Mittwoch, 4. Dezember 2013

Eine kleine Geschichte

Es gibt im bajuwarischem Fernsehen eine allnächtliche Sendung: Bob Ross, The Joy Of Painting. In der versucht ein typischer US-Amerikaner Otto-Normal-Verbrauchern zumindest die "Freude am Malen" näher zu bringen. Ich verstehe zu wenig von bildender Kunst, um zu sagen, wie jener Mr Ross sich tatsächlich als Kunstmaler macht, immerhin verblüfft er mich damit, mit wie wenig Aufwand er so große Wirkungen erzielt. Und ich denke, auch in seiner "pädagogischen" Zielsetzung ist er erfolgreich.

Eines seiner immer wieder erwähnten Motten (sagt man so? Plural von Motto? Oder sind das dann Marotten?), also einer seiner runing-gags lautet: "Everything tells a little story!" Womit er ausdrückt, dass kleine Details: hier ein Ast, dort ein Stein, da ein kleiner Vogel, eigentlich unbedeutende kleine Wellenlinien, Pinsel- oder gar nur Kratzstriche das Ganze interessant gestalten.

Soweit der Zugang, nu kommt der Ab- äääh Ausgang.

Wenn ich denn ein Künstler sein sollte, dann bin ich - ich erwähnte das ja schon mehrfach - ein Musiker. Und ich erinnere mich an meinen Musikunterricht in der Mittelstufe. Es gab da für mich eigentlich immer unverständliche aber gute Ratschläge. Wie beispielsweise den, dass Töne (physikalisch wie auch musikalisch eher Klänge, wohlmögliche gar Zusammenklänge) Zeit brauchen, sich zu entfalten. Heute verstehe ich dieses durch Selbermachen vielleicht etwas mehr. Tatsächlich sehe ich heute besser die Analogien, die Symboliken. Verstehe den Versuch, mit Worten zu beschreiben, was nicht mit ihnen zu beschreiben ist.
Eben Musik. Oder Bilder.

Und von den vierzig Jahren Musizieren fand ich mindestens fünfundzwanzig mein "Gezupfe" langweilig. Zu wenig. Es kam nie oder nur sehr selten das, was ich mir erhoffte. Selbst sah und weitergeben, ausdrücken wollte. Ich erzählte zu wenig. Keine oder nur eine einzige Geschichte. Zu wenig Kleinigkeiten, i-Tüpfelchen. Ich konzentrierte mich zu sehr auf das Große, das Offensichtliche, das Langweilige. Beachtete nicht das winzige, unter oder an der Wahrnehmungsschwelle Liegende.

Umso verblüffender, wenn ein Maler UND ein Musiker zur gleichen "literarischen" Erkenntnis gelangt. Die Kunst ist im Kleinen, im Verweben der Kleinigkeiten, der per se Unauffälligkeiten.
Viele kleine Geschichtchen zu einer großen zu komponieren.
Je mehr desto interessanter. Je farbiger, je pluralistischer, je weniger einseitig, umso schwieriger, bereichernder, kunstvoller!

Es scheint mir mindestens ein menschliches, kulturelles, kunstübergreifendes Phänomen zu sein, wenn nicht gar ein universelles. Umso leichter verständlich, warum die immer einseitiger, ärmer werdende Profit- und Machtpolitik für niemanden mehr eine Bereicherung ist!
Die Frage ist nur noch, ob die Nochreichen das noch vor oder erst nach ihrem eigenen "Absturz in den Abgrund der Armut" (tripple A!) merken.

Als kulturschaffender, aber Arbeitslooser besteht meine Kunst nur noch darin, zu drohen wie auch davor zu warnen:
"Everything tells a little story!"
Gerade auch der krampfhafte, paranoide Versuch, durch Verarmung Reichtum, durch Einseitigkeit Pluralismus zu schaffen.
Ob das aber wirklich noch Kunst ist?

Wie gut, dass ich davon nichts verstehe!

Aber Bilder, Klänge, Geschichten brauchen Zeit. Und die habe ich nun reichlich!
Was wollt ihr also noch fordern und fördern bei mir?






Samstag, 14. September 2013

Dürfen Menschen Tiere töten?

Einführung

Gegenfrage: Wer will es ihnen verbieten?
Und wenn es Menschen sind, die Menschen verbieten wollen, Tiere zu töten, was machen die dann mit nun mehr zwangsläufig auftreten wollende Menschen, die wiederum ihnen nun verbieten wollen, Menschen zu verbieten, Tiere zu töten?
Wo hört der Spaß auf?
Wenn nicht dort, wo er anfängt?

Und:
Tiere töten ja auch Menschen! Und das verbietet ihnen auch niemand. Auch wenn gerade Menschen es ihnen gern verboten hätten. Aber Tiere sind schlauer als wir, die "verbieten" es sich selbst, Gesetzestexte überhaupt lesen zu können!

So weit, so einfach!

Ich sag's lieber gleich, der Weg durch dieses Thema und damit auch durch diesen Text wird kein leichter sein! Auch wenn es nach den nun erstmal folgenden Vorworten ziemlich einfach weiter geht. Vorausgesetzt das menschliche Lesen wird von menschlichen Vorurteilen bei uns Lesern befreit, wobei wir auch nicht dem illusionistischen menschlichem Irrtum weiterhin verfallen sollten, ein VORurteil sei etwas VORläufiges, etwas, das im Laufe der Entwicklung sich schon von selbst erledigen wird. Der größte Teil der Kompliziertheit an diesem Thema sind menschliche Vorurteile, die so alt wie die Menschheit selbst sind.
Eben weil Menschen so denken WOLLEN!
Unbeschadet dessen, was sie besser - und nicht zuletzt von sich selbst! -  denken SOLLTEN.

Dieses Sollen kollidiert immer mit dem freien Willen. Und der menschliche Wille ist nun mal fern jeder Reaität!
Er ist und soll sogar ja frei sein. Und das bedeutet nun mal von vorn herein auch:
Frei von realen Gegebenheiten bis hin zum pathologischem Realitätsverlust.
Das Komplexe ist also unserer ach so  freien Realitätsferne geschuldet.

Noch klarer ausgedrückt?
Wir bezahlen für unseren freien Wilenswahn mit dem Verlust unserer realen Existenz!
Und dieser Satz ist gerade vor einer deutschen demokratischen Willensfindung und -bekundung von unschätzbarem Wert. Herr und/oder - oder doch nur und? - Frau BuKa sind und werden auf Lebenszeit die lebendigen Beweise hierfür sein.


Meine Empfehlung daher:
Es wird sehr viel einfacher, das Lesen wie das Leben, für uns, wenn wir ein wenig von uns selbst abstrahierten, uns selbst nicht die Bedeutung gäben, die wir - bei rechtem Licht besehen - nicht mal selbst haben wollen, geschweigen denn haben oder auch nur haben sollten!

So, nu kriege ich aber zur verspäteten Einstimmung endlich die Motten (oder wie lautet der Plural von Motto?):

Liebe Deinen Nächsten wie DICH selbst!
Bitte beachten: dieser Satz ist keine Einbahnstrasse! Er beinhaltet alle Richtungen, nicht nur die populäre:
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füge auch keinem anderen zu.
Auch die, dass man sich selbst (das Lebendige!) lieben muss, wenn man Leben und Lebendiges lieben, wenn man LEBEN will. Und nicht schon zu Lebzeiten tot!

Und Adornos Satz, wonach
Auschwitz dort sei, wo ein Mensch einen Schlachthof betrachtend sich sagt:
Sind ja nur Tiere!


Wer tötet hier eigentlich wen?

Bei Beachtung meiner Empfehlung geht es nun einfach weiter.
Die Frage nämlich, was Mensch und Tier unterscheidet, wie es ja durchs Thema suggeriert wird, ist ziemlich einfach zu beantworten.
Nichts!
Zum mindestens nichts Wesentliches. Allenfalls sowas, wie das ja schon erwähnte Lesen.

Wir mögen ja vielleicht meinen, die Fragestellung, ob wir Tieren töten dürfen, unterscheide uns von Tieren. Mehr als Meinung (sprich:Vorurteil, auch wenn Jahrhunderttausende alt) ist das jedoch nicht. Und dass der Beweis für eine solche These immer noch nicht erbracht wurde, allein das deutet schon darauf hin, dass das ein Irrglaube ist. Mal abgesehen davon, dass auch tierische Verhaltensweisen - vorzugsweise bei Raubtieren - beobachtbar sind, die sehr wohl daraufhin deuten könnten, auch diese "dächten" über eine vergleichbare Fragestellung nach.

Es ist vermutlich sinnlos, Vergleiche zwischen Mensch und Tier fortzuführen, denn - da wir es sind, die vergleichen - werden wir immer eine Vermenschlichung tierischen Verhaltens feststellen. Und auch die wieder in alle Richtungen. Sei es, dass wir Tieren menschliche oder Menschen tierischen Verhaltensweisen unterstellen. Sei es sogar, dass wir das eine oder das andere gar ÜBERbewerten. Es zeigt einfach alles immer nur uns selbst, UNSER Sein und damit auch nur UNSERE VorURTEILE auf.

Und trotzdem, in dieser an und für sich Einfachheit der nur so sein könnenden Antworten, liegt für mich der Zugang zu diesem komplexen Thema:
Was macht sozusagen den Frager anders?

Ist zu schwierig!?
Also Beispiel:
Mensch tötet Löwe! Erlaubt?
Löwe tötet Mensch! Erlaubt?
Oder eines oder gar beides verboten?

Diese Frage des Tötens ist - obwohl eine moralische - eben auch wieder keine. Es ist einzig eine Machtfrage. Sowas wie der schnellere Zieher schießt zuerst im "wilden Westen", bleibt am Leben und ist Sieger und hat - einzig begründbar nur durch diesen Sieg! - RECHT.
Das Recht auf vorerst Weiterleben können.

