Mittwoch, 15. Februar 2017

Muss es Regeln geben?

"Auf jedem Schiff, das da dampft und segelt, gibt es eine, die das regelt!"

Echt? Und wer soll das sein? EinE KapitänIn, die, der das Schiff auf Grund setzt? Nur um mal freundlich irgendwelche Bekannten zu grüßen? Oder den Flieger in Wolkenkratzer menschlicher oder unmenschlicher Art setzt? Aus schnödem Egoismus*)?

Und dabei haben wir noch nicht einmal die eigentliche Frage - nämlich: welche Regeln muss es denn geben? - am Wickel!

Wie ihr seht, liebe Leser, ist auch dieser post ein Pfosten, ein Grundpfeiler menschlicher Zlks. Umso verwunderlicher für mich, wie wenig solch eine o.g. Binsenweisheit in Frage gestellt wird.
Historisch ist es allerdings nicht verwunderlich, denn die anarchistische Bewegung wurde als noch mächtiger als der "Klassenfeind" als erstes ausgerottet.
Warum wohl?

Mich sehr verwundert, ja sogar gegen meine Überzeugung, schreibe ich das hier. Ich, der in all seiner Freiheitsliebe (und Freiheit beinhaltet ja auch Regelfreiheit oder zumindest Selbstbestimmungsrecht von Regeln! und inwiefern eigene, selbst aufgestellte Regeln überhaupt noch als Regeln gelten können, ist ja auch noch eine nicht übersehbare und gelöst werden müssende Frage), sich ein ungeregeltes Zusammenleben bei bestem oder schlimmstem Willen nicht wirklich vorstellen kann.
Man mit Frau stelle sich nur einmal bildhaft vor, wie ein Schiff, egal ob segelt oder dampft, im Sturm versinkt, nur weil der demokratische Abstimmungsprozess über den besten "Weg" und das entsprechende Manöver dorthin noch andauerte.

Ihr wollt Antworten? Fragen habt ihr selbst, braucht also meine nicht?
Ok, dann noch eine Frage: Wieso denkt? glaubt? hofft? ihr, ich oder irgendwer, Frau Merkel, die Herren Trump, Erdogan, Putin, Steinmeier oder Gabriel, oder der ach so euphorisch in good ol' Germany wieder aufgenommene Sohn Schulz hätten welche, oder gar bessere, als ihr und ich sie auch nicht haben? Was macht euch so sicher, dass diese nicht erweiterten Suizid begehen wollen oder gar nicht anders können an ihren/unseren "Steuerknüppeln"?

Weil ein Gott oder Göttin sie hat?
(Und deswegen sie fordern muss?)
Und weil die Damen und Herren von Gott oder Göttin gesandt sind, um uns antwort-/regelose kleine Kinder auf die Sprünge ins Leben zu helfen? Damit wir damit dann auch ja mal endlich erwachsen werden aber es genau damit niemals sein werden?

Ich hätte (nicht? doch!) übel Lust, diesen post jetzt enden zu lassen. Denn eigentlich habe ich bereits hier mit diesen Fragen alles gesagt, was es dazu zu sagen gibt! Verwunderlich wieder auch hier und jetzt, warum ich (oder wer auch immer!) es überhaupt sagen und schreiben musste.

Die geneigten Leser wissen ja bereits, wie sehr ich den Physiker Harald Lesch bewundere und schätze. Ich kann ihn jeder und jedem nur als Hochgenuss empfehlen, er ist ja regelmäßig im ZDF und schon viel früher und auch sachgerechter auf ARD-Alpa zu sehen und hören.
Nach seinem Muster baue ich diesen post auf: Eingangsfrage "Muss es Regeln geben?" Und dann das aktuelle Wissen zu dieser Fragestellung.

Und, was soll ich sagen? außer noch einmal, wie sehr auch das mich verwundert, die Physik gibt auch auf meine sozio-philosophische Frage eine, ich vermute: DIE einzige, ultimative! Antwort.
Nämlich: Es muss keine Regeln geben!
Jedoch gäbe es keine, gäbe es auch uns nicht, die nicht nur danach fragten, sondern sogar zusätzlich welche aufstellen!
Mensch stelle sich doch nur mal Mensch ohne regelmäßigen Herzschlag vor! Und was sollte denn eine Regelmäßigkeit ohne Regel sein?

