Mich hat folgendes Gleichnis eines jungen Kabarettisten beeindruckt, das ich ein wenig ausschmücken möchte:
"Es ist Bier im Kühlschrank"
Das ist die Kernaussage.
Der religiöse Mensch glaubt daran und freut sich, dass vielleicht ja Bier im Kühlschrank sei.
Der Wissenschaftler öffnet die Tür und schaut nach. Freut sich eigentlich nur, wenn er die Arbeitshypothese falsifizieren konnte, denn dann kann er sich neue Aussagen ausdenken. Wenn tatsächlich Bier im Kühlschrank ist, gibt es nur weitere Fragen: wie lange noch, woher kommt es, wem gehört es, kann/darf/soll/muss Mann?/Frau? es trinken, oder ist es besser als Blumendünger oder Shampoo zu verwenden? usw.
Jener junge Mann, dessen Namen ich mir leider nicht merkte, beendete diese seine Idee damit, als Esotherik zu benennen, durch Öffnen der Tür und Augenschein festzustellen, dass offensichtlich kein Bier im Kühlschrank ist und trotzdem weiterhin anzunehmen, Bier sei auch immer dort zu finden.
Mir fallen noch ein paar mehr systemische *) Verhaltensmuster ein:
Z. B. gibt es keinerlei Unterschiede zwischen Politikern und Missionaren. Reinste und persönlichste Geschmacksache, ob lieber Bischof/Mullah/Rabbi oder Fraktionsführer. Deren Differenzen liegen nur bei ihren Anhängern. Religiös Gläubige freuen sich ja über das Bier im Kühlschrank. Beten es geradezu an!
Bei Politikern interessiert sich keine Sau fürs Bier! Sind eh alle verseucht! Pest und Dioxin, verflucht und wann endlich zugedreht und nochmal! Und Kühlschränke dienen nur als Steuereinnahmen bzw. als Konsumgut. Denn ohne Kühlschrank, woran soll man dann noch glauben?
Eigentlich ist es sehr schade, dass es Bierbrauer gibt. Somit ist Bier im Kühlschrank ein Teil weniger, an das Mensch noch glauben kann.
Aber was wäre, wenn es noch oder schon wieder mal kein Bier gäbe?
Unser täglich Bier gib uns lieber zur Not auch morgen.
Denn mit Grappa im Regal fällt auch mir sehr leicht, ans Bier im Kühlschrank heute zu glauben!
*) Endlich! Kein Druckfehler mehr!
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