Nun machen Menschen, gerade ja Machtmenschen oder menschliche Macher, es sich gern lieber einfach und reduzieren die Komplexität, beziehungsweise sublimieren sie unter dem "Begriff" Selbstverteidigung. Das ist das gleiche Prinzip, wenn wir uns einen Gott erschaffen, um damit die Frage zu beantworten, wer uns und die Welt denn nun erschaffen habe. Wir verlagern die Frage. Wir "vereinfachen", um zu vergessen, dass nun ja die Frage auftaucht, wer denn "unseren" Schöpfer erschuf.

So ist es auch mit dem Wert "Selbstverteidigung": Wer verteidigt da eigentlich was? Und warum? Gar wofür?
Dieser Wert mündet zwangsläufig in die UNmoral:
Wenn ich es nicht mache, tut's ein anderer!

Töte ich den Löwen nicht, tötet der oder sie mich!
Darf ich Mensch also Tiere töten?
Einzige Antwort: na klar! Die dürfen es ja auch!

Leben ist also bei aller menschlich ohnehin fragwürdigen Moral einfach und kompliziert gleichermaßen "Wilder Westen!"
Das Recht des Stärkeren, besser Ausgestatteneren, Schnelleren.

Löwenklauen und -zähne vor Menschenmäuler und -hände. Aber hinter Speere und Bogen. Und diese wiederum hinter Feuerwaffen, Minen, Bomben und Raketen.
Es lebe die Fusionsbombe!
Weiter sind wir noch nicht. Sowas wie einen black-hole-generator haben wir noch nicht.
Aber wir arbeiten fleißig daran!
Versprochen?
Verdacht?
Hoffentlich!

Moral?
Menschliche Ansprüche?
Oder doch nur Vorurteile und Illusionen?

Tja, wir sind mitten drin im Schwierigen. Obwohl es doch alles so schön einfach begann und immer noch ist.
Was also ist nun das Schwierige?

Moral oder doch lieber (einfach und einfaches) Leben?

Was bitte schön ist eigentlich Leben?

Ich will nun nicht bei Adam und Eva fortfahren, zumal diese - wenn überhaupt - ja nur menschlich gelebt haben. Immerhin sind wir Menschen nicht mehr so anmaßend, nur menschliches Leben als lebendig zu bezeichnen. Und trotzdem gibt es - ähnlich wie zwischen Energie und Materie - keinen wesentlichen Unterschied zwischen lebendiger und toter Materie.

Leben und Tod sind also nur aufgrund unseres eigenen Betrachterstandpunktes, also nur aus unserer eigenen Sichtweise heraus  verschieden, unterscheidbar. Das wird klar, wenn wir Leben und Tod als die berühmten "zwei Seiten der gleichen Medaille" betrachten:
Kopf oder Zahl?
Leben und Tod!
Ohne uns gäbe es keine Münzen und somit auch nicht Leben und Tod.
Klar? Ischa einfach, oder?

Die für mich einfachste Definition von Leben lautet:
Nur Leben kann sterben!

Wie Mensch sieht: Leben ist eine rein sprachliche Angelegenheit.
Ohne begriffliche Reflexion gibt es kein Leben.
Oder meinetwegen, wenn's der "Wahrheits"findung dient?
Ohne die Auseinandersetzung mittels in Worte gefasster Gedanken und Ideen ist es völlig Banane, interessiert kein Schwein weder im metaphorischen noch im direkten Sinne, ob es Leben oder Tod gibt.

Erst wenn also ein Wesen anderen "mitteilen" will, dass es besser sei (ein sprachlich gefasstes Urteil, dessen Nichtvorurteilhaftigkeit auch kein abgebrochener Zahn beweist), in eine Wurzel als in einen Stein zu beißen, wird diese Unterscheidung wichtig.
Und warum?
Ich meine, reicht es nicht, einfach Stein und Wurzel zu sagen?
Tja es liegt wieder am menschlichem und freiwilligem, realitätsunabhängigem Vereinfachungswahn: es gibt eben nicht nur Stein und Wurzel, sondern auch noch anderes Lebendiges und Totes.
So wie für uns moderne Menschen nur Bares Wahres ist, so waren von jeher für uns Menschen unsere -meist noch dazu nur vermeintlichen - Urteile stets wichtiger als unser tatsächliches Sein.
Mensch kann sogar guten Gewissens als moralisch einwandfrei behaupten, erst sein abgebrochener Zahn hätte ihn schlauer gemacht.

Ich hoffe, der Ausblick woher - und wohin sie führt? - die Frage der Lizenz zum Töten kommt, ist nun klar?
Ich belasse es beim bloßem Ausspucken:
Pfui! BäBäBildung!
Aber nennen wir es besser Kultur. Da stellen sich die Fragen des warum, wohin, durch wen, wofür und womit denn, Karl-Otto, nicht so sehr.

Halten wir also fest: Begriffs- und Sprachbildung erst lassen Leben und Tod verschieden werden.

Wir können jedoch gerade als Säugetiere oder überhaupt als Tiere ebenfalls ein Charakteristikum tierischen Lebens für Definitionszwecken nehmen. Danach wäre zumindest tierischen Leben mit wenigen beispielsweise symbiotischen Ausnahmen und zzgl. beispielsweise fleischfressenden pflanzlichens wie folgt zu bestimmen:
Leben kann nur leben, wenn es Leben tötet!

Menschlich populär: Es wird gegessen, was auf den Tisch kommt.
Und das war immer irgendwann oder ist gar noch jetzt in diesem Moment des Herunterwürgens lebendig.
Also für uns Menschen gilt eindeutig: Wir müssen Essen oder sterben.
Und deswegen müssen wir töten, um zu leben.

Mag ja sein, dass es ethischer ist, Wurzeln als Kühe oder Hühner zu töten und zu fressen. Eine solche selektive Moral halte ich aber ebenfalls per se für amoralisch. Denn sie fußt eindeutig wieder auf unseren unmoralischen menschlichen Vorurteilen.
Zeigt nur wieder unsere noch dazu einfach nur dumme geschweige gar moralische Anmaßung, beurteilen zu wollen, wer oder was mehr oder weniger Recht auf Leben und Tod hat.

Oder einfach mal überspitzt ausgedrückt: Rindviecher fressen lieber Gras!
Und es ist und bleibt dem freiem menschlichen Willen überlassen, lieber als Rindviech das eigene Dasein fristen zu wollen!
Einen moralischen Anspruch darauf, diesen Willen jedoch zum Allgemeingut zu erheben gibt es nicht!
Ja noch weitergehend: Selbst ein solch moralisch verbrämter Wille wird sofort zur dann nun mutwilligen, im Erfolgsfall nun mehr allgemeingültigen Amoral.

Das genau ist unmoralisch: Jemandem vorzuschreiben, er/sie müsse das oder jenes Moralische tun. Nur dann sei sie oder er moralisch.

Das Komplexe an dieser "Tierschutz"-Diskusion ist nicht zuletzt die Unmoral der selbstgewählten und ernannten Moralapostel. Und jede gerade auch öffentliche Diskussion, bei der kein oder auch nur ungenügender "Advokatus diabolus" zugelassen ist, trägt nicht zur Vereinfachung bei!

Nochmal: Leben IST TÖTEN und STERBEN!

Wenn das unmoralisch sein soll, so ist das Leben wie der Tod - es gibt immer nur beides oder keines! Ist nicht anders möglich, hab' ich nicht so gemacht! Und schon gar nicht so gewollt! Ist so, weil unser Universum so ist. Wenn es nicht so wäre, wären auch wir nicht! - unmoralisch.

Wenn also ein Lebendiges versucht, dem Tod und Totem die moralische Existenzberechtigung abzusprechen, es zum Abschuß freizugeben, zeigt es nur die eigene wahrhaftige Todessehnsucht.
Sozusagen den Neid des Lebendigen auf das Nichtlebende!
Ich denke, damit wird dieser pathologische Realitätsverlust der freie-Willlen-Moral überdeutlich. Oder?


Die ultimative moralische Instanz

Mal abgesehen von der Absurdität der Frage, wie denn ein interrassialer Gerichtshof zwischen sich gegenseitig tötenen Menschen und Löwen aussehen könnte, ist sie doch genau die Tür, duch die wir selbst weiterkommen könnten. Wenn wir es denn wollten?

Wir müssen uns eben nur von unserem Irrglauben verabschieden, wir seien moralisch berechtigter als andere Wesen. Nur weil wir so unmoralisch sind, in unserer Freiheit sie hinter Gitter in Zoos zu sperren, um sie gefahrlos anschauen zu können. Genauso wenig, wie eine jede Moral hinter Gittern eingesperrt werden kann, genauso wenig kann sie VOR Gittern frei auf und ab marschieren.

Vermutlich gipfelt eine jede menschliche Moral in die These:
Unmoralisch wird jede Moral immer genau dann, wenn sie zur Erhaltung und Durchsetzung Gitter braucht und somit zwangsläufig schafft.

Und ebenso wenig, wie es moralischere Menschen oder unmoralischere, gibt es auch keine unmoralischere Wesen. Wer also kann und soll somit entscheiden, immer nur vorurteilen können, wer wann und warum wen töten darf und wer leider nun mal - "Tut mir leid," sprach der deutsch dumme SS-Scherge zum Juden. "Geht nun mal nicht anders!" - sterben muss.
Hätte er oder auch sie doch wenigstens geschwiegen! Wenn er denn trotz eigentlich lebendigen Besserwissens schon töten muss.

Die Frage also, ob Menschen Tiere töten dürfen, kann nicht (wurde nie und wird auch nie) zu unserem Glück oder unserem Leidwesen von übergeordneter Moral oder moralischeren und somit uns oder anderen Tieren übergeordneten Wesen entschieden werden.

