Samstag, 5. Juni 2010

Respekt?

Also ich bin ja sehr dafür, Menschen respektvoll zu behandeln. Und fürchte umso mehr, seitdem Deutsche wieder nicht nur zu Haus ihr Unwesen betreiben, dass respektvoller Umgang mit Mitmenschen nicht unbedingt zu den vielbeschworenen deutschen Tugenden zählt.

Allerdings fällt es auch mir sehr schwer, Respekt vor Schaufensterpuppen zu entwickeln!

Respekt scheint mir nicht nur unteilbar, sozusagen diversikationsunfähig zu sein, ...
- mancher Mensch in manchem Amt, in mancher Rolle ja, andere Menschen nein; Beispiele gefällig? Respekt vor Soldaten, deren Aufgabe es ist, respektlos zu menschlichem Leben zu sein? Respekt vor Präsidenten, die Respekt vor Soldaten einfordern? Respekt vor Ministern, die Schießbefehle auf Menschen als höchste Form ihrer Respektfähigkeit ansehen? Respekt für eigene Agenten ja, Respekt für fremde Spione nein? Fremder Respekt vor der eigenen Respektlosigkeit? Denkt euch ruhig noch ein paar eigene aus, gibt ja noch so einige! Leider! Ach ja, eine Gruppe noch: Respekt vor Ämtern, die mit respektlosen Menschen besetzt werden? -
... nein, Respekt ist wohl noch viel eher etwas Umfassenderes, Ganzheitliches. Also respektlos zu Tieren aber respektvoll zu Menschen beispielsweise? Sowas scheint mir unmöglich, nicht genug Platz dafür in einer menschlichen Seele. Ja selbst ein respektloser Umgang mit "toten" Ressourcen verhindert Respekt vor Lebendigem. Ebenso wie mangelnder Respekt vor sich selbst mit mangelndem Respekt vor anderem einher geht!

Eigentlich schade, dass nur ich nichts weiß! Und noch mehr schade, dass Menschen meinen, vor Wissen respektvoll ihre Hüte zu ziehen, aber respektlos zu menschlicher Dummheit sein zu dürfen!

Und ist es eigentlich auszuschließen, dass der Respekt vor manchen Dingen zwangsläufig Respekt vor anderen zwingend verhindert? Ist es nicht eher umgekehrt: respektunfähige Menschen entwickeln "Alibi"respekt zu diesen Dingen?
Wie steht es beispielsweise mit dem Respekt mancher Menschen vor den Kräften des Marktes?

Noch eine wieder etwas leichtere Frage für die schlichteren Gemüter:
Zeigt das Einfordern von fremden Respekt eigentlich den eigenen Respekt oder doch eher die eigene Respektlosigkeit?

Manch einer mag die Frage Anne Wills noch im Kopf haben, alle aber sollten es: Kann Mensch Verantwortungsbewusstsein herbei sanktionieren? (Ein wenig von mir abgewandelt, aber durchaus noch im Rahmen eines Gedächtniszitats).

Wie hängen also Respekt und Verantwortungsbewusstsein und -fähigkeit zusammen? Ist es nicht bemerkenswert, dass Mensch weder Verantwortung noch Respekt einklagen kann? Wenn Mensch also so etwas für sich beansprucht, sowas haben will, bekommt er es, ohne es selbst zu geben?

Vermehren sich also Respekt, Verantwortung wie aber auch Spaß - oder auch gar Liebe/Liebesfähigkeit? - nur durchs Verschenken, durchs Geben? Und werden sie vermindert, geringer, je mehr Menschen sie sich heraus nehmen, klauen?
Ist also das bloße Habenwollen bestimmter Güter, Werte von vornherein mit diesen verbundener Diebstahl, egal ob zu Recht, immer nur mit Unrecht möglich?

Glück? Pech? Können? Vermögen? Leistung? Lohnend? Arbeit?

Übungsaufgabe für die sozialdemokratischen Freunde:
Respekt durch Mindestlohn, aber ohne Millionenprämien für allein erziehende Mütter und Väter? Respekt? Oder Respektlosigkeit?

