Montag, 16. April 2012

Ich Kind!

Oder: der erwachsene Mensch Punkt 2

Nachdem ich den vorherigen Post schrieb, las ich ein kleines Büchlein von Terry Eagleton (ich hoffe den Vornamen richtig zu erinnern, der Nachname stimmt, ebenso wie der deutsche Titel) "Der Sinn des Lebens". Der Autor ist Professor für englische Literatur, und für mich war erfrischend seine eher literarische Herangehensweise an dieses Kernthema menschlicher Philosophie.

Insbesondere freute ich mich wie ein Kind,
- wieso eigentlich wie? Ich bin doch stolz darauf, mir mein Kindliches, eben z.B. diese Freude, dieses Glücksempfinden, und als Voraussetzung zu dieser kindlichen Unschuld: das freudige, erwartungsvolle Staunen, das jeden solcherart geadelten Moment zu weihnachtlichem Lichterglanz erhebt, erhalten zu haben -
freute ich mich also kindlich-kindisch, stellenweise fast wörtlich meine Frage- oder Aussagesätze bei ihm in der deutschen Übersetzung wieder zu finden.
Diese Freude wird noch vergrößert dadurch, dass er die Originalzitate verwendet von u.a. Aristoteles, Schopenhauer und Wittgenstein. Ich staune also doch sehr nun, wie auch ich zu nahezu identischen Schlüssen aufgrund meines Lebens (meiner Dokoweisheit) komme wie die vorgenannten und viel anerkannteren Herren. Ohne diese wesentlich mehr als nur dem Namen nach zu kennen (da ich sie nie gelesen habe, konnte ich also ihre Sätze auch nicht klauen! Will ja aber auch keinen Doktortitel, schon gar nicht in Rechts"wissenschaft"? dafür. H4 ist vollkommend ausreichend für meine Sch...! Und zur Beruhigung auch meines Gewissens für das, was mir sonst noch alles in den Sinn kommen mag, eignet sich eher noch viel weniger.)
Auch insofern stimme ich dem Autor zu, ...
er vergleicht als  Analogie menschlicher (Glücklich-)Seinsmöglichkeiten eine Jazzband mit einem Symphonieorchester, 
... dass kulturprägende und -geprägte KünstlerInnen, ...
bei mir eben neben den Literaten, und hier hauptsächlich der BelletristikerInnen auch die Musiker, zumindest dann, wenn sie sich jeweils nicht allzu sehr prostituieren müssen,
... sehr wohl auch "Philosophen" sind.

Im Vorwort schon erklärt Mr Eagleton, wie auch er dazwischen schwankt, als Komiker oder als Verrückter "verkannt" zu werden, wobei er allein deswegen schon versucht, eher der komischen Seite zu frönen. Ich vermute allerdings, dass ihm das auch schon aus seiner Persönlichkeitsstruktur heraus nicht sonderlich schwer fällt, denn er scheint mir mit einer gehörigen und noch dazu liebevollen Portion, und sei es auch nur Galgen-, Humor ausgestattet zu sein.

Worüber ich mich auch sehr freute, war, dass auch er Karl Marx von den Sockeln der "proletarischen" Diktatoren herunterholte und ihn wieder auf den ihm zustehenden Platz des bedeutenden Moralphilosophen stellte. Und dass er auch sogar die Aussagen Aristoteles in deren historischen Zusammenhang sieht, die als Voraussetzung Sklaven und andere unfreie "Unter-"Menschen haben, damit "reiche", freie und gute Menschen ihr Leben "glücklich" selbstverwirklichend zu noch besserer, "verdienterer" Menschwerdung nutzen können.

Wir beide, Mr Eagleton und ich, empfinden uns wohl dabei weder als Marxisten noch als religiöse Christen oder Anhänger anderer Religionen. Und trotzdem versuchen wir, indem wir es nicht sind, die besseren in zumindest den eigenen Augen zu sein.

Als Literaturgelehrter, was ja eng verwandt mit Sprachwissenschaftler ist, beschäftigt er sich auch in diesem Buch hauptsächlich und allein das schon mehr als lesenswert mit der sprachlichen Form (Formulierungen und Formalismen) der Frage*), was denn der Sinn des Lebens sei, um dann auf den letzten beiden Seiten die Vielzahl der genannten möglichen Antworten daraus schlussfolgernd einzuengen.

Wie schon J.R:R. Tolkien empfahl "Hole nie der Elben Rat ein, denn sie werden sowohl ja wie nein sagen!" (aus: "Der Herr der Ringe", Klett-Cotta, Stuttgart 1991, 11. Auflage 2002, S. 103), so ist auch der Sinn der Philosophie, und damit eben auch ein zumindest Teilsinn des Lebens nicht der, Antworten zu erwarten oder gar zu geben, sondern der, Fragen zu stellen zumindest in der Hoffnung, damit auch die "richtigen" zu erwischen.

Meine Kurzfassung der fragwürdigen Antwort lautet also: der Sinn des Lebens für einen bestimmten, einzelnen Menschen ist, sich zumindest manchmal bei passender UND unpassender Gelegenheit zu fragen: "Was ist eigentlich der Sinn meines Lebens?"