Es gibt sie einfach nicht!  Diese Superinstanz, diesen obersten Gerichtshof. Der Verbote erlauben könnte und Gebote verbieten.
Es wird eben nicht nur gegessen, was auf den Tisch kommt!
Nein, wir selbst scheißen uns die Hirne damit zu!
Immer moralisch damit begründet, (zumindest anzweifelbare) Intelligenz sei besonderer Nahrung würdig

Mensch ist, was er/sie frisst!

Deswegen wählen wir auch immer wieder! Und immer wieder! Und immer wieder!
Unsere ultimative Instanz ist unser eigener kollektive Selbstmord, den wir immer wieder durchkauen und runterschlucken.
Tierschutz macht nur dann Sinn, wenn wir uns auch gerade damit selbst schützen wollen. Voraussetzung ist aber nach wie vor der Selbstschutz: Menschen können nur dann anderes schützen, wenn sie bei sich selbst anfangen.

Oder auch:
Wie will ein menschlicher Richter/in über andere richten, wenn er/sie nicht zuerst über sich selbst richtet?
Wie etwas beurteilen, wenn sie/er sich selbst nicht mal beurteilen kann als sinnloser aber leider nicht wirkungslos unwichtiger Haufen von Irrtümer, Illusionen und VORurteilen?
Moralisch ach so einwandfrei in der selbst erwählten Unmoral?

Ich finde, bei aller Komplexität dieser Fragestellung ist es mir recht einfach gelungen, zu verdeutlichen, wie sehr unser eigener Umgang mit uns selbst sich widerspiegelt darin, was wir uns selbst und somit auch anderen zumuten.
Und leider immer noch in aller Doofheit trotz zweihundertausendjährigem Bestandsvorurteil antun!
Wir wissen es besser!
Denn wir haben es schon besser gewusst!
Vergessen funktioniert nicht nach freiem Willen.
Wofür wir beispielsweise eine an sich kluge Mutti Merkel bezahlen, ist ja gerade die Energie, die sie braucht, damit sie vergisst, was sie da eigentlich macht mit und an der noch dazu immer mehr nur vermeintlichen Macht! Und/oder sucht und versucht und findet.
Angesichts unserer Bankerwut wäre der Begriff Machtlosigkeitserhalt doch realer, weil weniger realitätsfern.

Unsere eigene Widersprüchlichkeit besteht darin, dass wir uns nicht nur gestatten, Tiere zu töten, sondern darüber hinaus von Amtswegen und rechtlich moralisch einwandfrei auch Menschen. Dafür sogar freiwillig und gewollt bezahlen, dass Menschen es für uns tun! Wir also ach so einfach vergessen können, was wir selbst mit uns und anderen tun.
Kompliziert wird's erst dadurch, dass trotz Jahrtausend langen Fehlversuchens das Vergessen auch so nicht funktioniert. Weder bei Ramses noch bei Caesar. Nicht zu Kaiser und Königs Zeiten. Hitlers Archie hat's auch mit katastrophalem Erfolg nicht gekonnt.
Adenauer und Ulbricht, Kohl und Honnecker, etwa gar Schröder (müdes hihi!) und nun Staatsbankrotteurin Merkel oder Hintenran- und reintreter Steinbrück soll es können?
So mit einmal? Quasi aus dem Nichts?
Aber mit all dem, was wir schon dreieinhalbtausend Jahre runterschlucken. In uns hineinfressen, weil's so schön einfach ist, mit Dummheit zugedröhnt zu werden?
Einfacher jedenfalls, als sich selbst verantwortlich klug zu machen?
Trotz all der vielen abgebrochen Zähne beißen wir lieber weiter auf Granit, den wir uns selbst ins Maul legen!

Einfach indem wir behaupten, es gäbe Menschen mit mehr Moral. Die eben darüber entscheiden dürfen, wer zu leben, zu töten und zu sterben hat! Zu zahlen und zu verdienen hat.
Und das messen wir dann daran, wie diese getöteten Wesen sterben!
Vor oder hinter Gittern!

Und nach wie vor wie im Wilden Westen:
Arbeitgeber haben mehr Recht als Arbeitnehmer!
(Von Arbeitslosen gar nicht erst zu reden, wir zahlen ja nach wie vor dafür, dass sie's Maul halten)
Treter mehr als Getretene.
Gewählte sind moralischer als Wähler.

Die Rangfolge der Macht!

Moral zum Machterhalt.
Siegen, weil Verlieren ja so unmoralisch!

Ja!
Menschen dürfen weiterhin je nach Belieben, nach Lust und Laune, nach Glaube und Irrglaube, nach Recht und Gesetz, profitarm wie verlustreich Tiere UND Menschen töten. Denn sie tun es. Täglich und immer wieder:
Sehenden Auges Selbstmord.
Allein das ist die Lizenz zum Töten.
Je eher daran, je eher davon.
Besser heute als morgen!
Ehe doch die Sonne die Erde verschluckt!

Das Ergebnis gibt uns unsere Rechte!
Besser wir bringen uns selbst um, bevor es jemand anderes tut, und sei es sogar sowas machtvoll Totes oder Sterbendes wie unsere Sonne!
Eigentlich ist Cowboy und Indianer spielen doch was Feines, oder?
So schön infantil für nie erwachsen, eigenverantwortlich, aus sich selbst heraus lebendig Sein Wollende UND  Sollende.

Und die Moral?
Auf zur fröhlichen Wahl!
Mutti wird's schon richten.
Hat ja die so lieb lächelnde Uschi an der Muschi!


PS und selbstverständlich völlig abwegig

Irgendjemand behauptete mir gegenüber, Texte seien nur dann wirklich gut, wenn man sie an Kirchentüren nageln könne. So gesehen wäre dann auch ein Luther in seiner selbst generierten, moralischen black-hole-Superinstanz mit diesem Pamphlet zu Frieden.
Vielleicht liegt es nur daran, dass er ein sehr wohl und gut erkanntes Übel durch das nach wie vor eigene Nichterkennen (oder gar nicht mehr, nur noch weniger Erkennenwollen?) des eigenen Übels ersetzen wollte?
Jedenfalls, im Gegensatz zu ihm hat wiederum auch Adorno mir gesagt, es gäbe nichts Richtiges im Falschen.
Und wer dem nicht glauben will, darf auch sehr gern Tolkiens (nicht den olympisch-profitablen)  Herrn der Ringe lesen!

Ein Ring sie zu knechten.
Ins Dunkel zu treiben.
Auf ewig zu binden.
Im Lande Mordor wo die Schatten drohn.

Das ist für mich eine jede auf Macht sich gründene Moral. Ob nun evangelisch oder katholisch. Gittern und Todeszellen ist's egal, wer vor oder hinter ihnen steht und geht. Sie sind einfach nur ihren Schöpfern dankbar. So sie denn überhaupt etwas empfinden.
Und wer hat's erfunden?

Solange menschliche Macht und Machtausübung existiert, unser freier Wille! mit Recht oder mit Unrecht! - sprich: gegessen wird, was auf den Tisch kommt - spielt menschliche Moral eine nur sehr saumäßige, Falsches konservierende Rolle! Und es ist schön, dass ich das hier mal in aller mir menschlichen Saumäßigkeit habe sagen dürfen.


Kein Schwein ruft mich an!
Keine Sau interessiert sich für mich.
Aber lecker war's!

Dienstag, 16. Juli 2013

Samstag, 13. Juli 2013

soziale Marktwirtschaft

Seien wir mal ehrlich zu uns selbst: Sowas gibet nich!
Es mag Hoffnung sein, sicher sind's schlimme Erfahrungen gerade der Deutschen (die es, nur der Vollständigkeit halber, auch schon vor der Globalisierung eigentlich nie gab), die uns diese Illusion nahelegten, Marktkräfte sozial verträglich be"herrschen"? eher wohl ver"dämlichen" zu wollen.

Jedenfalls Tatsache ist nun mal, dass kein Marktteilnehmer sich selbst als "Sozial"amt versteht. Und damit eben auch der sogenannte Staat, die Obrigkeit, selbstverdammt zum Profit, es immer mehr ablehnt, der sozialen Wohlfahrt zu dienen. Nicht zuletzt die Mittelverschwendungen für Banken, aber immer schon und "markt"wirtschaftlich, überhaupt wirtschaftlich! nie anders werdend jene zur "Privatisierung" an- aber ungeeigneter Profite zeigt dies systemübergreifend deutlich.

Kurz: Wirtschaft ist ein, wenn nicht gar der soziale Verlust!
Soziales wirtschaften, auch mittels Markt ist also richtig verstanden gut nur zu Individuen. Jede Gesellschaft aber kann nur zunehmend, also stetig wachsend, enttäuscht die Trümmer der Hoffnung, bei Erreichen individueller Zieler auch Überleben der Allgemeinheit zu garantieren, weniger recht mehr unrecht verwalten.

Endlagern!
Nur wo?
Auschwitz war's nich! Gorleben u.a. wollen's auch nicht (mehr) sein.
Es lebe der Globus, solange es irgendwo noch Abladeplätze des "Wohlstandsmüll" gibt.
EU?
Die Deponie nationaler Unfähigkeiten.
Globalisierung?
Der Friedhof menschlichen Wirtschaftens.

Der nach wie vor ungelöste und illusionistisch, "schönrednerisch" nie lösbare Widerspruch: soziale Arbeitsteilung versus individuellen Wirtschaftens!

In dieser Richtung wird es wohl - wenn überhaupt? - weitergehen.
Teilen gleich Gemeinsames
oder
Teilen gleich herrschendes und dämlichendes Vereinsamen, Individualisieren.
Vielleicht ist der immer noch ausstehende erste Schritt die Klärung des Begriffs "Arbeit"? Schon erstaunlich, dass die Zusammenstellung "Arbeitsteilung" klarer verständlich als sowohl "Arbeit" wie auch "Teilung" ist. Auch das scheint mir ein Beleg für Wirtschaft als Illusion zu sein.

