Mittwoch, 6. Februar 2013

Stiefkind - Pflegeeltern?

In memoriam Chantal
(leider nicht nur, aber eben leider auch, und wohl noch mehr leider auch nur eines von noch weiteren)

Es ist heute etwas passiert! Etwas Schönes.
Trotz des unvergesslichen Schreckens, der uns mit jedem zu Tode vernachlässigtem Kind - von den vielen fast oder auch ganz zu Tode kriminell "gepflegten", beispielsweise von ach so gläubigen seelischen Krüppeln leider "allzu umsorgten" Kindern gar nicht erst zu reden und auch nicht von den fleißig immer weiter"erzieherisch" ver- bis zerprügelten - immer tiefer in den Knochen steckt.
Ich sag' ja, etwas Schönes! Also weg von und mit Schrecken.
(Nur eben bitte trotzdem nicht vergessen!)

WIR...
Haben gefeiert!
Was?
UNS! Was sonst? (Schon vergessen? Anderes haben wir nicht zu feiern! Nur zu betrauern)

Wer ist wir?
Ja genau, das ist die gute Frage, um die es mir und hier geht.

Der hamburger Senat hat heute - aufgrund des glücklich großen Andrangs zum zweitenmal nach letzten Montag - seine Pflegeeltern zum dankbaren und feierlichen Empfang ins Rathaus gebeten. Und es war gut und schön.

Und ich - als Fastpflegevater aber besser und genauer - als Patchworkopa eines entzückenden elfjährigen Pflegekindes danke sehr herzlich für diese Freude und Ehre.
Ich bitte also gerade diesen meinen Artikel als Ausdruck meiner Dankbarkeit zu verstehen für diesen Senatsempfang zur Würdigung der Leistung meiner Lebensgefährtin, als Oma ihr Enkelkind zu betreuen, ihr im und trotz Unglück ein glückliches Zuhause zu ermöglichen.

Denn - nicht nur, was gar nicht vergessen werden sollte - nicht nur für die Pflegekinder, also all die Kinder, in Hamburg mehr als 1300, die mehr oder weniger ohne ihre Eltern aufwachsen müssen - es ist für alle Beteiligten - also Kinder, Eltern, Familienangehörige, Pflegeeltern, Mitarbeiter privater Einrichtungen, gerade hier oftmals ehrenamtlich, sowie all die "Profis" in Ämtern bis hin zu Regierungen, mit einem Wort: für die gesamte Gesellschaft ein äußerst schwieriges Problem.
Wer (und wie?) kümmert sich um Kinder, um die sich die Eltern nicht ausreichend kümmern?

Weil das bemerkenswerterweise in unserer Gesellschaft so schwierig ist, nicht dass es in anderen einfacher wäre - sehen wir mal vom alten Rom ab, wo es Zeiten gab, wo der Tiber offensichtlich nur noch aus Kinderleichen und nicht mehr aus fließendem Wasser bestand; sie kamen, sahen und siegten? - zur Einstimmung zwei "Banalitäten":

1. Leider scheint es vergessen, erstaunlicherweise!
Was - bitte schön - ist eigentlich Kriterium für die Güte einer Population?
Ja, richtig, ein biologischer Ausdruck (Biologie=die Lehre vom Leben!!!). Es ist ein tierischer oder pflanzlicher Begriff. Menschen haben dafür ein anderes Wort, das gleichzeitig mit ausdrücken soll, dass menschliche Population auch von Kultur bestimmt ist. Aber dieser Begriff verschleiert eher mehr, als dass er die Wahrheit verdeutlicht.
Aber bitte schön, seien wir Menschen und keine Tiere.
Was also ist Ausdruck für die Güte einer menschlichen Gesellschaft?
Eines Staatswesen, beispieslweise Hamburgs?
Recht und Ordnung?
Die Armee- oder Wirtschaftsstärke?
Die Sicherheit der Starken?
Gar Eigentum und Schutz?
Nein. Wie für alle Populationen gilt:
Die Aufzucht des Nachwuchses entscheidet über den Fortbestand, das Leben UND ÜBERLEBEN und damit über die Qualität, die Güte auch und gerade der menschliche Gesellschaft.

