Montag, 23. August 2010

einfach komplex

Meine These: Der Mensch hat immer noch nicht erkannt, was und wie er selbst ist! Was er aber jederzeit könnte, wenn er es denn wollte. Das Wissen dazu existiert! Und noch besser: es ist frei und leicht zugänglich. Zumindest für die, die das hier lesen!

Die Folgen:
Selbst das beste Wissen ist reinste Spekulation, Glaube, Illusion.
Insbesondere die Prognosen über gute UND schlechte Menschen entbehren jeglicher Grundlage, sowohl was die Einzelfälle wie auch was die Allgemeinheit angeht.

Soweit so einfach!

Der komplexere Punkt ist: sowohl ein guter wie auch ein schlechter Mensch ist nicht eindimensional. Sie sind nicht gegensätzlich, sondern sie bedingen einander, sowohl in ihrer Güte wie auch in ihrer Schlechtigkeit. Sie sind gleich, weil nicht gegensätzlich! Ursachen wie Wirkungen sind gemeinsame Kinder von guten wie schlechten Menschen! Jedenfalls solange, wie nicht von Menschen feststellbar ist, was wirklich gut UND was wirklich schlecht ist! aber immer mehr daran geglaubt, darüber spekuliert wird, bis kein Mensch mehr daran glaubt, was er doch eigentlich schon lange wusste!

Beispiel Recht/Unrecht, Rechtgläubigkeit, Unrechtsbewusstsein:
Wenn ein an sich guter Mensch sich anmaßt, über einen an sich schlechten Menschen zu befinden, zu wirken, zu urteilen, wird er nahezu automatisch mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit zu einem noch schlechteren! Deutlich wird dies immer dann, wenn vermeintlich gottgläubige anderen Menschen Teufeleien unterstellen. Die Teufel töten, um näher bei Gott zu sein? Eigenes Teufelszeug mit dem teuflischen (von wem gemacht? von Gott? Teufel als seine Ebenbilder?) Sein von Menschen begründen.
Den einzigen Lösungsvorschlag, der mir aus diesem Dilemma einfällt, sehe ich nur in zweierlei, was aber vermutlich sich auch als Eines herausstellen wird:
Sich selbst als Gott aber weder allmächtig noch einzigartig zu begreifen. Der Glaube an Menschen übergeordnete Menschen oder andere Unwesen macht jeden Menschen de facto wie de jure zum Teufel. Unsere Rechte ...,
auch unsere Linke nicht, weder Hammer noch Sichel oder die kapitalistische A-Bo, auch dann nicht, wenn sie unchristlich, jüdisch, arabisch, moslimisch oder chinesisch, indisch oder demokratisch legitimiert wird,
... schützen uns nicht vor Unrecht, sie machen erst mit und zu Recht Unrecht! Also auch unser von uns gemachtes Recht unterscheidet sich in nichts von unserem Unrecht! Recht/Unrecht sind gleich, sowohl in der Ursache wie in der Wirkung. Nur Menschen, die Unrecht haben, wollen dies berechtigen! Rechtwissende brauchen kein Recht für ihr Schaffen, sie wissen es ja! Ergo: Recht schafft Wissen ab! Lässt Unrechtschaffende Rechte erst haben! Und was Mensch hat, benutzt er! Deswegen spüren wir unsere Rechte immer dann besonders, wenn sie auf unser besonders blindes Auge knallt! Leider tut uns unser Unrecht noch nicht weh genug. Deswegen drehen wir weiter so fleißig und rechtschaffen an dieser Spirale der Gewalt: mit Unrecht immer mehr Menschenrechte abschaffen! Denn kein Mensch soll ja das Recht haben, einen anderen zu töten. Deswegen töten wir lieber selbst, bevor wir getötet werden. Schließlich ist das unser Recht!
Falsch! Unser Tod! Denn der ist unser Recht! Ohne dieses und einzige Recht darauf, sterben zu dürfen, könnte kein Mensch leben. (Ob nun als Unmensch, als Teufel oder als Gott, ob nun nur zwanzig Jahre oder hundertzwanzig. Die Frage lautet doch nur: Wie als Mensch sterben?)
Das Leben, gar noch unversehrt ein Menschenrecht? Wir machen es zu unserem Unrecht. Und womit? Mit Recht, denn es ist nur ein unverdientes Geschenk! Eben gerade mit der Illusion, dem freien Willen rechtmäßig leben zu können, verdienen wir es uns immer weniger!