Ein anderer jedoch, und der ist es, den ich eigentlich ansprechen wollte und der im Spannungsfeld Geiz ./. Vertrauen bzw: Qualität und Quantität gefunden wird:

Billig kaufen!

Klar! JedeR weiß, dass es mit Billigware nicht weit her sein kann.
Aber zumindest bei uns weiß auch jedeR, dass teure Ware auch nur sehr selten, VIEL zu selten, bessere Qualtität bedeutet.
Geiz ist also keine Frage der Geilheit. Nur der Wunsch der Allgemeinheit, endlich mal wieder positiv enttäuscht zu werden: billig aber gut,
statt negativ: teuer und schlecht!

Jedenfalls: die Illusion, egal welche, also auch Marktwirtschaft sozial erscheinen zu lassen, ist wie immer auch nur: teuer! (und auch das widerspricht ja nach Kosten betrachtet dem Sozialem)
Und schlecht!


Montag, 24. Juni 2013

Subjektive Wahrnehmung

Selbst von übelsten Subjekten ist die subjektiveste Wahrnehmung immer noch besser als die scheinheilig-objektive sogenannter Leistungsträgender, objektiv aber wie immer nur bloße Transfererschleicher!

Merke(l, Westerwelle &Co.KG):
Wer sein eigenes Subjekt verschleiernd nicht erkennen will, sollte von allen Objekten Reißaus nehmen! Und schon gar nicht hinter ihnen herrennen!

Das ist mein Beitrag zur objektiven Vermögensberatung

Und weil's hier hinter steht, hol' ich's eben mal hervor:
Kein Mensch kann dermaßen heilig sein - Schein hin und her! - um sein eigenes subjektive Übel auszugleichen.
Am wenigsten von Übel ist es noch, es gar nicht erst zu versuchen!

Donnerstag, 23. Mai 2013

Krüppeldeutsch

Vielleicht nicht der richtige Titel?
Denn es geht hier mir nie um Deutsch an sich, denn auch hier IST gerade im Zweifel alles nur deutsch!
Wenn vielleicht auch nur das Deutsch eines deutschen Krüppels.

Es geht hier also um Krüppel. Und das in Deutsch. Soweit klar?

Habt Ihr Euch mal die Frage gestellt, was eigentlich einen Krüppel zu einem macht?
Nehmen wir also mal einen Contagan-Krüppel. Der oder die hält "Normalos" von Geburt an für krüppelhafte Unnormalos. Er/sie begreift nicht von Anfang an seinen/ihren Krüppelstatus. Dieser wird erst mühsam wie alles erlernt werden müssen. Solche Geburtskrüppel sind also erst erlernt miss- aber nun gebildet. Eine Frage der Bildung also. Ich nun frage mich bei aller großtönenden Bildungsdiskussion, warum wir hier in Deutschland und auf gut oder schlecht oder beides Deutsch unbedingt Krüppel BILDEN wollen?

Anderes Beispiel:
Hat der Krüppel selbst schuld? Ist also er oder sie dafür verantwortlich? Kann sie oder er sich davon befreiend ein Normalo werden?
Nehmen wir also einen Motorradfahrer, der Einfachheit halber männlich, sagen wir mit 22 Jahren erleidet er einen selbstverschuldeten Unfall durch überhöhte Geschwindigkeit, den er nur mit viel Kampf aber ohne Beine überlebt. Dieser weiß selbstverständlich nun ob seiner krüppelhaften Unnormalität. Ischa vielleicht blöd, weil er so schnell und noch dazu Motorrad fuhr, aber ja nicht unnormal, auch nicht unnormal blöd, aber ja nicht so dumm, dass er nicht weiß, was mit ihm und wie ihm geschieht.
Aber nun kommt die entscheidende Frage:
Könnt Ihr Euch vorstellen, was in ihm vorgeht, wenn er andauernd mit dieser seiner "selbstverschuldeten" Krüppelhaftigkeit konfrontiert wird.
Und zwar noch viel und WESENTLICH mehr, als er sich selbst tagtäglich damit auseinander setzen muss? Und noch dazu mit der mitunter sogar klar und deutlich, meist aber unausgesprochenen Aussage, er sei ja selbst schuld und solle nun auch selbst zusehen, was aus ihm wird? Z.B. Arbeit suchen und finden, wo selbst offensichtlich Nichtkrüppel keine finden?
Erschöpft sich die Verantwortung der Allgemeinheit wirklich darin, sich um - und auch das nur sehr zögerlich und unwillig - barrierefreie Sonstwasse zu kümmern? Was also bewirkt Fordern und Fördern bei diesem Menschen? Motiviertes "Hallo!!! Ja sofort! Dankeschön!"?

Ich sag Euch was:
Ich als meinetwegen sehr gerne unnormaler Arbeitslosengesellschaftskrüppel werde mit jedem Mal, mit dem mir erfolglos meine noch dazu nur vermeintliche Unnormalität um die Ohren gehauen wird, demotivierter! Denn immer mehr begreife ich, wie normal ich selbst bin. So normal, wie sich ein/e sogenannte/r Normalo gar nicht vorstellen kann. Allein schon deswegen nicht kann, weil er/sie sich das angstvoll gar nicht vorstellen möchte. Ich KENNE - zwangsläufig, auch UNGEWOLLT, versprochen! - beide Ansichten! ICH bin - wenn überhaupt! - der Gebildetere!
Mir geht es da wie einem Suchtkranken: jede missglückte Therapie ist ein Schritt tiefer in die Sucht! Und erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass jede weitere Therapie missglücken wird!

Soweit zu unseren aller noch dazu von uns erwählten "Therapeuten"?
Krüppel brauchen diese - der statistische Vergleich der Zahlen von offenen Stellen und arbeitslosen Stellengesuchen beweist es! -, um von ihrer eigenen Krüppelhaftigkeit abzulenken, sich ihre eigenen und immer dummerhaftiger werdenen Träumen, Wünschen und Illusionen weiter und immer mehr leisten zu können.
So viel braucht Mensch? (abgewandeltes Zitat des Mottos des kürzlichen evangelischen Kirchentages in Hamburg)
Glückliche Menschen! Herzlichen Glückwunsch.
Ich bin gern euer Krüppel, es macht mir Freude, euch glücklich zu wissen. Trost in meinem vermeintlichem Un- oder gar Glück ist ja gerad das auch von mir damit bewirkte Glück anderer!

Vielleicht sollte ich doch mal das Saufen anfangen, das macht meine Sozialkrüppelhaftigkeit so viel einfacher! Und wenigstens weiß ich, warum ich dann ein Krüppel bin. Mit allen Vor- UND Nachteilen.

Als arbeitsloser Sozialkrüppel sind mir die Vorteile: nämlich es für mich momentan und auf für mich nicht absehbare Zeit am wirtschaftlichsten zu halten, statt jeden Tag zur unmenschlichen Sklaverei zu dackeln für einen mehr oder weniger Hungerlohn, eben für diesen nur zu Leuten zu dackeln, aber eben nicht jeden Tag. Auch wenn das mir meinen an sich schon unerträglichen Zustand immer wieder und immer wieder über Gebühr verdeutlicht. Diese "Vorteile" also, die einzigen, die mir mein Leben hier noch ermöglichen, sind jedoch "rechtswidrig", also verboten. Meine Krüppelhaftigkeit ist also nicht nur selbstverschuldet, sondern auch noch verboten! Ich armer UN-? Normalo!

PS
Ich weiß, dass das alles wieder viel zu verworren ist. Aber ändert das etwas an der Realität?
Und - schlimmer noch! - bin tatsächlich ich dafür verantwortlich, wenn die Mehrheit in diesem unserem Lande damit nichts anfangen kann und schon gar nicht will?

PPS
Ich erinnere mich! Vor Jahrzehnten schon wurden die selbsternannten aber mehrheitlich unwilligen Arbeitgeber mehrfach - eine der wenigen kritischen Bemerkungen, die Offizielle sich trauten, zu äußern - darauf hingewiesen, dass, wenn sie nur ungenügend Arbeit geben, ihrem selbstgegebenem Anspruch also nicht gerecht werden, sie bald auch keine Arbeitskräfte mehr hätten.
Und? Wie wird heute diskutiert? Einwanderungen erleichtern?
Ist das das, was unter barrierefreien Zugängen verstanden wird?

Vielleicht doch besserer Titel:
Deutsch für normaldeutsche Krüppel?

Donnerstag, 2. Mai 2013

Dümmer als erlaubt?

Nein, der Posttitel ist falsch!
Korrekt lautet er: wie wenig dumm ist noch erlaubt? Oder welche Klugheit wird noch toleriert?
Oder anders: ab wann werden Klugheit, Ehrlichkeit, Höflichkeit, Zuvorkommenheit, Großzügigkeit, Gesetzestreue, kurz: Verantwortungsbewusstsein bestraft?

Momentan bin ich wieder mal schwer damit beschäftigt, einen für mich gangbaren Lösungsweg dieser Frage ohne Antwort zu finden, was denn klüger sei:
nicht zu lügen und dafür bestraft zu werden?
Oder zu tun, was Dumme verantwortungslos verlangen, und dafür zwar auch nicht belohnt aber auch nicht - außer nur von mir selbst! - missachtet zu werden?

Abgesehen davon, dass gerade diese - meine? sicher auch! - Dummheit mich lähmt, bleibt mir nur folgender Trost:
Ich bin ja dumm. Und es gibt keinen, der das besser wüsste als ich, wie sehr! Wenn sicher auch den einen oder die andere, die das genauso gut wissen wie ich!

Aber muss ich so dumm in diesem unserem Lande sein, dass ich mich zwingen lasse, dazu selbst befördern muss, mich für dumm verkaufen zu müssen?

Und das für einen Lohn, für den viele? - na, eher weniger, aber eben die besonders Gebildeten, Steuerflüchtlinge und Großtransferempfänger, kurz: Leistungsträger dieser ach so klug gebildeten oder doch nur dumm missbgebildeten? Gesellschaft! - nicht mal den kleinen Finger krümmten.