Zusatznutzen, lohnt nicht wirklich hier weiter zu lesen. Es sei denn, man weiß es oder eben auch nicht besser! Hier geht es nur noch um den Nutzen, die praktische Anwendbarkeit, die konkrete Philosophie (z. B. Staatsphilosophien oder die kollektiven Phantasien von Menschengruppen, also Herdenmenschen, also sozusagen: haufenweise Respekt!). Um die strittigen Detailteufel, die auch ich nur in ihrer wie meiner Einseitigkeit wenn überhaupt kennen, beschreiben, beschreien, bejubeln, beklagen kann!
Ach ja, respektvoller Umgang mit den Marktkräften: Wie wäre es, wenn Papa oder Mama Staat diesen endlich beweist, wenn er/sie/es dies so sehr einfordert? Die Wirtschaft regelt ihre Arbeitslosigkeit selbst? Der Staat bestimmt und sorgt nur für die ordentliche Durchführung? Also alle Faktoren tragen die Kosten des Faktors Arbeit(slosigkeit) mit? Wenn schon nicht gleich Verursacherprinzip, dann doch wenigstens Vermögenssprinzip? Der Staat verzichtet auf seine Gewinne oder noch mehr die Verluste der Arbeits- und Sozialhaushalte?
Weniger eingeklagter Respekt vor sich selbst führt zu mehr Respekt vor anderem?

ARGE, Arbeits- und Sozialverwaltungen brauchen wir nicht, die IHKs oder Berufsverbände (Arbeitgeber und Gewerkschaften) können dies Marktmanagement unter sich aushandeln! Was übrig bleibt an staatlicher Hoheit wird vom GG, den Gesetzgebern und Justizbehörden, sowie den Gerichten geregelt.

Riester oder andere Renten brauchen wir nicht gesondert. Es wird eh dann nur noch betriebliche Verrentungen geben. Allenfalls zahlen alle zahlungsfähigen Faktoren in einen Fond für ausgediente, abgeschriebene, ehemalige, menschliche Faktoren der Arbeit ein. Es ist also egal, ob Menschen ausgedient, abgeschrieben, alt, Marktakteure oder Waren sind. Diejenigen, die sie so haben wollen, sie so brauchen, zahlen einfach dafür. Denn es ist nun mal ihr Vermögen! Ihr Wille, der geschieht! Ob nun mit oder ohne Staat, es wird immer Staat sein. Mensch ist auch als klassisch überzeugter Individualist, "teamunfähiger" Asozialer nun mal ein Herdentier! Selbst die Teamfähigkeit funktioniert nur mit einem gehörigen Maß an Teamunfähigkeit! Evv. Ja gerade diese besondere, menschliche Art des Ameisendaseins unterscheidet sie ja von Ameisen, macht sie erst zu Menschen! Königinnen, schon gar nicht die mittelmäßigen, sind eben nicht die wahren Individualisten; eher die schwarzen Schafe, die Randfiguren, die einer menschlichen Herde erst das Überleben so denn überhaupt möglich garantieren! Zumal sie morgen schon wieder weiß sein können, und die heutigen weißen schwarz, ohne dass sich irgendeine Farbe oder gar das Licht sich ändert! Also Menschen sind sowohl Ameisen wie auch Chamäleons wie eben auch nicht. Sondern eben Menschen! Also selbst Opportunisten hängen vermutlich ihre Fahne nicht immer nach dem Wind, sondern der Wind kann ebenso gut immer aus der Richtung wehen, indem die menschliche Fahne hängt! Gerade dieses Vermögen der Menschheit ist ja das Glück? Pech? Fluch? Gabe? Verdienst? Diebstahl? Leistung? Geschenk? eben derselben!

Ebenfalls eine Reform der menschlichen Gesundheit ist überflüssig. Mensch ist nun mal gesund oder krank! Und die Kosten des einen und des anderen tragen alle je nach Vermögen. Also selbst sowas wie Kostendämpfung durch Beschneidung pharmazeutischer Gewinne regelt sich: Wenn die Pharmaindustrie so schön daran verdient, wird sie eben die dadurch entstandenen höheren Kosten mit Hilfe ihres höheren Gewinns, also aufgrund ihres höheren Vermögens gern auch ausgleichen wollen! UND vor allem KÖNNEN! Ergo: zwangsläufig müssen, wenn sie weiterhin Arbeiter und Konsumenten haben will.

UND das alles aus reinem Respekt vor menschlichem Teufeleivermögen, versteht sich! Wer den Teufel (im Menschen) nicht ehrt, ist auch eines oder vieler Götter (im Menschen) nicht wert!

Tja, es fragt sich sogar, welchen Grund Eigentumslose haben sollen, für den Schutz von Eigentum durch staatliche Organe (Justiz, Legislative, Exekutive; Recht oder doch mehr Unrecht durch schützenswerten Diebstahl?) aufzukommen? Können doch noch viel besser die eigentümlichen Eigentümer?

Stammheim für die Besitzenden! Respekt vor ihrem Willen!

Respektieren wir eigentlich nur das Eigentum und dessen Diebstahl?
Oder warum machen wir es uns Menschen so schwer? Und uns Dieben so leicht mit unserem Verständnis? des Rechtes? des Respekts? des Vermögens? der Verantwortung?
Oder doch unseres Respekts vor unserem Wissen, Unrecht zu haben?
Und ja nie etwas anderes haben zu wollen?

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