Und weil dieses noch zu viel zu unübersichtlich ist, ...
der Normalfall funktioniert ja überwiegend und glücklicherweise, Eltern kommen ja ihrer Verantwortung für ihre Kinder meist nach,
... kann man dieses Kritierium an den schwächsten der Schwachen, den Kindern, um die sich ohne Gesellschaft niemand kümmerte, den Pflegekindern also, am deutlichsten festmachen.
Die Güte unseres Zusammenlebens entscheiden also nicht die Starken!
Sondern die Schwachen!
Getreu dem Grundsatz, wonach jede Kette nur so stark wie ihr schwächstes Glied.
(Die Stärke der hamburger Gesellschaft hat einen Namen bekommen. Er lautet Chantal!
Also auch bitte in diesem Zusammenhang nicht vergessen.
Auch nicht bitte schön vorm Bundesverfassungsgericht ihr ach so starken Bayern und Hessen)

2. Als wenn erstens nicht schon schwierig genug wäre, tatsächlich ist es im eigentlichem Sinne noch katastrophaler. Und um das zu verdeutlichen - wozu sind wir schließlich in Hamburg? - möchte ich eine maritime Analogie, ein seemännisches wie -frauliches Beispiel bemühen mit der Fragestellung, also Navi an "hier bitte gerade aus, weder links noch rechts abbiegen":
Was sichert in einem Schiffbruch einzig nur das Überleben?

Die Zahl und die Güte der Rettungsboote?
Die Schnelligkeit und Bereitschaft der Helfer?
Oder die Umwelt? Beispielsweise die Wassertemperatur?
Vielleicht auch die Ausstattung der Ertrinkenden mit Rettungswesten, Schutzanzügen und Schwimmflügeln?

Meinetwegen, all das.
Wenn schon Schiffbruch, dann wenigstens mit all diesem und wo und wohlmöglich lieber noch mehr davon!
Und trotzdem - und auch dafür steht der Name Chantal, dieser posthume Leuchtturm vor dem Riff, auf das Hamburger Seeleute leider zu blind drauflos steuerten, als leuchtende Warnung - die Überlebenswahrscheinlichkeit in einem Schiffbruch sinkt rapide. Die Gefahr, vorzeitig zu sterben, ist unvergleichlich und unverhinderbar in einer schon entstandenen Katastrophe überdeutlich angestiegen. Über alle Beteiligten hinweg gesehen, es wird sie geben UND daher gibt es sie dann auch. Und das ist leider die einzige und 100prozentig sichere, traurige Wahrheit:
Tote und Verletzte.
Unabhängig davon, ob und wieviele und wie gute Rettungsboote und Retter vorhanden waren und sind.

Was also nur sichert in einem Schiffbruch das Überleben?
Nur die Verhinderung eines UND JEDEN Schiffbruches!

Es ist gut, gute und ausreichende Rettungsboote zu haben. Aber es ist schlecht, rostige Seelenverkäufer mit solchen auszustatten! Es führt schon beinahe verschwörerisch und immer kriminell zu vorgetäuschten Tatsachen.
Die Sicherheit, die Stärke eines jeden Schiffes besteht nicht, nie darin, kann ganz einfach - wäre und ist damit eigentlich immer simpelste Idiotie, reinster Quatsch, purster Unsinn, kann nich! - kann niemals darin bestehen, möglichst viele, gute, sichere, ausreichende Rettungsmittel mitzuschleppen!
Oder sonstwie gegebenfalls auf Armeslänge zur Verfügung zu stellen.