Vielleicht lautet ja die Frage auch:
Ist es klug, das eigene Rückgrat zu verbiegen für das, wofür allgemein als klug angesehen wird, nicht mal einen Finger zu krümmen?

Aber - auch und gerade weil das eine, wenn nicht gar DIE Frage der Zivilcourage ist - eine Antwort habe ich auf diese auch nicht!
Wer hat sie?

Vielleicht eine Antwort von Frau von der Leyen dazu auf die Hilfsfrage, ob es zur Volksgesundheit beiträgt,  von anderen - selbstverständlich nur! wie stünde man selbst denn da, wenn plötzlich alles wieder gerade, im Lot wäre? - zu fordern und zu fördern, sich krumm zu machen, um damit die eigene Wirbelsäulenverkrümmung nicht als Verkümmerung und Verkrüppelung zu empfinden? Angeblich hat sie ja Medizin studiert, sollte das also besser wissen als ich!

Für die gemeinen Wähler, also Otto und Isolde Deutschkopp die Hilfsfrage:
Wie dumm muss ein Mensch sein, um Bundeskanzler sein zu KÖNNEN?
Bzw. welcher Grad qualifiziert zur passiven Wahlberechtigung, wo's der Doktortitel ja nun nachweislich nicht ist?

Mittwoch, 27. März 2013

mit oder gegen den Tisch?

Gerade Glücksspieler wissen zweierlei:

1. Glück ist kein Verdienst, Pech also auch kein Verlust.
Eine Schuldzuweisung kann nur den treffen, der/die dumm genug ist, nicht zu erkennen, wie sehr das eigene Pech Glück ist und welch großes Pech das eigene Glück werden lässt!
2. Das Glück erzielen zu wollen (gibt es einen Unterschied hier zum Begriff erzwingen?), reduziert sich auf o. g. Frage:
An diesem Tisch habe ich Glück, sollte ich ihn wechseln?
Oder
Hier habe ich Pech, sollte ich hier bleiben?

Das Gehen und das Bleiben wird also mit Glück und Pech zur alles entscheidenen Frage.

Die älteren von uns Besserwessis kennen ihn noch, den diesbezüglichen Spruch:
Geh doch rüber in die DDR, wenn's dir hier nicht passt!
Aber gerade in all unserem Glück haben wir nun das Pech, alternativlos zu sein.
Der Verlust der Sieger, die alle Verlierer glücklich besiegt haben: Pech gehabt!
Nun verlieren sie nach Strich und Faden. Soviel, dass der einstmals riesig erscheinende Gewinn nicht mehr zu erkennen ist.

Sind sie nun geblieben, weil sie Glück hatten?
Oder haben sie trotz Glück - never change a winning team? - gewechselt?

Meine Antwort lautet:
Menschen sind immer noch nur Glücksspieler (ischa nich schlimm, bei all dem Glück, das es braucht, um Mensch zu werden). Allerdings wissen sie zwei Dinge immer noch nicht:
1. Dass sie es sind!
2. Dass sie besser ohne Glück, weil nur dann auch ohne Pech Menschen bleiben sollten und können!

Ich schätze mich glücklich als Mensch, in einer Zeit leben zu dürfen, in der es noch nie zuvor grundsätzlich so einfach war, auf Glück und Pech verzichten zu können. Auf sein Menschbleiben vertrauend so einfach KÖNNEN zu erlernen. Auch wenn sie mir zu optimistisch erscheint,
- die Geschichte lehrt, dass keine Dummheit groß genug, als dass Menschen sie nicht begehen müssten, -
wage ich die Behauptung:
Wir Menschen haben eigentlich jede Dummheit schon gemacht bzw. tun sie immer noch. Sind immer noch nicht geflohen in die Freiheit. Geblieben am verkehrten Tisch. Spielen gegen ihn. Gegen uns selbst.
Trotz Pech muss ja irgendwann Dummheit glücklich sein?
Will glücklich seiender Mensch sich allen Ernstes mit Pech sein Glück verdienen? Ist das klug? Ich meine: menschlich intelligent?
Oder anders:
Wollen wir uns mit Dummheiten unsere menschliche Intelligenz verdienen? Beweisen? Zeigen, wie klug wir doch sind, weil zu den größten Dummheiten befähigt? Am klügsten, wenn und weil wir uns selbst am besten für dumm verkauften?
Klug ist, sich dümmer zu machen, als man tatsächlich ist?

Es gibt bei menschlicher Dummheit nichts Neues mehr. Nur kaum noch überraschenderweise noch größere, katastrophalere, noch schlimmere, noch finalere! Bis hin zum immer näher kommenden, immer offensichtlicher werdenen, großen show-down.
Die Quantität ist unendlich, die Qualität begrenzt.
Unser Glück, dass das auch für unsere Dummheit gilt!

Murphys Gesetz?
Was immer Dummes geschehen kann, geschieht irgendwann.

Daran habe auch ich keinen Zweifel trotz meines Optimismusses. Ich sage ja nur: es ist schon geschehen oder geschieht immer noch! Das erscheint mir als Glück meiner Zeit. Wenn wir wollen, können wir wissen, was Dummheit ist! Irgendwer von uns war schon mal so dumm! Oder/und ist es immer noch!

Mir als Kartenspieler mit UND ohne Glück sagt ja der Begriff "Gebetsbuch des Teufels" etwas. Die teuflische Abwandlung von Murphys Gesetz lautet:
Der Teufel irrt sich nie!
Der scheißt immer auf den dicksten Haufen!

Weswegen man an einem teuflisch verseuchten Tisch sicherlich nicht allzu lange verharren sollte. Gerade dann, wenn der glückliche Haufen der ach so klugen, verdienstvoll reichen aber dummen, weil Dummheiten sich halt leisten könnender Glücksritter immer größer wird!
Scheißhaufen!
Bullshit?
Nein, Teufelszeug! Nicht nur das, schlimmer noch: Teufelskacke! Immer oben drauf!

Bei all diesem unserem unverdienten Glück, was es ja aber keineswegs schmälert:
die Scheiße des Teufels ist über uns!
Oder sollte ich es gebildeter, feiner ausdrücken?
Das Damoklesschwert unseres gewollten, erzielten, erzwungenen Glücks schwebt näher kommend immer noch über unseren Köpfen.
Wir sollten doch so allmählich schlauer sein, als unser Glück illusionistisch als unseren Verdienst anzusehen! Denn es wird der Verlust unseres Menschbleibens sein.

Und, mir hängt's ja auch zum Halse raus, aber gerade die Dummen reden so viel von Bildung. Also warum dann nicht auch ich?
Wir haben ja ein personifiziertes Bildungssystem. Träger der Bildung sind ja Einrichtungen, die Lehrer, Profs und Meister (oder andere Schein-Ausbildungsbefugnisberechtigte) gegen Entgelt beschäftigen. Nehmen wir einen Lehrer. Wir glauben ja, der sei gebildet, oder?
Sind wir sicher, dass er/sie nicht ver- oder gar missbildet ist?
Was anderes als unsere eigene Dummheit können wir denn weiter geben?
(Mal gar nicht daran denkend, dass wir überhaupt anderes wollten? Ich meine: wollen wir eigentlich überhaupt etwas anderes als genau das? Die eigene Dummheit als ausgesprochen klug und gebildet weiter zu reichen?)

Stellt Euch doch nur mal bitte vor (unabhängig davon, ob  es so ist):
Nicht nur dass ich besonders reich dadurch würde, meinen Lesern ein X für ein U zu verkaufen, bei mir gibt's auch gern zwei Xe für nur ein U, nein, ich kann mich herzlich sogar über all die "gebildeten" Sprachfehler amüsieren. Bis ich einzigartig Gott gleich bin, und allein nur x und u richtig aussprechen kann.
Wäre ich dann nicht ein Superbilder?

Und was - bitte schön - stellt sicher, dass unsere Bilder nicht auch ach so gern mal Gott spielen wollen?
Ich finde, der erste Schritt dazu ist einfach, immer, überall und gern von Bildung zu reden. Das macht sich gut. Damit wird man - wenn schon nicht gleich göttlich, so doch wenigstens Bundeskanzler oder auch nur Arbeitsministerin!

Bildungsglück oder doch immer wieder nur gebildetes Pech?

Es mag ja Hoffnung oder Angst begründet sein, wenn Mensch glaubt, andere Menschen wäre gebildeter. Mir macht jedoch die größte Angst, all die Dummmheit als gebildet geltender Menschen am eigenen Leibe zu spüren. Denn es ist nun mal so, es soll auch so sein: die eigene Dummheit spürt man selbst nicht.
Nur was fördern und fordern dann noch all die Dummen von ihren Opfern? Die doch immer nur das sind, was sie auch sein sollen: die geforderten UND geförderten Opfer der Dummheit!

Und sei's nur ihrer eigenen, den Tisch eines ganz miesen Spiels nicht zu wechseln! Wie gut, dass Deutsche gerade im eigenen Land aussterben. Es ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass all das frische Blut, das hier einströmt, ein wenig schlauer ist. Viel dazu braucht's ja nicht. Leider haben wir zu wenig der vernünftig Anderen hier, die rechtzeitig ablehnten, Teilhaber und damit Mitverantwortliche gaaanz mieser Spielchen zu sein!

Was also wollen wir noch bilden? Was wir in unserem Wahn nicht längst schon verbildet haben?

