlich (ich bin ein schrecklicher Mainstreamer).
Persönlich weiß ich ja, dass Sie auch anders können, vielleicht finden Sie da ja einen Mittelweg."


Mir fiele zu jeder dieser Aussagen Unmengen ein (z. B. Mittelweg: dazu steht sehr viel in diesem blog. Oder Spinner: ja klar bin ich ein Spinner! Wer nicht? Aber bei mir ist es aktenkundig durch jeden H4-Antrag, den ich abgab und noch abgeben werde.) Grundsätzlich glaube ich jedoch, dass ich mit allen diesen Aussagen übereinstimme, sie zumindest verstehe, nachvollziehen kann. In einem auch mir eigenen, gnadenlosen - aber deswegen doch nicht gleich ungnädigen? - Akt der Selbstüberschätzung meine ich sogar, sie mittlerweile vorvollziehen zu können, indem ich sie nicht mehr einfach, allenfalls nur noch komplexer und verwirrend vieldimensionaler - mein Nirwana ist die Ganzheit! - nachmachend vormache! Wie auch immer, in meiner direkten Antwort nahm ich Bezug auf "mainstreamer": Es ist ja nichts verkehrtes, mit dem Strom zu schwimmen! Die Frage lautet ja nur: Wohin? (Um im Bild zu bleiben: alle Ströme fließen ins Meer. Das ist die Definition, die einen Wasserfluss zum Strom erklärt und ein vermeintlich stehendes Gewässer zum Meer, Abfluss aus ihm ist nur durch die Luft, die dritte Dimension gegeben, Verdunstung genannt)
Mal von der Gezeitenseglern geläufigen Frage abgesehen: Was, wenn der Strom kentert? Gegenan? Mit ihm zurück? Oder Anker werfen? Rechtzeitig in einen rettenden, zumindest ja noch interessant und schön sein könnenden Hafen (nur 5 Meter MEER wären dort eindeutig weniger, weil zu viel!)? Und dann ja noch das bildhaft etwas weiter gefasste, zur Zeit völlig unlösbare, gerad erst mal erkannte Problem, dass unser aller Raumschiff Erde nur einen einzigen, sicher unsicheren Hafen (die Sonne, als Ruhe- und Antriebsplatz) hat! Also unser Kahn sicher uns irgendwann löschen wird. Also dann wieder und immer noch mehr, eben weil weniger, die Frage: WOHIN? **)

Oder Verwirrung! Dazu liegen mir zwei Dinge am Herzen:
a) Ich bedaure und bitte um Verzeihung, dass ich die Verwirrung meiner Mitmenschen nicht verkleinere. Und umso mehr, wenn auch ich sie noch vergrößere!
b1) Zumindest ist es mein Ziel, die Verwirrung zu verdeutlichen, denn es ist NICHT meine! Ich meine, sie nur zu verstehen.
b2) Auch wenn ich mich momentan eher als weniger verwirrt begreife (Selbstüberschätzung?), so sind mir doch - auch dank meiner Familie, meiner Kinder - die Ursachen und Wirkungen einer von mir unabhängigen Verwirrung geläufig. Somit scheint es mir so zu sein, dass meine vermeintlichen Gegenpositionen nicht für Verwirrungen zusätzlich sorgen - das habe ich wirklich nicht nötig! - sondern nur Bestehendes durch Hinterfragen, transparenter Machen, wie es so schön heißt, Spiegeln aufzeigen. Aber selbstverständlich wird die Verwirrung erst mit meinen Gegenpositionen komplett (naja, vielleicht ein ganz klein wenig kompletter?), ja vielleicht auch erst gerade dadurch existent! Mir ist also bewusst, dass auch ich möglicherweise alles heißer mache, als es gut zum Essen wäre. Das ist die eine Seite meines Drahtseils!
Die andere ist: Letztendlich sage ich nichts, was ich zu sagen habe. Denn ich habe ich nichts zu sagen! Und alles, was ich schreibe, ist mir auch schon von anderen gesagt worden! Oder wie mein bildhaftes Motto dieses blogs schon sagt: ich schaffe die Blumen nicht, und auch wenn ich sie pflücke, nehme ich sie niemandem weg. Das einzige, was ich mit ihnen mache: ich bewundere, bestaune, zeige sie! Etwas Kindliches, was ich mir bewahrte und weiter bewahren möchte. Stelle ihre für mich erkennbaren Schönheiten dar. Auch wenn sie verwirrend oder gar betörend schön sind!

Um auf den Punkt zu kommen, auf den ich ja "irgendwie nicht" komme:
Ein nicht nur beim Dokospiel geläufiges Problem ist also: Wie auf einen Punkt kommen, den man nicht hat?