Und genau das ist auch diese hier nicht zu vergessene Schwierigkeit, vor der gerade auch hamburger Senatoren - sie brauchen sich ja nur mal die Schiffe im Hafen anzuschauen! - stehen. Bei aller Feier und Freude, dass 1300 Pflegeltern trotz katastrophale Kenterung in Chantals Fall fast 1300 mal täglich, stündlich, im Zweifel sogar sekündlich, also stetig Katastrophen weitgehenst schadensbegrenzen, sollte eben nicht die eigentliche, systematische, strukturelle Schwachheit unseres Staatsschiffes, unserer Gesellschaft vergessen lassen.

Übertünchen?
Farbe über Rost auf beliebte Rosstäuschermanier?

Pflegeeltern sind nicht die Betrüger! Aber sie sind absolut und zum Wohle ihrer Pflegekinder viel zu häufig bereit, sich auch vor schmutzige Absichten spannen zu lassen. Sie müssen das einfach. Andernfalls die verunglückten Kinder noch weniger Überlebenschance hätten.
Eben genau wie auch nicht retten könnende Seenotretter nicht die Katastrophe sind. Ihr Leben  erfolglos riskieren, auch wenn sie selbst - was ja auch häufig genug in der Seefahrt nicht so ist - die Katastrophe überleben.


Die Stärke und Sicherheit im Aufwuchs unserer Kinder gewährleisten nicht die Helfer, nicht die Retter, egal ob nun haupt- oder ehrenamtlich, Amateure oder Profis, die "Unsinkbarkeit" unseres menschlichen Schiffes zeigt nur die Zahl und und das Überleben unserer Kinder. Und die schicken wir zu unser aller Glück vor allen mit ihren wirklichen Steuerleuten, ihren Eltern, auf große Fahrt!

Das nur zur Einstimmung? Also allein diese Vorbemerkungen zeigen schon, wie schwierig und umfangreich diese Materie ist.

So dankbar wie ich "meinen" Staatsbediensteten - vom Bürgermeister über Senator bis hin zu den mein Patchworkenkelkind betreuenden Mitarbeitern des Jugendamtes - bin für ihre wirklich große Hilfestellung und -leistung bei meiner kleinen Hilfestellung und -leistung, bitte nicht vergessen:
grundsätzlich ist der Aufwand besser UND auch preiswerter für die Sicherheit des Mutterschiffes als der für die Rettungsboote.

Vorrang vor der Rettung in der Katastrophe hat die Verhinderung.

Die Katastrophenprophylaxe beginnt bereits bei den Eltern, eher noch früher, denn ersmal wollen, sollen UND müssen Menschen ja zu Eltern werden! Nicht erst dann, wenn die ausfallen. Denn dann ist das Unglück bereits geschehen, das Kind im berühmt-berüchtigten Brunnen!
Weder Kinder noch Eltern, auch nicht "katastrophale" Eltern verschulden es, wenn Kinder vermeidbar Katastrophales ersterben. Die Katastrophe ist, wenn - und es gibt nur solche, wenn überhaupt - katastrophal getroffene Eltern nicht ausreichend geholfen wird.
Denn erst dann kommt es auf rettende Pflegeeltern an.

Ich erinnere mich an meine späte Jugend in den frühen 1980ern, ehrenamtlicher Amtsinhaber eines Titels, den sonst keiner übernahm: 1. Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft freier Jugendverbände im Landesjugendring Hamburg -AGfJ e.V.-, sie gibt es übrigens heute noch, und daran, wie sehr wir "Billigen" weil Ehrenamtlichen gegen die Sparpolitik des hamburger Senats im "Aufschrei" - auch eine Vorläuferorganisation der heutigen Grünen auf Landesebene - ankämpften mussten. Gerade auch, weil ich von meiner Frau, der Pflegemutter und Oma auf der Rückfahrt vom Senatsempfang erfuhr, dass die überwiegende Mehrheit der Pflegeleltern, mit denen sie zusammen geschult wurde, als Großeltern oder andere Familienangehörige für die drogensüchtigen Eltern einspringen mussten.