Es gilt weiterhin die sowohl Bildungs- wie auch betriebswirtschaftliche Binsenweisheit:
Du musst so lange so dumm wie dein Lehrer oder Chef sein, bis du ein genauso dummer Lehrer oder Chef bist!
Manche sind sogar so dumm, dafür ein Hochschulstudium zu brauchen.*)

Und genau das macht mir Angst!
Der Schein trügt leider nicht!
Er war immer schon und ist es immer noch: einfach nur dumm!
Er stirbt nur nicht aufgrund unserer vertrauensvollen Dummheit. Tot geboren wie er immer schon war.
Oder ist es uns lieber, wenn ich Vertrauen als dumm bezeichne?
Ich meine, es ist das ja: dummes Vertrauen bleibt dumm. Egal wie klug ansonsten Vertrauen auch wäre. **) Jedenfalls dem dummen bloßen Schein zu vertrauen, ist dumm. Und klug ist es bestimmt nicht, die dumm-gläubigen Zyprioten diese uns allen eigene Dummheit besonders spüren zu lassen
Aber das ist ja nichts Neues. Auch wenn besonders klug sein wollende Dumme nun ihrerseits einen betrügerischen Schein ertrügen wollen.
Im Westen nichts Neues.

Das Buch feiert bald hundertsten!
Eigentlich erst kurz und doch wieder schon so lange, diese dumme, obrigkeitsgläubige, wider alles besseren Wissen und Erfahren, dummerhaftige, nicht teuflische, nur menschliche Scheiße!
Kaiser hatte zwar noch Bart, aber Papst, Merkel und Konsorten baden sich in ihrer gebildeten Dummheit weiter fleißig in unserer mittlerweile mehr als nur dummen Beliebtheit!

Auf nach Afghanistan!
Hier gibt's nun mal keine Jobs für UNS!
Laß uns doch dort ein paar Kinderchen killen!
Mensch ist ja so groß und stark, wenn er/sie über Leichenberge trampelt.
Glück oder Pech gehabt, nicht gleich begraben zu sein?

Oder doch noch mal aus der naiven Kindlichkeit erwachsen und eigenverantwortlich tätig werden? Sprich: für die eigenen Dummheiten selbst aufkommen und nicht die anderen sie spüren/bezahlen zu lassen? Gesetze - wenn überhaupt - für sich selbst erlassen, H4 für die leider nicht arbeitslosen Politiker sich selbst erwählen lassen? Zu gazprom können sie dann ja vlt. immer noch; Putin ist ja dumm genug dafür! Es wäre besser und billiger, sie wären arbeitslos!! Warum also sollte ihre/unsere unfähige Arbeit mit mehr als H4, den üblichen Satz für Transferleistungen, vergütet werden? Weil sie dann keine Politiker wären? Und?
a) bräuchten wir sie dann auch nicht mehr fürstlich entlohnen für ihre immer mehr sogar gewollt-betrügerische Unfähigkeit
b) hätten wir dann ja endlich die Chance und das Müssen, selbst Mensch zu sein und dann vlt. ja auch bleiben zu können!

Ist das so schwer zu verstehen?
Sklavenhändler brauchen Sklaven, ansonsten sie handlungsunfähig sind.
Menschen, die keine Sklaven sein wollen, brauchen auch keine Sklavenhändler!
Erst Sklavenhändler bilden Menschen zu Sklaven!
Was also liegt näher, wenn diese nach Bildung schreien, weil es nicht genug zu handeln, zu wenig Sklaven gibt?
Nur Menschen, die dumm bleiben wollen, brauchen klügere was auch immer und wofür auch immer! Kluge leiden unter dieser über allem und alles hängenden Dummheit!

Tja, es ist und war immer schon das Kennzeichen der armen Irren, andere/s irre zu empfinden!

And I tell it and think it and speak it and breath it.
And reflected from the mountains so all souls can see it.
And I stand on the ocean until I start sinking.
But I know my song well before I start sing it.

(aus Dylans "hard rain's a-gonna fall" bzw. "where have you been, my blue-eyed son")
 Verblüffend auch die Zeile vor etwa 50 Jahren getextet:
"I've heard the roar of a wave that could drown the whole world."
Damals also hörte er sie schon, der blauäugige Sohn, die alles ertränkende Welle, die wir selbst und immer noch und immer mehr beschleunigen!

*) passt gerad so schön, ist aber leider völlig abwegig:
Sind wir uns einig - ich geh' mal davon aus, dass ja, zumindest danach beurteilt, was auch ich so alles höre - dass es bestimmte Parteien gibt, die als besonders dumm gelten, weil in ihnen besonders viele und und besonders dumme Menschen sich versammeln?
Wie dumm muss Mensch dann wohl sein, stolzer oder stolze VorsitzendeR einer solch kummulierten Dummheit zu sein?
Also als Einäugige/r König/in der Blinden?
Ich weiß nicht, war das mal so?
Heute scheint mir es zutreffender, den/die Blindeste/n zu erwählen. Er/sie könnte ja sonst zu viel sehen.
Aber es ist noch viel schöner. Bei all unserer Einigkeit gilt:
1. Stolz sein auf das Amt, daran kleben bis zum absoluten geht-nicht-mehr!
2. Kein Führer oder Vorsitzende eines wie auch immer gearteten Haufens wird sich besonders dumm dabei vorkommen!

Unabhängig davon, wie tatsächliche Gegebenheiten sind. Aber selbstverständlich sind wir uns weiterhin einig, dass zumindest einige es sind!
Wäre es dann nicht einer gewissen Logik folgend ebenfalls sinnvoll, uns darauf zu einigen, dass all diese Ämter immer nur von den Dümmsten ihrer Art überhaupt übernommen werden. Weil all diese Ämter nunmal zwingend eine, nennen wir sie doch "Betriebsblindheit" erfordern?

Und somit wäre gerade der Wunsch danach, als Dummer von besonders Klugen geführt zu werden, Ausdruck eines Realitätsverlustes. Die Hoffnung oder gar Angst, andere könnten etwas besser als man selbst, ist also nicht nur blindwütiger Wahn, sondern führt zwangsläufig in immer und nur noch dümmere Haufen!

Aber leider, ich sag's ja: völlig abwegig!

Auch hierfür gibt es betriebswirtschaftliche Sprüche, die aber sehr wohl auch auf Bildung übertragbar sind. Zumal dann, wenn auch Bildung wirtschaftlich sein soll.
management by ....
jeans!
Bedeutet nichts anderes als:
An den entscheidenen Stellen sitzen die Nieten!

Was gerade an der im Deutschen vorherrschenden Beförderung in die Unfähigkeit liegt:
Jemand wird solange befördert, bis seine Unfähigkeit offen zu Tage tritt.
An dieser Position klebt er/sie dann lebenslang!
Irgendwann konnte sie/er ja mal was!

Soviel zum Thema Papstwahl.
Glück? Pech?
Oder Vermögen?
Können?

Worauf wollen wir uns einigen?
Glaube? Realität? Oder immer noch lieber Wahnsinn

**) Ich weiß nicht, ob es so ist.
Vertrauen scheint mir zumindest aus zwei Teilen zu bestehen:
1. Vertrauen (also der Teil, den wir auch so benennen)
2. Das Wissen, ab wann man besser nicht mehr vertrauen sollte, um sich ansonsten selbst gemachte Enttäuschungen zu ersparen.

Ich meine, etwas oder jemanden zu vertrauen, setzt das Wissen um die Grenzen voraus, wie weit das gehen darf! Also ein klar und angemessen begrenztes Vertrauen erfüllt erst die Ansprüche, die wir in Vertrauen setzen.

Ein wie auch immer gearteter Vertrauensbruch mag vielleicht nicht verursacht vom Enttäuschten sein. Eine gewisse Mitschuld, eine Vorschubleistung, eine Mittäterschaft, und sei's nur aus purer unwissender, zu vertrauenseliger Dummheit, sollte aber nie vergessen werden. Und schon gar nicht, wenn man anderen die eigenen Fehler anlasten will!

Vertrauen ist also das Wissen um das Unvertrauen
 Alles andere wäre demnach ziemlich dumm!

Mittwoch, 20. März 2013

Der hanseatische Geist

Also was der heilige Geist ist, wissen wir ja bei all diesem religiösen Fanatismus einer Papstwahl.

Was aber ist der viel zitierte hanseatische Geist?

Nun, ich als Hamburger könnte darunter die Nähe von Politik und Wirtschaft verstehen. Denn es ist ja geradezu schon sprichwörtlich, mehr als nur symbolisch-metaphorisch, dass in Hamburg Börse und Rathaus sich jeweils Schutz und Hilfe bedürftig aneinander lehnen. Und auch wenn die hamburger Börse schon sehr früh globalem Wirtschaftswahn geopfert wurde, so ist doch immerhin noch die Industrie- und Handelskammer in diesem Gebäudeteil des Rathauses - oder ist das Rathaus Teil des Industrie- und Handelskammergebäudes? - beheimatet. Und das ist doch fast genauso schön, oder?

Als Demokrat bliebe mir sogar gar nichts anderes übrig, als den hanseatischen Geist genauso zu verstehen, andernfalls ich kein Demokrat sein könnte.

Historischen Tatsachen entspricht es jedoch, dass das Wirtschaftsbündnis Hanse, viele Europäer halten diese ja sogar für den Vorläufer der EU, sowohl Politik wie auch militärische Gewalt okkupierte. Sodass der hanseatische Geist also nur die Nähe von Wirtschaft und Militär bedeuten kann. Aber in unserem deutschen Militarismus scheint ja die Nähe von Wirtschaft und Politik Synonym genau hierfür zu sein?

Mein Frage lautet bloß, wie Politiker und/oder Wirtschaftler Demokraten sein können? Wo sie doch die Bosse - anderswo Diktatoren, bei uns Direktoren, Generäle, Minister, Kanzler oder Präsidenten genannt - als Leistungsträger dieser alles andere als demokratischen Gesellschaft ansehen.

Ich find's schade, dass so viel wenig Begeisterndes ob nun heilig oder hanseatisch herumgeistert!
Einziger Vorteil: Zombies sind schon tot, sie wissen es nur noch nicht!

Wählt schön! Und wie immer das richtig Falsche!
Wenn schon - denn schon. Wir sind reich, wir haben's ja!