Und die Kunst zu Leben besteht dann in meinen Augen darin, dabei nicht den Verstand zu verlieren. Wobei der Humor ein sehr guter Strohhalm im steigendem immer Meer ist, an den man sich klammern kann, um wenigstens noch eine Zeitlang den Kopf hoch halten zu können.

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*) Für ihn ist gar nicht so sehr die Frage an sich bedeutend, sondern noch mehr die Frage, wie, warum und wofür Mensch überhaupt auch eine solche Frage stellt. Wie auch ich immer schon beim Doko nicht nur die gespielte, sondern mindestens genauso die NICHT gespielte Karte für bedeutsam, beachtenswert halte, so sind auch ihm die Metafragen, die Fragen, die hinter jeder Frage stehend fragwürdig sind, die eigentlichen Kriterien, die Fragen zu fragwürdigen Fragen erheben. UND mindestens genauso reduzieren, in ihrer Bedeutsamkeit vermindern, sie also gleichzeitig und gleichermaßen auf das ihnen zustehende Maß erheben wie erniedrigen.
Denn Sinn des menschlichen Lebens scheint uns beiden nicht zu sein, etwas zu erheben und dafür ein anderes zu erniedrigen, Sinn sowohl einer Erniedrigung wie auch einer Überhöhung ist immer nur, genau diese eine  ANGEMESSEN in SEINEM wie auch UNSEREM Sein zu sehen.
Und auch das wurde mir Dank ihm klarer:
Die menschliche Sprache erhebt den Menschen zwar erst zum "freien", freidenkerischen weil so frei denken könnenden Menschen. Durch ihre zwangsläufige, unfreie Eigenart der Verdinglichung mit ihr erst zu benennder "Gegenstände", Subjekte erniedrigt sie ihren Urheber jedoch sofort auch wieder zum Sklaven seiner/unserer Selbst!
Seiner/unserer eigenen damit selbst begrenzenden aber eben auch somit begrenzten Gefangenschaft in seinem, unser aller Sein.
Eben am Beispiel Aristoteles besehen:
In seiner frei von seiner Zeit "objektivierten" und trotzdem unfrei subjektiven Sicht wird auch er zum Sklaven, weil er für seine Freiheit, sein angeeignetes, von anderen verdientes Vermögen Menschen zu Sklaven machend braucht.
Oder wie beispielsweise Frau v.d.Leyen, die für ihr eigenes "Einkommen" H4 an Arbeitslose verwaltend und beschränkend braucht, ohne sich selbst dem, was sie ihren "Sklaven" zumutet, auszusetzen.
Solche Menschen erheben sich also immer, ob gewollt oder ungewollt, denn sie brauchen dazu das Erniedrigen von anderen Menschen. Sie billigen also ihr eigenes "Stapfen über Leichen", ihr ihnen angeeignetes aber auch FÜR SIE VÖLLIG UNGEEIGNETES, aber selbstgeschaffenes Rumtrampeln auf schon am Boden liegenden Mitmenschen.
Die noch dazu durch ihr Niederknien oder gar Daniederliegen erst diese befremdende, fremde Überhöhung "verdienen"! Ermöglichen. Diesen Profit einiger, noch dazu der wenigstens Menschen, erst durch den eigenen, massenweisen Verlust bezahlen.

Ich weiß auch nicht, ob überhaupt anderes für Menschen möglich ist. Sinn des Lebens kann eben auch massenweises Leid zum Vorteil einiger weniger "Überlebender" sein. Eltern, die mit Freuden ihr Leben für das ihrer Kinder opfern, sind ja ein noch geläufiges Beispiel dafür.

Ebenso wie auch Sinn des Lebens als Verzicht von mir im vorigen Blogeintrag erkannt wurde. jedoch sollten wir diese UNGERECHTIGKEIT des eigenen Lebens endlich auch als zu uns, zu JEDEM/R von uns gehörend erkennen! Gerade im eigenem Beklagen der Ungerechtigkeit des Seins die eigene "gerechte" Schuld daran erkennen!
Und wenigstens viel viel mehr als bisher und nach noch viel besserem Wissen und Gewissen und durch noch viel größeren Kraftanstrengungen gerade der am meisten Kraft saugenden Nichts-weil-Vielkönner diesen von mir sogenannten aktiven Kannibalismus auf das vielleicht nötige Mindestmaß begrenzen.