Menschen nehmen was auch immer nicht eindimensional wahr! Die Gegensätze sind nicht wie in der falsch interpretierten eindimensionalen Zahlenlehre 1 und -1, eher dann schon ist die Null (die Mitte! die Mittelmäßigkeit!) Gegensatz eines jeden Wertes. Ebenso sind auch Gewinn und Verlust nicht die wahren Gegensätze. Gerade jeder Sportler weiß dies, denn er kämpft nie mit einem anderen Menschen um den Sieg oder die Niederlage, immer nur mit sich selbst (sofern er nicht für die chemische Industrie oder andere Gemeinschaften kämpft. Dies insbesondere für die Konkurrenzgläubigen, auf diese Rechtmäßigkeit, dieses Naturgesetz Spekulierenden)!

Die Wahrnehmung, die kognitiven Fähigkeiten, die sogenannte Intelligenz auch einzelner Menschen ist vieldimensional, fast genau so komplex wie die kollektive Wahrnehmung von Gruppen von Menschen, erweitert nur von sowas wie Schwarmintelligenz. Dem mehr als nur die Summe einzelner Sein von Gruppen! Welche aber auch Schafe zu schwarzen und Hirten auch nicht dazu werden lässt - Alphatierchen*) oder Clowns, aber keine Menschen? Also wieder auch hier: schlecht wie gut. Nur schlecht wie nur auch nicht gut wenn nur eindimensional! Stichwort: Menschenwürde! Oder doch besser: was ist eines Gottes würdig? Allmacht? Singularität? Oder gar das Abschlachten von Teufeln, die ein Gott doch quasi per definitionem selbst kreierte?

Beispiel Wissen
Wissen ist nicht der Gegensatz von Nichtwissen oder Dummheit. Evv. Gegenspieler des Wissens ist der Glaube! Nichtwissen kann selbst besseres Wissen zu Glaube machen, muss dies aber nicht unbedingt tun. Begriffenes Nichtwissen kann auch zu Wissen führen! Unvermeidliche Zutat zu jedem Wissen ist das Wissen über das Nichtwissen!**) Bildung kann kein Wissen vermitteln, wenn es dass Vergessen des Nichtwissen bildet!
Ein Außenminister mag vielleicht etwas wissen. Aber offensichtlich muss er das gerade nun in dieser Rolle ganz schnell vergessen! Also hat er das gewusst? Vergessen? Wo befindet er sich gerade: auf dem Pfad seines Wissens? Seines doch nur Glaubens? Freiheitlich? Frei wovon?

Mindestens also sollte wir, um selbst zu verstehen, was wir glauben oder wissen, unsere Wahrnehmungen als Parallelen in einer Ebene, also in einem zweidimensionalen Raum, nicht als nur eine Zahlengerade begreifen: Die Eine durch die Punkte Wissen und Nichtwissen führende, die andere mit den sie bestimmenden Punkten Glaube und Unglaube. Dazu käme dann noch die jederzeitige Fähigkeit der Menschen, beliebig zwischen diesen Parallelen hin und her zu springen.

Und genau dies ist die Fähigkeit guter Menschen. Oder eben auch schlechter! Leider wird Mensch, mit dem Glauben, er sei gerade auf der richtigen unterwegs, nicht mehr viel seliger!

Daher mein auch nicht selig machender Rat: Wenn wir meinen, etwas Schlechtes in einem anderen Menschen entdeckt zu haben, sollten wir uns fragen:
* Was habe ich Schlechtes getan, diesen Menschen nicht besser sein zu lassen?
* Wie muss ich selbst noch göttlicher werden, damit Gott sicher über die Teufel siegt?

UND nicht:
* Wie schütze ich mich als Gott vor Teufeln? Das ist keines Gottes würdig. Also auch eines Ebenbildes nicht. So denken nur Teufel! Also dieses Denken ist es, was Menschen zu schlechten macht. Und das leider so, dass kein guter Mensch weder sich selbst noch gar andere besser macht, wenn er so denkt!

