Freitag, 2. April 2010

Schnippsel

Ich liebe ja bon Mots (die schönsten fand ich bisher bei Tucholsky. Scheint es mir nur so, dass diese dermaßen unmodern aktuell sind? Jedenfalls in meiner mir eigenen, blinden, weil suchend UND nicht findender Verzweiflung erfinde ich jetzt einfach mal ein paar. Ob aber neue, weiß ich nicht, aktuell sind sie aber alle Mal!)

Gute Worte sind zwar nicht immer schön, schöne selten gut, umsonst ist aber niemals kostenlos!

Jedes Kunstwerk stellt in der Realität nur menschliche Illusionen dar. Der Vorteil eines Romans besteht darin, es auch zu sollen!

Vielleicht sollten wir Gesetzbücher als schlechte - wenig bis keine Handlung und verschwiegene oder unbekannt bleiben wollende Protagonisten, nur der Plot zählt! Also mit einem Theaterstück verglichen: Bühnenbild ohne Akteure und Handlung und das jahrhundertelang - Romane auffassen?

Es ist keine Kunst, ein Kunstwerk zu erschaffen!
Der Künstler bestimmt sein Werk, der Leidtragende die Kunst!
Die Kunst Dieter Bohlens ist es, kunst- nicht brotlos zu sein.
Ist es Voraussetzung für Kunst, dass der Künstler die eigene nicht glauben kann?
(Beispiele: Woher wussten Rembrandt oder Mozart, dass sie Künstler seien, wenn es ihnen niemand gesagt hätte? Und weiß man wirklich, was einem erzählt wird? Oder glaubt man dann nur, es zu wissen?
Art gratia Artist, denn Menschen sind nun mal undankbar?)

Virtuell - im Kopf oder an seinen Fingern - bis drei zu zählen, bedeutet nicht automatisch gleiches auch wirklich zu vermögen.

Dagobert Duck ist nur deswegen ein künstliches Symbol menschlicher Realität, weil er nur in dieser Illusion trotz haufenweise gespeicherter zählbarer Ergebnisse nicht verlernte, in seiner erfundenen Realität wenigstens bis fünf zählen zu können.

Real, eben weil menschliche Illusion, ist der vorgegebene, lineare Zusammenhang zwischen zählbarem Vermögen und Unvermögen, noch weiter als bis eins (= ich! Oder 0=keiner!) zu zählen.

Gefühllose Sachlichkeit ist pures Gefühl: hundertprozentiges Anti-Gefühl!
Oder gleiches, nur anders formuliert:
Sachlichkeit ohne Gefühl ist nur Gefühl ohne Sachlichkeit!
Deuten erfühlte Sachzwänge zu viel oder zu wenig Gefühl, zu viel oder zu wenig Sachlichkeit an?
Sachzwänge sind pathologische Zwangsneurosen, welche Ausdruck einer Verkrüppelung von Gefühlen sind.
Auch deswegen bewundere ich Altkanzler Schmidt, dem Erfinder des politischen Sachzwanges. Denn als seinen Nobelpreis stellt er nun mehr seine wahre Gefühlswelt dar!

Mit schönen Worten gut zu spielen, kann die Realität nicht verbessern, allenfalls nur verschönern. Aber es verhilft zu besseren Illusionen, die dann ja vielleicht wahr werdend zu besseren Realitäten führen?

Warum sollte der Besitzlose kein Dieb sein?

Arbeitslose sind arbeitslos, weil sie niemandem etwas stehlen wollen.

Wozu lichtjahrmillionen entferntes Licht betrachten, wenn man das eigene nicht sieht?
Was ist weiter: Der Weg zum nächsten Planeten, zum nächsten Stern, zur nächsten Galaxie oder der zu sich selbst? (Auch bekannt unter folgendem: Ist es schwerer, ein einzelnes Sandkorn aufzuheben? Oder den Mont Everest?)

Die Länge eines Lebens bestimmt nur die Dauer eines Ausnahmezustandes.
Der Tod ist die Normalität, also jeder lebende Mensch nicht normal!
Dementsprechend sind menschliche Handlanger des Todes normaler als die, die Leben wollen. Warum dann aber die humanistische Norm: Du sollst nicht töten?

Der genormte Mensch hält sich für normal; der Geisterfahrer alle anderen dafür!

Wer weiß besser, was Erfolg ist: der Erfolglose oder der Erfolgreiche?

Welche Leistung ist erfolgreicher: die des Geisterfahrers oder die des genormten Menschen, unfallfrei durchs Leben zu fahren? Und welche Schuld wiegt schwerer, hat schwerwiegendere Folgen bei einem Unfall: die eines normalen oder eines unnormalen Unfallverursachers? (Ersatz- weil beispielsweise: wer ist krimineller: der legale oder der illegale Bankräuber? der legalisierte Mörder oder der Kapitalverbrecher? Ist ein Unfall eines rechtmäßig, genormt sich verhaltenen Menschen ein Einzel- oder der Normalfall?)

Recht erhebt jedes Unrecht zur Norm. Denn nur dafür machen Menschen es sich erst recht!

Was wäre der Reichtum der Reichen, wenn niemand reich sein wollte? (Also welchen Wert hätte Gold, wenn kein Mensch es kaufen wollte? Ist die nur Menschen eigene Gier nach Gold nur unnatürlich oder auch unmenschlich?)
Macht Diebstahl arm oder reich?
Macht ist, durch Diebstahl reich zu sein!
Armut ist, was die Mächtigen reich macht!
Selig die, die hier mächtig reich sind!
Zu viel dumme Armut weil zu wenig kluger, bereichernder Diebstahl?
Nicht der Diebstahl macht arm, sondern die Macht der Reichen, ihn zu legalisieren!
Eigentum macht Diebe!
Arbeitslosigkeit ist die machtvolle Ohnmacht der Arbeitgeber!

Mangels Zahler gibt es nichts mehr zu steuern!
Die billigste Zeche zahlt der Zahlungsunfähige!
Der leistungsvermögendeste Steuerzahler ist der, der sich leisten kann, keine zu zahlen! Daraus folgt: Kinder, Arbeitslose und Steuerflüchtlinge sind die Leistungsträger unseres Staates!

Die Vermögenden könnten, was sie nicht wollen!
Die Unvermögenden wollen nicht, was auch sie könnten!

Besteht der Reichtum eines Menschen aus dem, was alle wollen? Oder aus dem, was nur er, sonst keiner will?
Sind Missionare, also Menschen, die andere dazu bringen, gleiches zu wollen, reiche oder arme Menschen?

Reichtum ist keine Frage des Erfolgs! Armut aber die Antwort darauf!

Soll jede Leistung sich lohnen? (Bestimmt der Lohn die Leistung, oder die Leistung den Lohn?)

Ist es die Leistung einer Amöbe, Menschen nach - Seinem? - ihrem Ebenbild zu schaffen oder die Leistung einer Frau, neue, noch nie hier gewesene zu erschaffen, die sich lohnt? Nicht lohnt? Lohnen soll?

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