Und wenn ich hier - in meinem Kopf mit meiner individuellen Erfahrung - eins und eins zusammenzähle, dann versteht man vielleicht meinen nur mühsam versteckten Vorwurf an die verantwortlichen "Macher", die katastrophalen Katastrophenmanager im richtig verstandenem Sinne, wonach sie lieber die Katastrophe herbeisparen, um dann auch, aber erst  NACH einer Katastrophe so wirkungsvoll und kompetent die Rettungsboote zu sanieren!

Aber und damit will ich wieder auf das Eigentliche und eigentliche Schwierige daran zurückkommen: Tatsache ist, weder Chantal wurde in eine Katastrophe geschickt von uns - und damit ist dann auch das WIR beantwortet: WIR alle! Gerade auch ich, der es damals nicht verhinderte, dass unser hamburger Schiff von Holzwürmern oder Rost zerfressen den sicheren Hafen der Eltern- und damit JugendVOR- und erst damit JugendFÜRsorge  verließ - noch drogenabhängige Eltern von uns auf Droge gebracht.
Es sei denn, wir alle wären wirklich das, was immer mehr von uns anstreben
 - ob nun Banker, Politiker, Waffenhändler oder sonstwie korrumpierte Prostituierte unseres vermeintlichen Reichtums, unserer allzu wahren, also nur noch heuchlerisch verlogenen Stärke -
von uns selbst ja ach so berauschte, uns selbst feiernde und von uns selbst süchtige Rauschgiftdealer!

Aber gehen wir doch lieber davon aus, schließlich haben wir noch die Wahl:
Wir sind nicht die Katastrophe!
Niemand von uns!

Aber zur Katastrophe kam noch eine: wir verhinderten sie nicht. Obwohl eigentlich viele, wenn nicht gar alle von uns sie verhindern wollten. UND spätestens nun noch mehr wollen!
Und wir alle wissen, weil wir und vor allem unsere Pflegekinder es erleben, jeden Tag, Tag für Tag, dass wir es können!
Dieses Können. Und Wollen. Und gar Müssen.
Und es dann doch nicht IN JEDEM FALL, in jedem Einzelfall gekonnt zu haben.
Das und nur das ist oder zumindest wäre die vermeidbare Katastrophe.
Die hier ungenügend in Worte versucht zu kleidende Schwierigkeit lautet:
Katastrophen sind zu selten vermeidbar.
Und das gilt sogar für an sich vermeidbare Katastrophen.
Jedoch setzten wir jeder Katastrophe vermeidbar zusätzliche Kronen auf, wenn wir nicht darauf bauen, Katastrophen zu vermeiden.
Es ist die Schwierigkeit, Ziele zu nennen und zu beschreiben, wohlwissend sie nie erreichen zu können. Aber in dem Moment, wo wir den Versuch aufgeben, das Streben nach Erreichung einstellen, in genau dem Moment sichern wir die Unerreichbarkeit solcher Ziele.

Schiffbruch läßt sich sicher nur ohne Schiffe wirklich und sicher vermeiden.
Vorzeitiger Kindestod nur ohne Kinder sicher abschaffen.

Bei beiden ist die Rangfolge der zu leistenden Sicherungsmaßnahmen gleich:

1. Wir wollen Kinder/Schiffe! Das muss trotz aller Katastrophen immer unser Ziel sein!
2. Überlebenssicherheit ist Kindeswohl/Schiffssicherheit
3. Schiffsicherheit ist erst an hinteren Stellen, im Katastrophenfall Rettungsmittelsicherheit.
Kindeswohl ist Elternwohl!
Und erst im Katastrophenfall, wenn das Elternwohl schon versagt hat und nun das Kindeswohl akut gefährdet, erst dann kommt es auch auf das Wohl der Retter, Amateure wie Profis,
legal, illegal, scheißegal an!.