Ach ja, Bildung?
Ob Kinder von Überpappis und -mammies je erwachsen werden?
Oder bilden die einfach weiterhin die Überkinderschicht?
Wenn Nichtdemokraten bilden, was bilden die dann?
Erwachsene, eigenverantwortliche Menschen?
Ausbildung?
Das Bildungsaus!

Mittwoch, 6. Februar 2013

Stiefkind - Pflegeeltern?

In memoriam Chantal
(leider nicht nur, aber eben leider auch, und wohl noch mehr leider auch nur eines von noch weiteren)

Es ist heute etwas passiert! Etwas Schönes.
Trotz des unvergesslichen Schreckens, der uns mit jedem zu Tode vernachlässigtem Kind - von den vielen fast oder auch ganz zu Tode kriminell "gepflegten", beispielsweise von ach so gläubigen seelischen Krüppeln leider "allzu umsorgten" Kindern gar nicht erst zu reden und auch nicht von den fleißig immer weiter"erzieherisch" ver- bis zerprügelten - immer tiefer in den Knochen steckt.
Ich sag' ja, etwas Schönes! Also weg von und mit Schrecken.
(Nur eben bitte trotzdem nicht vergessen!)

WIR...
Haben gefeiert!
Was?
UNS! Was sonst? (Schon vergessen? Anderes haben wir nicht zu feiern! Nur zu betrauern)

Wer ist wir?
Ja genau, das ist die gute Frage, um die es mir und hier geht.

Der hamburger Senat hat heute - aufgrund des glücklich großen Andrangs zum zweitenmal nach letzten Montag - seine Pflegeeltern zum dankbaren und feierlichen Empfang ins Rathaus gebeten. Und es war gut und schön.

Und ich - als Fastpflegevater aber besser und genauer - als Patchworkopa eines entzückenden elfjährigen Pflegekindes danke sehr herzlich für diese Freude und Ehre.
Ich bitte also gerade diesen meinen Artikel als Ausdruck meiner Dankbarkeit zu verstehen für diesen Senatsempfang zur Würdigung der Leistung meiner Lebensgefährtin, als Oma ihr Enkelkind zu betreuen, ihr im und trotz Unglück ein glückliches Zuhause zu ermöglichen.

Denn - nicht nur, was gar nicht vergessen werden sollte - nicht nur für die Pflegekinder, also all die Kinder, in Hamburg mehr als 1300, die mehr oder weniger ohne ihre Eltern aufwachsen müssen - es ist für alle Beteiligten - also Kinder, Eltern, Familienangehörige, Pflegeeltern, Mitarbeiter privater Einrichtungen, gerade hier oftmals ehrenamtlich, sowie all die "Profis" in Ämtern bis hin zu Regierungen, mit einem Wort: für die gesamte Gesellschaft ein äußerst schwieriges Problem.
Wer (und wie?) kümmert sich um Kinder, um die sich die Eltern nicht ausreichend kümmern?

Weil das bemerkenswerterweise in unserer Gesellschaft so schwierig ist, nicht dass es in anderen einfacher wäre - sehen wir mal vom alten Rom ab, wo es Zeiten gab, wo der Tiber offensichtlich nur noch aus Kinderleichen und nicht mehr aus fließendem Wasser bestand; sie kamen, sahen und siegten? - zur Einstimmung zwei "Banalitäten":

1. Leider scheint es vergessen, erstaunlicherweise!
Was - bitte schön - ist eigentlich Kriterium für die Güte einer Population?
Ja, richtig, ein biologischer Ausdruck (Biologie=die Lehre vom Leben!!!). Es ist ein tierischer oder pflanzlicher Begriff. Menschen haben dafür ein anderes Wort, das gleichzeitig mit ausdrücken soll, dass menschliche Population auch von Kultur bestimmt ist. Aber dieser Begriff verschleiert eher mehr, als dass er die Wahrheit verdeutlicht.
Aber bitte schön, seien wir Menschen und keine Tiere.
Was also ist Ausdruck für die Güte einer menschlichen Gesellschaft?
Eines Staatswesen, beispieslweise Hamburgs?
Recht und Ordnung?
Die Armee- oder Wirtschaftsstärke?
Die Sicherheit der Starken?
Gar Eigentum und Schutz?
Nein. Wie für alle Populationen gilt:
Die Aufzucht des Nachwuchses entscheidet über den Fortbestand, das Leben UND ÜBERLEBEN und damit über die Qualität, die Güte auch und gerade der menschliche Gesellschaft.

Und weil dieses noch zu viel zu unübersichtlich ist, ...
der Normalfall funktioniert ja überwiegend und glücklicherweise, Eltern kommen ja ihrer Verantwortung für ihre Kinder meist nach,
... kann man dieses Kritierium an den schwächsten der Schwachen, den Kindern, um die sich ohne Gesellschaft niemand kümmerte, den Pflegekindern also, am deutlichsten festmachen.
Die Güte unseres Zusammenlebens entscheiden also nicht die Starken!
Sondern die Schwachen!
Getreu dem Grundsatz, wonach jede Kette nur so stark wie ihr schwächstes Glied.
(Die Stärke der hamburger Gesellschaft hat einen Namen bekommen. Er lautet Chantal!
Also auch bitte in diesem Zusammenhang nicht vergessen.
Auch nicht bitte schön vorm Bundesverfassungsgericht ihr ach so starken Bayern und Hessen)

2. Als wenn erstens nicht schon schwierig genug wäre, tatsächlich ist es im eigentlichem Sinne noch katastrophaler. Und um das zu verdeutlichen - wozu sind wir schließlich in Hamburg? - möchte ich eine maritime Analogie, ein seemännisches wie -frauliches Beispiel bemühen mit der Fragestellung, also Navi an "hier bitte gerade aus, weder links noch rechts abbiegen":
Was sichert in einem Schiffbruch einzig nur das Überleben?

Die Zahl und die Güte der Rettungsboote?
Die Schnelligkeit und Bereitschaft der Helfer?
Oder die Umwelt? Beispielsweise die Wassertemperatur?
Vielleicht auch die Ausstattung der Ertrinkenden mit Rettungswesten, Schutzanzügen und Schwimmflügeln?

Meinetwegen, all das.
Wenn schon Schiffbruch, dann wenigstens mit all diesem und wo und wohlmöglich lieber noch mehr davon!
Und trotzdem - und auch dafür steht der Name Chantal, dieser posthume Leuchtturm vor dem Riff, auf das Hamburger Seeleute leider zu blind drauflos steuerten, als leuchtende Warnung - die Überlebenswahrscheinlichkeit in einem Schiffbruch sinkt rapide. Die Gefahr, vorzeitig zu sterben, ist unvergleichlich und unverhinderbar in einer schon entstandenen Katastrophe überdeutlich angestiegen. Über alle Beteiligten hinweg gesehen, es wird sie geben UND daher gibt es sie dann auch. Und das ist leider die einzige und 100prozentig sichere, traurige Wahrheit:
Tote und Verletzte.
Unabhängig davon, ob und wieviele und wie gute Rettungsboote und Retter vorhanden waren und sind.

Was also nur sichert in einem Schiffbruch das Überleben?
Nur die Verhinderung eines UND JEDEN Schiffbruches!

Es ist gut, gute und ausreichende Rettungsboote zu haben. Aber es ist schlecht, rostige Seelenverkäufer mit solchen auszustatten! Es führt schon beinahe verschwörerisch und immer kriminell zu vorgetäuschten Tatsachen.
Die Sicherheit, die Stärke eines jeden Schiffes besteht nicht, nie darin, kann ganz einfach - wäre und ist damit eigentlich immer simpelste Idiotie, reinster Quatsch, purster Unsinn, kann nich! - kann niemals darin bestehen, möglichst viele, gute, sichere, ausreichende Rettungsmittel mitzuschleppen!
Oder sonstwie gegebenfalls auf Armeslänge zur Verfügung zu stellen.

Und genau das ist auch diese hier nicht zu vergessene Schwierigkeit, vor der gerade auch hamburger Senatoren - sie brauchen sich ja nur mal die Schiffe im Hafen anzuschauen! - stehen. Bei aller Feier und Freude, dass 1300 Pflegeltern trotz katastrophale Kenterung in Chantals Fall fast 1300 mal täglich, stündlich, im Zweifel sogar sekündlich, also stetig Katastrophen weitgehenst schadensbegrenzen, sollte eben nicht die eigentliche, systematische, strukturelle Schwachheit unseres Staatsschiffes, unserer Gesellschaft vergessen lassen.

Übertünchen?
Farbe über Rost auf beliebte Rosstäuschermanier?

Pflegeeltern sind nicht die Betrüger! Aber sie sind absolut und zum Wohle ihrer Pflegekinder viel zu häufig bereit, sich auch vor schmutzige Absichten spannen zu lassen. Sie müssen das einfach. Andernfalls die verunglückten Kinder noch weniger Überlebenschance hätten.
Eben genau wie auch nicht retten könnende Seenotretter nicht die Katastrophe sind. Ihr Leben  erfolglos riskieren, auch wenn sie selbst - was ja auch häufig genug in der Seefahrt nicht so ist - die Katastrophe überleben.


Die Stärke und Sicherheit im Aufwuchs unserer Kinder gewährleisten nicht die Helfer, nicht die Retter, egal ob nun haupt- oder ehrenamtlich, Amateure oder Profis, die "Unsinkbarkeit" unseres menschlichen Schiffes zeigt nur die Zahl und und das Überleben unserer Kinder. Und die schicken wir zu unser aller Glück vor allen mit ihren wirklichen Steuerleuten, ihren Eltern, auf große Fahrt!

Das nur zur Einstimmung? Also allein diese Vorbemerkungen zeigen schon, wie schwierig und umfangreich diese Materie ist.