Es mag sozusagen passiv dem Menschen nichts anderes als Sklavenhaftigkeit möglich sein, was denn zumindest auch zum Sinn des menschlichen Lebens gehörig wäre, aber sein Wille kann und muss sein, so er sich denn von diesem ungerechtem UNSINN befreien will, sich wenigstens dessen bewusst auf die AKTIVE Versklavung anderer immer jedoch MITmenschen zu verzichten.
Und in diesem Sinne ist ein Versklavung eines Mitmenschen zum Nutzen der eigenen Befreiung allein schon, ihm die Antwort auf eine ihm gestellte Frage abzunötigen!
Die/der man sich selbst nicht stellen will, weil man sie sich selbst nicht beantworten kann oder will! **)

Zu treten, nur damit man selbst nicht getreten wird, erhöht nur die Zahl der ohnehin schon zuvielenTritte!
Verstetigt nur die Menschengemachte un- wie genau damit auch gerechteTretmühle. Ohne diese jedoch überlebensfähiger zu machen! Und weil jeder, ...
unabhängig vom sklavenhaften oder schlimmer, weil mehr noch freiwilligem Treten, denn mit der steigenden Zahl der Tritte erhöht sich auch wiederum die Wahrscheinlicheit, selbst noch mehr getreten zu werden wie auch die, immer noch mehr treten zu müssen,
... sich selbst somit noch mehr als nötig tretend selbst mordet!
Allein schon durch die damit vermehrten Fehltritte, die einen dann auch noch vollkommen zu RECHT, also völlig gerecht selbst treffen!

Wozu also noch Mörder "bestrafen" wollen, wenn man sich mit jeder verhängten Strafe ein wenig mehr - NOCH MEHR! - selbst mordet? 
Nicht nur, dass ein Mörder mordet, nein man lässt sich selbst als somit schuldig werdenes Opfer auch noch von ihm zwingen, noch mehr zu morden!
Sollte Mensch nicht eher seine/ihre Mörder belohnen, weil sie ihm sein "Lebenswerk", die Arbeit des lebendigen Sterbens abnehmen? Sein Leben erleichtern, weil sie schneller und effektiver, kostensparender es ihm klauen, bevor er selbst es auch nur einem eigenen, sich selbst zuerst! Mitmenschen klauen kann?

Und wenn die Politik wieder zum Primat der Politik (also vermutlich zum Affenkram der Primaten?) zurückkehren möchte, so wird sie dieses als Homo, also menschlich nur dann schaffen, wenn sie sich selbst dem aussetzt, was sie auch nur dem geringsten ihrer menschlichen Wählerschaft, auch ihrer Mitmenschheit, also im Zweifel sogar dem Straftäter, der sich nicht an die von ihr/uns geschaffenen Gesetze hält, zumutet.
Wenn also ein Mensch einen anderen zu einer Strafe verurteilt, muss genau dieser Mensch sich zum Gleichen verurteilen. Denn nur dann kann auch er guten Gewissen sein, Gleiches mit Gleichen vergolten zu haben, selbst Gleicher unter Gleichen zu sein!
So man mit Frau das denn als gute Demokraten wirklich wollen?
Oder sind Christen doch gleicher? Beispielsweise gleicher als Transferleistungsträger?
Sozusagen lieber empfangender UND austeilender Christ als nur empfangen und damit ausgeteilter Arbeitslooser?

Haben? Oder Sein?
Oder Haben und NIEMEHRSEIN?
Genau auch das ist hier wieder die Frage!
Meine Antwort ist vollkommen klar, sie kann auch nicht anders sein:
NichtseinUNDnichthaben kommt vor Sein
kommt vor Haben
kommt vor ZUVIEL HATTEN UND ZUWENIG GEWESEN SEIN!
Zumal dann, wenn immer mehr (Meer? dummerhaftes? Rum? Ge-?) Habe das Sein immer unwahrscheinlicher werden läßt!
Und wenn Mensch dieses erkennt, so wird es ihm möglich sein, niemanden mehr zu bestrafen. Denn umgekehrt darf er sich auch mit dem belohnen, was er einem anderen/anderem als Lohn zukommen lässt!

Ist mein Kinderglaube nicht etwas Schönes? Erstrebenswertes?
Vielleicht kein Ziel, aber eine gute Wegbeschreibung dorthin?
Die Verinnerlichung, die Kontemplation des Äußeren?
Auffessen, was man sich selbst tötend einbrockt?
Macht die keinen Sinn mehr für Menschen?

**) Allein die Praxis, Kindern, Schülern, Auszubildende Fragen zu stellen, macht jede "Bildung" zur Farce! Ziel wie Mittel eines wahrhaftig bildenden Pädagogen kann nur sein, seine/ihre Mitmenschen zu IHNEN EIGENEN, lernenden weil sich selbst lehrenden Frage- wie Antworterstellung zu animieren.
Womit im Erfolgsfalle wiederum die Frage zu stellen wäre, wofür Menschen dann noch Politiker, gar Bildungspolitiker? bräuchten!
Bildungspolitik? Was für ein zwar menschlicher, jedoch überhaupt nicht mehr komischer Wahnsinn! Weil solch schwacher Sinn ist pathologisch, krank!
Und diesen Irrsinn findet ihr nicht in diesem blog, sondern den wählt ihr selbst in eure Parlamente.
Nur um ihn dann mir und meinesgleichen, EURESGLEICHEN! zuzuschreiben.
Wohl bekommt's!

Hoffentlich besser, als mir euer H4!
Was mir sehr gut bekommt! Und wofür ich euch herzlich danke!
Indem ihr es auch hier bei mir nachlesen könnt!
Ohne auch nur einen einzigen Cent mehr für mich bezahlen zu müssen!

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