Wir sind allein schon deswegen eher als schwache (Schifffahrts-) Gesellschaft zu bezeichnen, die kaum fähig, das Überleben der Normalschwachen zu sichern, weil wir schon Punkt 1 und Punkt 2 versäumen.
Mit noch so gut ausgestattetem Punkt 3 geben wir nur unsere eigentliche und elementare Schwäche zu. Wir werden nicht stärker dadurch, dass wir den trotzdem unvermiedenen Absturz hinaus zögern. Letzlich quälen wir uns nur noch länger genauso sinnlos weiter. Denn so sind wir bestenfalls schon abgesoffen, obwohl wir kampfhaft uns noch zuckenderweise an der Oberfläche halten.
Stärke ist das nicht!
Auch wenn es - und damit bleibt uns aber immerhin noch Hoffnung, unsere Stärke wieder zu finden - von einem starken Überlebenswillen zeugt.

Vielleicht lässt sich ja gut leben und verdienen in Hamburg?
Verdient haben wir alle nur Chantal.
Denn die zeigte uns, dass wir sie nicht leben ließen!
Auch wenn wir sie nicht selbst und unmittelbar umbrachten!

Also nicht wir Starken sind stark. Und schon gar nicht, wenn wir die eigentlich stark sein Müssenden schwächen (die Eltern nämlich, nicht etwa unsere Arbeitgeber. Denen gehört(e) angeblich unser sinkendes Schiff! Die lassen uns immer wieder de facto, sch... auf das de jure! gnadenlos versaufen. Die verkaufen unsere Seelen, denn ihre eigenen haben sie längst schon teuflischen Banken überschrieben!).
Und das tun wir! Wir schwächen sie! Unsere Starken! Unsere Stärke. Wir lassen sie zu sehr allein.

Alleinerziehende Eltern!
Hallo? Merkelt noch jemand etwas?
Ein Ding der Unmöglichkeit an sich!
Unrettbar dem Untergang preisgegeben!
Totgeborenes Kind.
Jede Wiederbelebung von vorn herein und erkennbar zum Scheitern verurteilt.
Sinnlos!
Quatsch!
Idiotie!
Aber menschlich?

Mit jedem Schwachen, das nie die Chance bekam und bekommt, FÜR UNS ALLE stark sein zu können, schwächen wir uns! SIND wir schwach!
Und schlimmer noch: wohl doch ZU schwach?
Leider heißt das bei weitem und noch lange nicht nur Chantal!
Es MUSS eben JEDES  Kind dazu ...
sagen wir, Maximalforderung, handeln können wir dann ja immer noch:
... 20 Jahre lang wachsen

Auch das ist Teil der Schwierigkeit!
Viel mehr als eine Frage des Geldes, der (Rettungs-) Mittel ist es die Frage:  
Haben wir die Zeit dafür? Lassen wir sie uns? Nehmen wir sie uns?
Weil unsere Kinder die von uns brauchen!

Oder klauen wir sie uns lieber weiter und immer noch mehr? Wohl gar von - wem sonst als? - unseren Kindern?
Lebenszeit?
Sterbenszeit?
Oder doch immer nur tote Zeit?
Chantal ist und hat die Antwort darauf! Ersterben, leider - zum Glück? - nicht mal und mehr erleben müssen!

Besonders, sowohl als Elter wie auch als Fastpflegeelter, möchte ich das den sensationsgeilen Pressefritzen und -innen hinter die Ohren schreiben. Die wunderbar die Leichen im Wasser zählend und fotografierend der Nachwelt erhalten, aber ansonsten nichtmal den kleinsten Finger zur Rettung aus höchster Not rührten. Und rühren. Kein Beitrag, nur ohne Ende und so sinnlos freie, ach so kommerzielle Beiträge.
Denn das sind ja Profis. Die bekommen dafür ja nicht bezahlt! Sie verdienen ja bloß daran. Weil sich Verdienst ja so schön lohnt!
Und so stark macht!

Auch das heißt in mediengeil, good ole Hamburg: Chantal!