btw und das wohl wichtigste im Zusammenhang mit der Frage nach Regeln, wenn auch völlig aus diesem Zusammenhang gerissen: Wisst ihr eigentlich, was man als Pulsschlag des Universums, also sowas wie unseren Herzschlag bezeichnen könnte?
Es ist genau so lyrisch, wie man (nicht nur, aber auch) uns sogar physikalisch korrekt als Sternenstaub bezeichnen kann.
Es ist die Regel, dass jedes sich verändernde elektrische Feld ein sich änderndes magnetische Feld UND jedes sich ändernde magnetische ein sich änderndes elektrisches Feld bewirkt!
Wenn man (ich! als überzeugter Kybernetiker!) so will, ist das ein, DER! Regelkreis des Universum, klingt nur deshalb so kompliziert, weil er ins Ursache/Wirkungs-Erkenntnisschema der Physik gepresst wurde. Regelgemäß werden musste!
Besagt eigentlich nichts weiter, als dass Strom durch sich bewegende Magneten erzeugt wird und Wechselströme Magnetfelder verursachen.
Und doch: es hat nicht nur Generatoren und Elektromotoren zur Folge. Nein, nicht nur Energie noch Materie, auch sowas wie das "Maß aller Dinge", die Lichtgeschwindigkeit, gründen auf diese Regel!
Und selbst die die universelle Struktur bestimmenden zur Zeit vier, ursprünglich, besser: urknallig aber wohl eh nur eine! Wechselwirkungen kommen ohne diesen Herzschlag nicht aus, wenn sie nicht gar und einfach nur eine der vielen Erscheinungsformen immer wieder derselben "Sache" sind. 

Also zurück zur eigentlichen Frage, Physik (zu Unrecht!) beiseite: Ja, nicht nur mir sind keine, sondern auch ich bin ohne Regeln nicht vorstellbar, einfach weil unregelmäßig unmöglich!

Na! Wenn das keine Antwort ist?
Und doch: so unbefriedigend! Findet ihr das auch?

Mein vorerst letzter Gedankenstand zum Thema "Regeln" ist auch wieder eine einfache Antwort, so einfach, dass es höchst verwunderlich und Zeichen ausgesprochener Dummheit,
   es kann nur eine willentliche sein! aus Versehen ist kein Mensch so dumm!
ist, dass ich als nun wirklich extrem dummer Mensch sie hier schreiben muss:

Es gibt genau zwei Arten von Regeln:
a) "natürliche", so aber nicht benannte, sich selbst erklärende, sozusagen in auch unserem Sein begründete und es bewirkende Regeln
und
b) als natürlich bezeichnete, tatsächlich aber nur gewollte, aufgesetzte, abgeleitete, erwünschte oder erhoffte, illusionistische Regeln.**)

Also Regeln, die a) uns und unser Dasein bewirken und wiederum durch unser Dasein bestätigt und durchgesetzt werden....

Oh... hab ich's noch nicht erwähnt? Es gibt ja doch noch eine Regel gemäß aufgeworfene Frage: Was sind Regeln, die sich nicht durchsetzen? Nicht durchgesetzt werden?

Also die a-Regeln setzen sich automatisch durch. Andernfalls hört das regelwidrige Sein zusammen mit der/den Regeln auf, zu existieren: die Regeln wie das jeweilige Sein mutieren wieder zum Nichts. In dem aber weiterhin o.g. Pulsschlag irgendwie geregeltes irgendwelches Sein erzeugt UND dadurch weiter angetrieben wird.
Bislang jedenfalls. Solange sozusagen das Nichts ausreichend dicht ist.
Verkrümelt sich dieses weiterhin, und alles deutet daraufhin, dass es so ist: es dehnt sich aus, verdünnisiert sich! ist es vorstellbar, dass irgendwann auch unser Nichts diese "kreative" Kraft, die Schöpfung weiter zu schöpfen, indem es sie regelt und durch sie geregelt wird, verliert.

Also Regeln und existenzielles Sein nach diesem Muster a) sind gleichbedeutend, sich gegenseitig beflügelnd und bedingend. So wie regelmäßiger Herzschlag als anschauliches, jederzeit von uns erfahr-/fühlbares Beispiel: Herz bewirkt Regelmäßigkeit evv., Regelmäßigkeit ohne Herz ist keine Regel UND ungeregeltes Herz kein Herz.

Ein für mich anschauliches Beispiel für eine Regel der Kategorie b) ist die geregelte Ampel: sie regelt Verhaltensweisen von Menschen ebenso wie menschliche Verhaltensweisen sie erregeln. Eine b-(eschiss...)Regel ist sie jedoch, weil erst durch bestimmte Wünsche von merkwürdigem, Menschen und Verhalten genanntem Sein eine solche Regel erst sinnvoll, gar nötig oder noch ungarer "natürlich" "UNS" erscheint.