*) Bin gespannt, wohin mich das führt, treibt UND freue mich jedenfalls darauf und darüber! UND es (die Aufbruchstimmung?)/sie (der Profi) ist mich sehr inspirierend! In der Wirkung auf mich erkenne ich also den Profi! Die Frage lautet doch also: Was ist die Ursache dieser Wirkung? Wer macht den Profi? Der Profi selbst? Oder diejenigen, die ihn als solchen erkennend dazu erklären? Oder - auch diese Möglichkeit wird ja gern gemacht und kolportiert - sein Einkommen?
Oder alles zusammen, also dann das UND? Aber ist das dann wirklich schon alles? Gehört dann nicht noch mehr zu diesem Sowohl-als-auch? Wie wäre es mit z. B. Arbeit? Gar harte? Und was wäre, wenn alle sieben Milliarden Menschen endlich hart arbeiteten und nicht deutlich mehrheitlich hart arbeitslos wären? Wer verrichtet die Arbeit? Ein Richter? Ein Profi? Ein Arbeitnehmer? Ein Arbeitgeber? Ein Arbeitsloser? Oder alle zusammen, nur einigen bringt das mehr, anderen weniger ein? Bekommen mehr oder weniger alle das Gleiche dafür? Weniger ist Mehr?
Was ist Einkommen? Das, was wir den Banken geben? Oder den Politikern, die es dann dorthin weiterreichen? Angeblich, weil sie müssen? Die Sanktionen der menschlichen Gruppen? Strafen? Prämien? Miss- UND Erfolge? Transferleistungen oder auch nicht so benannt? Kreuze? Be-/vernagelte? Auf Scheinen und Urnen?

Ein nicht ganz ernst zu nehmender Spuch, ein running-gag beim Doko lautet:
Immer Ärger mit dem Kreuz!

**) Es macht Spaß, sichere Arbeitsplätze, in der Forschung mit und durch jede Lösung neue Fragen zu finden. Gerade dieser Spaß an der Neugier ist es, was Leben leben lässt, ob bewusst oder unbewusst, das widersprach bisher keinem Leben. Auch in der menschlichen Forschung nicht. Aber das ist, war und wird immer WIRKUNG sein, nicht Ursache! Die Ursache dafür lautet: Forschung kann das tun, WEIL sie nicht ERGEBNIS orientiert ist. WEDER nach Gewinnen noch nach Verlusten forscht. Erst bewusste Neugier des Menschens, bestimmte Ergebnisse - letztendlich ja nur sein Leben verdienen will, das er damit aber, weil auch unverdient erhalten, in Frage stellt, sinnlos macht, ad absurdum führt und führen lässt - erst dieses bewusste, nach wie vor intelligent UND trotzdem - nein, weil so auch dumm! - neugierige Streben nach Wunsch-/Glück-/Erfüllung/Verdienst lässt möglicherweise alles irdische Leben noch früher, vor dem ohnehin vorgegebenen Ende sterben. UND kann somit auch nichts mehr dagegen tun, dass auch ohne die lebendige Gabe der Menschheit, bewusst über sich und ALLES UND NICHTS nachdenken, reflektieren, spiegeln zu können das Ergebnis nach wie vor fest in Stein, auf Papier UND noch meer in WASSERSTOFF gehauen ist: Leben stirbt. Denn das ist eine seiner Definitionen. Leben lebt nur dann, wenn es stirbt. Totes kann weder leben noch sterben!
Ein besseres, dem Leben und damit dann auch ihnen genehmeres Ergebnis werden meiner Meinung die Menschen nur dann erzielen, sich selbst genehmigen können, wenn sie ihr Ziel in der Ziellosigkeit, im Treiben lassen UND zumindest auch mal im GEGENANSCHWIMMEN erkennen!

Ist das nicht verwirrend? Für mich klar: deswegen schreibe ich ja darüber! Aber mir ist sehr klar, dass gerade die menschliche Damenwelt sehr ergebnisorientiert ist. Denn unter Schmerzen (und dazu gehören nicht nur die Geburtswehen, sondern die mit jedem Leben wieder neu geschaffenen Todeskrämpfe!) hat sie Leben geboren und will unbedingt, dass es lebt!

Und auch ich kann das nur bewundern UND auch nur darin nur auch die Ursache meiner Existenz erkennen. Der Punkt ist also wieder mal: WOHIN? UND mit welchem ERGEBNIS: Leben oder TOD! Freunde, mal Hand auf's Herz: schaffen lebendige Menschen durch Schaffen von toten Menschen Leben?

Auch wieder eine, diesmal aber gar nicht erst genug zu nehmende Dokoweisheit:
Was in der einen Situation genial ist (Beispiel: ergebnisorientiertes Kinderkriegen), ist in jeder anderen größtmöglicher Schwachsinn (Beispiel: die Kinder zu bekriegen, sie in Kriege zu treiben UND treiben zu lassen! Oder sie aktiv wie überzählige junge Katzenkinder ersaufen zu lassen!)

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