Donnerstag, 29. Dezember 2016

Zlk Teil3: Die Unfreiheit der Freiheit

Dies ist die Fortsetzung der beiden vorhergehenden blogposts und somit zum Verständnis dieses nötig, mindestens jedoch sinnvoll, diese zuerst zu lesen.

Mein Gedanke klang eben schon an, ist jedoch derart grundlegend zur Entwicklung menschlicher, Menschen angemesenerer Zlk, dass ich ihn hier und jetzt noch einmal ausführen und direkt ansprechen möchte.

Der Posttitel deutet es schon an, ich formuliere ihn aber etwas zurückhaltender, vorsichtiger und damit vielleicht unserer Realität angemessener:
Gesetzt den Fall, wir hier seien freie Menschen. So bürdet uns gerade diese unsere Freiheit die Last auf, auch frei sein zu müssen!
Versteht ihr?
Gerade ein als Freiheit genannter Zustand birgt in sich die Gefangenschaft, die Unfreiheit, etwas anderes als frei zu sein zu dürfen.

Freie Menschen müssen auch frei sein. Ansonsten gäbe es keine freien Menschen!

Freien Menschen ist es nicht mehr möglich, etwas anderes - z. B. freiwillig unfrei! - zu sein. Weil dann wären sie ja etwas anderes, also wie im Beispiel dann eben unfrei!

Es kommt noch schlimmer, viel schlimmer!
Freiheit? Pö! Watn das? So'n virtuellen Krams! Braucht kein Mensch!
Kost und Logis frei, ja damit kann ich was anfangen, damit bin auch ich ein freier Mensch.

Und wo gibt's das am einfachsten?
Na klar: Im Knast!
Also so gesehen wäre auch ich in Gefangenschaft, in der Obhut und Fürsorge anderer frei von allen meinen Sorgen! Also wenigstens ein sorgen-freier Mensch!

Der Zwang der Freiheit, mit ihr auch frei sein zu müssen, ist also eher etwas dem freien Willen des Menschen zur Freiheit unangemessenes!

Und damit kommen wir schon zur nächsten, schlimmeren, weil noch zwingenderen Stufe:
Der freie Wille eines Menschen, so es ihn denn gibt, schließt zwingend den freien Willen aus, andere UND anderes deren Willen als eigenen freien Willen zu akzeptieren!

Uns und mir zum Trost: Freiheit und Willensfreiheit halte ich für Mogelpackungen. Illusionen, Wunschdenken. Irreal! Gar Wahnsinn!
Schlimm nur, dass wir uns gegenseitig mit solch menschenunwürdiger Idiotie verrückt machen!

Aber ich habe noch schlimmeres versprochen und leider werde ich dieses Versprechen halten.
Halten müssen.
Halten wir aber erst einmal fest: Es gibt sowas! Es gibt Strukturen, die nur dadurch Bestand haben, weil sie andere und anderes in und durch ihr bloßes Sein als Unmöglichkeit ausschließen.
Zum Nichtsein verdammen!

Philosophen sprechen dann von Paradoxien: Freiheit ist ein solches Paradoxon. Einfach weil die Freiheit Menschen dazu zwingt, unfrei zu sein, wenn sie denn freie Menschen sein wollen! Ansonsten wären sie ja unfrei!
Also bezüglich Freiheit gilt folgendes und das als IST-Beschreibung unserer Freiheit, unseres freiheitlichen Gesellschaftssystem, unserer freiheitlichen, demokratischen Grundordnung, unseres Zlk:
Wir können frei sein, wie und wo wir wollen. Auch mit jeder Freiheit sind wir nur noch umso mehr unfrei!

Ich merk schon, ihr auch? Es gibt nicht zu Un(P)recht die These, wonach Philosophie Menschen verrückt macht, Philosophen also Verrückte sein müssen!

Das Gute hierdran, also das weniger schlimme, die Lösung dieses Problems liegt in unserer vorhandenen Einigkeit, im Einklang bestehender Konventionen, an unserer/meiner Sprache. Wir als kommunizierende Menschen wie auch alle anderen Wesen können und wollen auch nicht, wieder ein Plus für uns! das reale Sein an sich erfassen und darstellen, direkt als Wirklichkeit weitergeben als Erkenntnisse, Wirklichkeit als Wirklichkeit re- und kolportieren. Wir brauchen Symbole, Sprache, ver- und geeinte Konventionen (ein weißer Schimmel!), um die Wirklichkeit, unser und alles Sein zu beschreiben.
Nur eines dürfen wir dabei nicht vergessen: Unsere Einigung, unsere Konventionen und Regelwerke sind nicht wirklich wirklich! Sind nicht die Realität, für deren Beschreibung wir sie erschufen! Genauso wenig - oder auch genauso viel! - wie ein Spiegelbild nicht wirklich das ist, was es uns zeigt. Ein Spiegelbild unserer Haarbürste ist nicht wirklich unsere Haarbürste. Jedenfalls war bisher noch kein Mensch soooooo dumm, sich mit einem Spiegel die Haare kämmen zu wollen!
Ginge ja auch nicht, das Spiegelbild zeigte ja dann nicht mehr unsere Haarbürste sondern unser Haar.
(Ach ich vergaß: wir haben nun Trumpzeit! Also unseren Fiffi oder unsere Glatze; nur um keinen Menschen bevorzuzugen und benachzuteilen).