Was aber heißt Leben?
Ich meine: aus unserer menschlich erwachsenen Sicht.
Das Kind aus dem Brunnen vielleicht - die Betonung liegt auf vielleicht, von unbeschadet gar nicht erst zu reden! - wieder rauszuholen?
Oder doch besser es gar nicht erst hineinfallen zu lassen?

Diese Entscheidungen zu treffen, Abwägungen, die unsere ja gegenwärtig und heute seiende Welt (Schiffe gibt es nur in UNSERER Welt! Und was wäre Hamburg ohne Schiffe? Nichts. Nicht mal existent!) brücksichtigen, die hoffentlich UNENDLICHEN Versäumnisse Erwachsener, die mit jedem Kind untrennbar verbunden sind, nicht zur Katastrophe wachsen zu lassen, all das ist eben nur der "Vorgeschmack" - nur zum Einstimmen, zum Einfühlen, zum Selbstsehen der Möchtegernseeleute - dessen, womit professionelle Kindeswohlförderer zu kämpfen haben.

So sehr, dass mir die Frage ketzerisch auf der Zunge liegt:
Wo bleibt eigentlich bei all diesem K(r)ampf noch das Kindeswohl?
Ich meine, auch als hervorragende Mitarbeiterin, mindestens auch ums Kindeswohl bemüht, muss ich wohl vielleicht schon aus Eigenwohl doch das Wohl meines Vorgesetzten VOR jedes, noch dazu nur fremde Kindeswohl stellen?
Vielleicht sollten alle ums Kindeswohl bemühte Beteiligte sich darauf einigen, dass wir alle nur Partei sind (jedeR nur sein eigenes Süppchen aufkosten der Schwachen kocht) und immer nur parteiisch um das kämpfen, was mitunter aber keineswegs immer und leider möglicherweise viel zu selten tatsächlich zum Wohl unserer Kinder ist?

Aber:
Jedes Kind, gerade auch Chantal, zeigt uns, wie stark unsere menschliche Gesellschaft trotzdem und immer noch und wirklich ist.
ES gelingt uns in fast jedem Einzelfall trotz dieser Nahezuunmöglichkeit!
1300 Pflegeltern allein in Hamburg bedeuten auch fast 1300 Überlebende, die in schwerer See, bei Wind und Wetter, in höchster Not und unter Lebensgefahr trotz Schnee und vorherrschender, eisiger Kälte ein Rettungsboot gefunden haben, das fast so schön wie das verloren gegangene Schiff. Sogar mitunter mit der Chance noch, das eigentlich Richtige möglicherweise wieder zu finden.
Chantal könnte uns mutlos machen. Aber tatsächlich zeigt uns Chantal, dass wir schon zu mutlos waren
.
Wir müssen mutig sein UND bleiben! 
Wir müssen mutiger werden.

Auf Seereise gehen. Kinder machen!
Und wachsen lassen.
Und vor Schiffbruch bewahren.
Damit die auch wieder und wo möglich gar weiter reisen können!
Kinder sein und haben, Eltern haben und sein!
Das braucht sehr, sehr viel Mut!

Unsere Kinder haben den.
Das zeigen gerade unsere Pflegekinder, die Schwächsten der Schwachen!
Wo haben wir unseren verloren?
Liegengelassen?
Schon Vergessen?

Pflegekinder, Pflegeeltern, aber auch und gerade Eltern sind mit das Mutigste, das Stärkste, was wir haben.
Genau wie die Seenotretter die mutigsten, die stärksten und doch immer wieder nur die schwächsten, das schwache Glied einer wieder mal zu schwach gewesenen, immer schon zu langen Kette von Unglücken im Glück der Seefahrer sind.

Stiefkind - Eltern!
Das ist DAS Problem.
Welches auch nicht weniger katastrophal wird, wenn Pflegeeltern nun weniger stiefmütterlich, professioneller behandelt werden.