Die Regel: "Auf jedem Schiff gibt's eine, die das regelt" ist auch so eine b-Regel.

Ich wiederhole zum Schluß nochmal den gerade so gut passenden Witz:
Moses sprach vom Berge Sinai herunterkommend zu seinem Volk: "Ich habe eine gute und eine schlechte Nachricht für euch.
Die gute: es ist mir gelungen, ihn auf zehn runter zu handeln.
Die schlechte: er bestand auf Ehebruch!"

Zugaben:
Die propagierte Regel: Macht kaputt, was euch kaputt macht! wäre auch so'ne b-Kategorie. Ist aber nicht mal eine oder gar die Regel, denn keineR hält sich dran oder setzt sie durch!

Dann doch lieber Bankraub sträflich im Gesetzbuch verankern und mit Millionen in diesem UNZUCHTHAUS bestrafen!
Mensch und meine Regeln, welch ein bodenloser Schwachsinn!

Auf die Frage: warum macht Mensch sowas, hätte ich als blinder Hobby-Seemann 'ne Antwort:
Geradezu als Kennzeichen moderner Menschen, wenn auch deutlich nicht a-Regel bedingt, jedoch jede Menge b-Regeln bedingend und bewirkend, UND womöglich a-Regel widrig Nichtexistenz bewirkend und bedingend, gilt die regelmäßige Verhaltensweise, vor den verkehrten, den harmloseren Dingen Angst habend blind gegenüber den wirklich Angst machenden, selbst gewollten Zuständen zu sein!

Sozusagen aus Angst vor Terrorismus sich selbst dick und tot zu fressen.
Aus reiner Gier, Angst, man könne ja "zu kurz" kommen in der eigenen Zu-Kleinheit, sich dumm und herrlich dämlich zu konsumieren!
Aus Angst, Mensch könne ja Mensch umbringen, ihn die tödlichen, mächtigen Regelwaffen selbst in die Hand zu regeln!
Und noch besser, am besten wohl gar: gleich selbst möglichst viele Menschen regelrecht abzuschlachten!
Mensch als Erwachsene Tötungsmaschine immer wieder gern und kindgerecht zu wählen! Freiwillig, d.h. ohne fremden Zwang! zu kaufen, und klar, gehört ja zu dieser Regel:
zu bezahlen dafür, dass Mensch Mensch umbringt!

Demokratie als Staatsform als bestmöglich anzusehen. Dabei aber vergessend, dass Staaten vor lauter Unregelmäßigkeit dringenst Regeln bedürfen und dadurch erzeugen.
Angst also vor Staatenlosigkeit statt vor mörderisch er- und geregelten Staaten mit Handelsabkommen und 2% Militärausgaben!

Angst vor Räubern und jede Menge Ausgaben dafür, uns vor uns zu schützen, nur um es uns freiwillig  damit und überreichlich zu geben!

Die a-Regel in aller banalen Binsenweisheit lautet:
Wo nichts ist, kann auch nichts geraubt werden.
Und noch besser: muss auch nichts bestraft oder belohnt werden!

Für welche Regel(n) arbeitet ihr sonst noch?
Oder warum, wenn nicht für Regeln arbeitet überhaupt ein Mensch?

Und last but not least:
Ist etwa Arbeit DIE Regel?

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*) Ist etwa eine Ideologie "zum Wohle einer wie auch immer gearteten Allgemeinheit" kein Egoismus?
Also eine Religion wie das Christentum, das ja grundsätzlich die Basis unseres Zlks bildet, nicht aus rein egoistischen Motiven gültig?

**) Erst bestimmte, vorhandene Illusionen erzeugen diese;
andere Ideologien = andere Regeln! (bekannter aber gleich: andere Länder, andere Sitten!)
Aber auch keine oder Nichtideologien bedingen und bewirken Regeln.

Also ein jedes menschliche Miteinander, auch und gerade das ungewollte, unmenschliche Gegeneinander von unmenschlich sein wollenden oder meinen zu müssenden Mitmenschen sind die regelmäßig schaffenden und brauchenden, reiche Regel.

Menschlicher Reichtum = DAS reiche Regelwerk!
weitreichend und Reiche bewirkend wie zerstörend!

Menschliche Überregel, sozusagen der Regel-Darwinismus:
Das noch überreicher geregelte Reich zerstört jedes regelärmere Arm!
Reich kann man es dann ja nicht mehr nennen.

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