Das Paradoxe am Spiegel ist also seine Irrealität. Er zeigt etwas Reales, ist es aber nicht. Ist nur(?) ein realer und noch dazu der Wirklichkeit angemesener, wirklicher Spiegel!

Und trotzdem es gibt diese schlimmen Strukturen, einfachstes Beispiel: eine Wegscheide. Eine jede Entscheidung. Noch einfacher: eine Weiche. Eine bestimmte Weichenstellung ermöglicht es einem Zug, in eine bestimmte Richtung zu fahren. Verhindert damit aber gleichzeit ihm, eine andere Richtung zu nehmen! Sowas wie: Ihren Ferrari können sie auch in allen Farben bekommen, nur rot muss sie sein!

Ihr seht, solche Paradoxien können ja möglicherweise manche Menschen verrückt werden lassen, sind jedoch etwas natürliches, alltägliches, ja, sogar nützliches UND notwendiges!

Aber mein Versprechen! Es kommt schlimmer.
ES ist BILD und REALITÄT zugleich.
Es beschreibt unseren Zwang als bestimmend für unser Sein, unser Potenzial, die uns gegebenen und somit zur Verfügung stehenden Möglichkeiten auch nutzen zu müssen.
Die Freiheit unserer Augen, sehen zu können, verbunden mit der uns ebenfalls eigenen Freiheit, diese willentlich zu schließen, erlaubt es uns, blind sein zu dürfen!
Erst einmal das Positive daran: Ohne Augen wären wir ob gewollt oder ungewollt immer nur blind! Also dass wir Augen und damit notwendigerweise verbunden auch zur Erkenntnis fähige Gehirne, Erkenntnis- und Steuerzentralen, haben, versetzt uns erst in die Lage, frei darüber entscheiden zu können, wann und ob überhaupt wir diese Fähigkeit denn auch nutzen!
Nur: mit dieser Freiheit verbunden ist unser Zwang zu Unfreiheit.
Wir können nun mal sehen!
Also MÜSSEN wir auch sehen!

Wir können nun mal denken. Also dürfen wir unser Denken nicht anderen überlassen. Wir haben gefälligst dann auch selbst denken zu WOLLEN!
So wir denn Menschen sein UND bleiben wollen!

Blind sein wollende Menschen sind nun mal keine Menschen mehr, denn sie haben zwar Augen, schließen diese jedoch permanent, weil Blindheit vermeintlich das Leben einfacher macht. Defacto sind also Menschen, obwohl ihnen immer noch das Potenzial der Menschlichkeit eigen ist, dann keine Menschen mehr, wenn sie warum auch immer aber tatsächlich mehr oder weniger freiwilig auf eben dieses Potenzial verzichten; es nicht nutzen!

Also das für uns schlimmste kommt nun:
Allein dadurch, dass wir Menschen sind, sind wir auch verdammt, verflucht, verpflichtet dazu, Mensch und nichts anderes zu sein!

Wir können zwar anders, wir sind es ja täglich, zweifelsfrei möchten viele von uns auch anders sein, nur das geht nun mal nicht. Jedenfalls nicht als Konzept zum Zusammenleben und damit Überleben der Menschen. Die Leben sichernde und Leben spendene Kraft des Menschen in seiner Gesamtheit wie auch als Individuum funktioniert nur dann, wenn Mensch auch Mensch sein will!
Wenn Menschen lieber unmenschlich sein wollen, gelingt es ihnen gerade dann umso besser, wenn sie NICHT WISSEN, was Menschsein denn heißt und bedeutet, es ist also sehr viel einfacher und damit erfolgreicher als Nicht-Mensch-sein-wollende tatsächlich unmenschlich sein zu KÖNNEN!

Nur, genau das wiederum ist das menschlich unlösbare Paradoxon: Was sind Menschen, was und wozu werden sie, wenn sie selbst keine Menschen mehr sein wollen?
Die Natur bietet dafür eine sehr einfache und schnelle Lösung:
Menschen, die mal Menschen waren und nun aber nicht mehr sind, sind Leichen!
Bestenfalls Zombies: angeblich, vermeintliche lebende Untote!

Mit den Freiheiten, die uns unser Menschsein bietet, verbunden ist auch unser Zwang, dann auch Mensch sein und bleiben und nichts anderes sein und werden zu wollen!

So damit ist auch dieses Thema durch. Es war ja auch nur ein einziger Gedanke:
die Unfreiheit der Freiheit.
Der Hinweis auf existente Strukturen, die die Existenz anderer und anderes zur Nichtexistenz verdammen, so Mensch denn eine solche Struktur als Grundlage für ein Zlk anstrebt.

Und als Fazit:
Auch das bloße Menschsein ist eine solche Struktur!

