Mittwoch, 3. November 2010

Glaub' keiner Zahl

... die du nicht selbst fälschtest!

Dieser Tipp trifft am besten mein Bild von uns Menschen! Doppelte Verneinung! Schlau wie Menschen nun mal sind, gerade dann, wenn sie ja nicht blöd sein wollen!

Was heißt dieser Satz genau?
Nichts anderes als: jede Zahl ist falsch. Das weiß ich! Also wenn ich wider besseren Wissen einer von Menschen geäußerten Zahl glauben will, dann nur jenen, die ich selbst fälschte!

Es sind hierbei noch zwei weitere Besonderheiten bemerkenswert. Beide erlangen sie ihre Wirklichkeit in der Welt nur durch uns, also mit uns stehen und fallen sie:
1. Zahlen sind ja nicht wirklich falsch. Können also an sich auch nicht verfälscht werden. Jedoch das, was der Mensch mit ihnen verbindet, in ihnen sieht, mit ihnen ausdrücken, un- oder bewusst fälschen möchte, dieser Tatbestand sollte uns
2. nicht vergessen lassen, in wie weit wir auch mit vermeintlich sicheren Zahlen uns selbst betrügen!

Wenn es nur diese allerdings elementare Banalität wäre, hätte ich sie mir und damit dann auch euch erspart.
Jedoch wenn also die subjektive, ja nur objektiv geglaubte Zahl, beispielsweise die meiner nachprüfbaren Finger, schon dem Selbst- und Betrug alle Pforten auch die des Himmels öffnet, wie sehr trifft das dann mit dem immer nur subjektiv möglichen Gebrauch von Worten, also unserer Sprache zu?

Ich lasse diese Frage hier in meinem Raum stehen. Schaut sie euch an oder lasst es, eure Wirklichkeit!
Meine schlussfolgernde ist jedoch: von einer menschlichen, egal wie objektiven, immer nur subjektiv möglich gemachten, als wahr sein sollend kolportierten Aussage ist auch immer das Gegenteil zur Wahrheit gehörig. Einzige Ausnahme: es sei denn, ausschließlich nur das Gegenteil!

Noch mal Beispiel Sieger/Verlierer (das politische "Heute hier, morgen dort" *) ist ja offensichtlich und bedarf deswegen keiner zusätzlichen Betrachtung):
Es ist egal Verlierer oder Sieger, beide bewegen sich auf der selben Straße. Und beide immer nur vor und zurück. Das ist die eine für beide gültige Wahrheit. Dazu käme dann noch eine bezifferbare: meinetwegen sind 5 Plus ein Sieg und 5 Miese ein Verlust. Jedoch wären 6 oder noch mehr noch größere Siege wie Verluste. Und auch die als Verlust v/erkannten Minus 5 bergen in sich den Sieg, nur mit ihnen noch besser siegen zu können, weil NUR mit ihnen es dann auch zu müssen!

Interessant wird's eigentlich erst, vermute ich einfach mal, wenn Menschen diesen Weg verlassen. Also mit Hilfe ihres freiwillig auf jeden Sieg Verzichts auch keine Chance mehr haben, verlieren zu können. Wenn du nichts hast, kannst du auch nur nichts verlieren!
Oder zumindest - aber auch das versuchen die Menschen schon Jahrhunderttausende lang vergeblich, denn sie wollen ja nur siegen, um wenigstens ab und zu mal das Verlieren vergessen zu können: Siegen nur dadurch zu wollen, WEIL sie erst einmal das Verlieren lernen wollen! Um dann dieses so überaus teuer erlernte - nein, nicht das so billig/end erkaufte! - keinesfalls mehr zu vergessen. Schon gar nicht, koste es, was auch immer und wem auch immer es wolle!

Also kurz: der ungeliebte Verlust ist die beliebte, wahre Wirklichkeit! Der allzu geliebte Sieg verschleiert diese einzig nur liebenswürdige Wahrheit nur, damit wir endlich so klug sind, verlieren zu wollen! Um den Siegern ihren Sieg im Hals stecken zu lassen. Bis er auch ihnen endlich wieder heraus hängt!

*) gar nicht teuer genug sein könnendes Beispiel ist ja unser unbestritten und überaus schlauer Minister für Reaktorsicherheit, der freiwillig und selbst-herrlich-dämlich-bestimmt jede noch wahrscheinlicher gemachte Zahl umso billiger ein-/verkauft, je teurer wir dafür zahlen! Und auch diese Wahrheit ist nicht, was, wieviel und ob wir dafür zahlen werden.
Die Wahrheit ist viel einfacher: wir tun es bereits!
Die Frage lautet also nur noch: wie lange denn noch?

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