Sicheren Schutz vor schlechten Menschen gibt es nur, wenn gute auch schlechte zu guten machen. Zumindest vermeiden, aufgrund ihrer leider nur geglaubten, illusionistischen, traumtänzerischen, völlig unnötiger Weise um Glück buhlende Güte, obwohl sie es doch angeblich wissen, wieviel Pech Menschen nur aufgrund ihres Streben nach Glück haben, gute zu schlechten zu machen.

Wie sonst wäre die These erklärbar, dass gerade besonders feinfühlige, also doch wohl gute Menschen in einer Umgebung von besonders kalten, hartherzigen, egoistischen also wohl schlechten Menschen suchtkrank werden?

Es gibt keinen Unterschied zwischen Mord UND Selbstmord! Weder in den Ursachen noch in den Wirkungen. Aggression nach Innen ist gleich der Aggression nach Außen! Die vielleicht als unterschiedlich wahrgenommene Zahl der Opfer ist reine Spekulation. Ist das eindimensional unterscheiden Wollen zwischen Gleichem. Bestenfalls Glaube! Aber damit dann der schlimmste Fall: es immer noch nicht besser zu wissen!

Oder noch schlimmer, aber weder will ich das wissen noch gar rechthaberisch daran glauben:
Es nie mehr wissen zu können!

Und in einem bin ich mir sehr sicher: Unsere Taten, unsere Wirkungen werden (noch?) viel mehr von unserem Glauben ...
also eindeutig unserem Nichtwissen, denn sonst glaubten wir dies ja nicht, sondern wüssten es tatsächlich besser,
... bestimmt!
Ob nun Deine, meine, Binladins oder Bush, Merkel, dieses freigelassenen, westlichen, endlich liberal konkurrenzlosen Tzunamis und sonst wessen.
Wir glauben UND tun unsere Teufeleien, eben weil wir es nicht besser wissen wollen!
Lieber gottesfürchtig uns vor Teufeln schützen wollen, als die wir uns selbst ansehen, um Mitmenschen auch deren Gott Status ab erkennen zu können. Christlicher Glaube, der einen Menschen - noch dazu einen vermehrungsunfähigen - zu einem Stellvertreter Gottes und alle anderen zu Kanonenfutter macht?

Ist es das, woran auch Mütter glauben, die ihre Söhne schlachten und abschlachten lassen? Ach nee, noch moderner, die selbst gleiches tun, um ja keine Kinder zu bekommen!

*) Ein Alphatierchen ist nicht souveräner als andere seiner Artgenossen. Nur sein bzw. noch mehr der Glaube der anderen daran, macht es dazu. Tatsächlich führt dieser Glaube ungebremst, also ohne noch größere Souveränität der nicht anerkannten Gruppenmitglieder, eben weil dann gegen das Alphatier gerichtet, eher zum Kollaps der Gesamtheit als jede andere Spekulation. Der Vorteil des Vorhandenseins eines Alphatierchens ist also das Überleben der Gruppe. Und dazu braucht es viel mehr als nur Alphatierchen, die allein für sich vermutlich (genauso spekulativ geglaubt wie alles andere, was ebenfalls nur Illusion ist, real UND auch irreal sein kann!) am wenigsten von allen überlebensfähig sind. Oder wovon sollten sonst Schwule noch Außenminister sein können wollen?

**) anderes Beispiel Vertrauen:
Mensch vertraut auch dem, wovon er weiß, in wie weit er ihm nicht trauen kann. Oder noch schärfer: Ist Vertrauen nicht gerade das Wissen um das Misstrauen? Oder doch nur eine Glücksspekulation? Ein gläubiges Gottvertrauen aber vermeintliches Wissen von menschlich unmenschlichen Teufeln? Vertrauen wir deswegen nicht auf unsere göttlichen Fähigkeiten, Eigenschaften? Weil wir wissen, welchen Teufel wir auf/in uns reiten lassen? Haben wir wirklich Recht, unsere Teufeleien anderen rechtmäßig anzuslasten, um die eigenen mit Recht weiter behalten zu können?

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