Mit unserem unfasslichen, durch nichts gerechtfertigtem Glück, als Mensch geboren zu werden, einhergehend sind zwingend, außerhalb unserer Freiheit stehend, wenn durchaus sogar freiwillig anderes als möglich mitgeben, zwei Dinge zum Überleben der Menschen als Ganzes:
1. Und diesen hat jedes Kind; Eltern wissen das, die sehen und bewundern und achten sehr genau auf die immer wieder erstaunlichen Bemühungen junger Menschen: Erwachsener Mensch zu werden!
2. Mensch sein und auch bleiben zu WOLLEN.

Also der freie Wille eines jeden Menschen in diesen beiden Punkten muss nicht, aber kann und nur dadurch muss er es auch sein! Es ist sowas wie eine freiwillige Selbstkontrolle. Nun aber nicht für Automobilkonzerne oder anderes eigentlich Unmenschliches: Sondern die Selbstkontrolle, die Verantwortung nicht irgendwelcher Regler, ob nun Menschen, Halbgötter oder gar Götter, sondern eines jeden Menschen, egal ob Terrorist, Mörder, Bankräuber oder auch nur Bundeskanzlerin für sich und für seine Umwelt, seine ihm und ihr eigene Realität!

Und von daher halte ich den strafenden, gar rächenden Schutz irgendwelcher Menschen vor irgendwelchen Menschen durch irgendwelche Menschen nicht nur für irreal (die immer mehr, schwerer und häufiger werdenen und nun gar systemisch positiv sanktionierten Verstöße gegen das Zusammenleben regeln sollende Regeln machen einen jeden Schutz nahezu unmöglich), sondern auch die Menschwürde würdiger Menschen verletzend. D. h. solange dieser Grundsatz: die Würde des Menschen ist unantastbar in unserem GG steht, und ich hoffe sehr, er steht noch lange darin, solange ist dieses Gesetz wie auch alle darauf bauend zutiefst der Eigenverantwortung des Menschen für sein Sein UND seine Würde unwürdig. Und dieses wie aber auch jedes andere von Menschen für Menschen gemachte Gesetz schlicht und einfach, ein gewolltes und menschengemachtes Paradoxon.

Regeln sind in unserer ach so selbstbestimmten Zeit nur noch für Regler und Regelbrecher da. Die, die sie schützen sollen, schützen sie nicht! Die, die sich an Regeln halten, kommunikativ, Teamfähig sind, brauchen sie nicht, sie halten sich ja dran.
Den Regelbrecher nützen und nutzen sie, sie zeigen ihnen ja, wie sie sie am besten, am erfolgreichsten, am intelligentesten biegen und brechen können.
Den Reglern gewähren sie eine vermeintlich "ewige" Daseinsberechtigung.

Und das schlimmste zum Schluß:
Der Unterschied zwischen Reglern und Regelbrecher verschwimmt immer mehr!
Es ist eine einzige korrupte, verwandte und verschwägerte Sippe der Verregler und Verbrecher!

Nur die Petris und Trumps, die Erdogans und Putins, ja selbst die Merkels und Gabriels und wie sie alle heißen und gemeinsame Sache mit solchen MöchtegernGötter machen, die werden es niemals besser, nur noch schlimmer machen können.
Eben weil sie keine Visionen, keine Konzepte, keine Ideen, nur noch das Bestreben, den Zwang, das krankhaft Zwanghafte, ja gewählt und ja auch wieder gewählt zu werden. Immer wieder in die gleichen Grube stolpern, in die auch all die Cesaren, und Jesusse, und Mosesse vor ihnen und uns schon stolperten: Der Mensch sprach: Es werde Krieg! Und es ward Krieg!

Sich ihm Glanz des Ruhmes selbst prostituieren zu wollen, ja das ist wohl das Kennzeichen "hervorragender" Menschen. Und weil wit genau diese ach so gern wählen, ist es auch unser Kennzeichen unseres Menschseins. Und schließt somit alle anderen ebenfalls einstmal vorhandene Menschlichkeiten in dieser Masse aus.

Diese unsere Führer führen uns in unsere Unmenschlichkeit, sie wollen nichts anderes und sie dürfen nichts anderen, weil wir sie ja genau so und immer wieder wählen.
Als Menschheit wählen wir unsere unmenschlichsten Mitmenschen zu unseren Führern. Und sind bleiben und werden immer wieder und wieder und wieder unmenschlich, lebende Leichen!

Das praktizierte Konzept von uns Menschen für unsere Zusammenleben heißt: Unmenschlichkeit.

Ist das so? Oder seh nur ich das so in meiner mir eigenen Blindheit?
Und wenn ja, wollen wir das beibehalten?
Oder wollen wir doch mal wieder mehr Menschlichkeit in unserer Zusammenleben einfügen?

Wie wäre es mit einem mehr als menschenwürdigem und intelligent bedingungslosem Grundeinkommen? Nur mal so, für den Anfang. Wenn's nicht hilft zu einem mitmenschlicherem Konzept, Abschaffen kann und wird Mensch das sowieso wieder!
Aber Abschaffen kann auch Mensch nur das von ihm vorher angeschaffte!

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