So dankbar wie ich "meinen" Staatsbediensteten - vom Bürgermeister über Senator bis hin zu den mein Patchworkenkelkind betreuenden Mitarbeitern des Jugendamtes - bin für ihre wirklich große Hilfestellung und -leistung bei meiner kleinen Hilfestellung und -leistung, bitte nicht vergessen:
grundsätzlich ist der Aufwand besser UND auch preiswerter für die Sicherheit des Mutterschiffes als der für die Rettungsboote.

Vorrang vor der Rettung in der Katastrophe hat die Verhinderung.

Die Katastrophenprophylaxe beginnt bereits bei den Eltern, eher noch früher, denn ersmal wollen, sollen UND müssen Menschen ja zu Eltern werden! Nicht erst dann, wenn die ausfallen. Denn dann ist das Unglück bereits geschehen, das Kind im berühmt-berüchtigten Brunnen!
Weder Kinder noch Eltern, auch nicht "katastrophale" Eltern verschulden es, wenn Kinder vermeidbar Katastrophales ersterben. Die Katastrophe ist, wenn - und es gibt nur solche, wenn überhaupt - katastrophal getroffene Eltern nicht ausreichend geholfen wird.
Denn erst dann kommt es auf rettende Pflegeeltern an.

Ich erinnere mich an meine späte Jugend in den frühen 1980ern, ehrenamtlicher Amtsinhaber eines Titels, den sonst keiner übernahm: 1. Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft freier Jugendverbände im Landesjugendring Hamburg -AGfJ e.V.-, sie gibt es übrigens heute noch, und daran, wie sehr wir "Billigen" weil Ehrenamtlichen gegen die Sparpolitik des hamburger Senats im "Aufschrei" - auch eine Vorläuferorganisation der heutigen Grünen auf Landesebene - ankämpften mussten. Gerade auch, weil ich von meiner Frau, der Pflegemutter und Oma auf der Rückfahrt vom Senatsempfang erfuhr, dass die überwiegende Mehrheit der Pflegeleltern, mit denen sie zusammen geschult wurde, als Großeltern oder andere Familienangehörige für die drogensüchtigen Eltern einspringen mussten.

Und wenn ich hier - in meinem Kopf mit meiner individuellen Erfahrung - eins und eins zusammenzähle, dann versteht man vielleicht meinen nur mühsam versteckten Vorwurf an die verantwortlichen "Macher", die katastrophalen Katastrophenmanager im richtig verstandenem Sinne, wonach sie lieber die Katastrophe herbeisparen, um dann auch, aber erst  NACH einer Katastrophe so wirkungsvoll und kompetent die Rettungsboote zu sanieren!

Aber und damit will ich wieder auf das Eigentliche und eigentliche Schwierige daran zurückkommen: Tatsache ist, weder Chantal wurde in eine Katastrophe geschickt von uns - und damit ist dann auch das WIR beantwortet: WIR alle! Gerade auch ich, der es damals nicht verhinderte, dass unser hamburger Schiff von Holzwürmern oder Rost zerfressen den sicheren Hafen der Eltern- und damit JugendVOR- und erst damit JugendFÜRsorge  verließ - noch drogenabhängige Eltern von uns auf Droge gebracht.
Es sei denn, wir alle wären wirklich das, was immer mehr von uns anstreben
 - ob nun Banker, Politiker, Waffenhändler oder sonstwie korrumpierte Prostituierte unseres vermeintlichen Reichtums, unserer allzu wahren, also nur noch heuchlerisch verlogenen Stärke -
von uns selbst ja ach so berauschte, uns selbst feiernde und von uns selbst süchtige Rauschgiftdealer!

Aber gehen wir doch lieber davon aus, schließlich haben wir noch die Wahl:
Wir sind nicht die Katastrophe!
Niemand von uns!

Aber zur Katastrophe kam noch eine: wir verhinderten sie nicht. Obwohl eigentlich viele, wenn nicht gar alle von uns sie verhindern wollten. UND spätestens nun noch mehr wollen!
Und wir alle wissen, weil wir und vor allem unsere Pflegekinder es erleben, jeden Tag, Tag für Tag, dass wir es können!
Dieses Können. Und Wollen. Und gar Müssen.
Und es dann doch nicht IN JEDEM FALL, in jedem Einzelfall gekonnt zu haben.
Das und nur das ist oder zumindest wäre die vermeidbare Katastrophe.
Die hier ungenügend in Worte versucht zu kleidende Schwierigkeit lautet:
Katastrophen sind zu selten vermeidbar.
Und das gilt sogar für an sich vermeidbare Katastrophen.
Jedoch setzten wir jeder Katastrophe vermeidbar zusätzliche Kronen auf, wenn wir nicht darauf bauen, Katastrophen zu vermeiden.
Es ist die Schwierigkeit, Ziele zu nennen und zu beschreiben, wohlwissend sie nie erreichen zu können. Aber in dem Moment, wo wir den Versuch aufgeben, das Streben nach Erreichung einstellen, in genau dem Moment sichern wir die Unerreichbarkeit solcher Ziele.

Schiffbruch läßt sich sicher nur ohne Schiffe wirklich und sicher vermeiden.
Vorzeitiger Kindestod nur ohne Kinder sicher abschaffen.

Bei beiden ist die Rangfolge der zu leistenden Sicherungsmaßnahmen gleich:

1. Wir wollen Kinder/Schiffe! Das muss trotz aller Katastrophen immer unser Ziel sein!
2. Überlebenssicherheit ist Kindeswohl/Schiffssicherheit
3. Schiffsicherheit ist erst an hinteren Stellen, im Katastrophenfall Rettungsmittelsicherheit.
Kindeswohl ist Elternwohl!
Und erst im Katastrophenfall, wenn das Elternwohl schon versagt hat und nun das Kindeswohl akut gefährdet, erst dann kommt es auch auf das Wohl der Retter, Amateure wie Profis,
legal, illegal, scheißegal an!.

Wir sind allein schon deswegen eher als schwache (Schifffahrts-) Gesellschaft zu bezeichnen, die kaum fähig, das Überleben der Normalschwachen zu sichern, weil wir schon Punkt 1 und Punkt 2 versäumen.
Mit noch so gut ausgestattetem Punkt 3 geben wir nur unsere eigentliche und elementare Schwäche zu. Wir werden nicht stärker dadurch, dass wir den trotzdem unvermiedenen Absturz hinaus zögern. Letzlich quälen wir uns nur noch länger genauso sinnlos weiter. Denn so sind wir bestenfalls schon abgesoffen, obwohl wir kampfhaft uns noch zuckenderweise an der Oberfläche halten.
Stärke ist das nicht!
Auch wenn es - und damit bleibt uns aber immerhin noch Hoffnung, unsere Stärke wieder zu finden - von einem starken Überlebenswillen zeugt.

Vielleicht lässt sich ja gut leben und verdienen in Hamburg?
Verdient haben wir alle nur Chantal.
Denn die zeigte uns, dass wir sie nicht leben ließen!
Auch wenn wir sie nicht selbst und unmittelbar umbrachten!

Also nicht wir Starken sind stark. Und schon gar nicht, wenn wir die eigentlich stark sein Müssenden schwächen (die Eltern nämlich, nicht etwa unsere Arbeitgeber. Denen gehört(e) angeblich unser sinkendes Schiff! Die lassen uns immer wieder de facto, sch... auf das de jure! gnadenlos versaufen. Die verkaufen unsere Seelen, denn ihre eigenen haben sie längst schon teuflischen Banken überschrieben!).
Und das tun wir! Wir schwächen sie! Unsere Starken! Unsere Stärke. Wir lassen sie zu sehr allein.

Alleinerziehende Eltern!
Hallo? Merkelt noch jemand etwas?
Ein Ding der Unmöglichkeit an sich!
Unrettbar dem Untergang preisgegeben!
Totgeborenes Kind.
Jede Wiederbelebung von vorn herein und erkennbar zum Scheitern verurteilt.
Sinnlos!
Quatsch!
Idiotie!
Aber menschlich?

Mit jedem Schwachen, das nie die Chance bekam und bekommt, FÜR UNS ALLE stark sein zu können, schwächen wir uns! SIND wir schwach!
Und schlimmer noch: wohl doch ZU schwach?
Leider heißt das bei weitem und noch lange nicht nur Chantal!
Es MUSS eben JEDES  Kind dazu ...
sagen wir, Maximalforderung, handeln können wir dann ja immer noch:
... 20 Jahre lang wachsen

Auch das ist Teil der Schwierigkeit!
Viel mehr als eine Frage des Geldes, der (Rettungs-) Mittel ist es die Frage:  
Haben wir die Zeit dafür? Lassen wir sie uns? Nehmen wir sie uns?
Weil unsere Kinder die von uns brauchen!

Oder klauen wir sie uns lieber weiter und immer noch mehr? Wohl gar von - wem sonst als? - unseren Kindern?
Lebenszeit?
Sterbenszeit?
Oder doch immer nur tote Zeit?
Chantal ist und hat die Antwort darauf! Ersterben, leider - zum Glück? - nicht mal und mehr erleben müssen!

Besonders, sowohl als Elter wie auch als Fastpflegeelter, möchte ich das den sensationsgeilen Pressefritzen und -innen hinter die Ohren schreiben. Die wunderbar die Leichen im Wasser zählend und fotografierend der Nachwelt erhalten, aber ansonsten nichtmal den kleinsten Finger zur Rettung aus höchster Not rührten. Und rühren. Kein Beitrag, nur ohne Ende und so sinnlos freie, ach so kommerzielle Beiträge.
Denn das sind ja Profis. Die bekommen dafür ja nicht bezahlt! Sie verdienen ja bloß daran. Weil sich Verdienst ja so schön lohnt!
Und so stark macht!

Auch das heißt in mediengeil, good ole Hamburg: Chantal!

Was aber heißt Leben?
Ich meine: aus unserer menschlich erwachsenen Sicht.
Das Kind aus dem Brunnen vielleicht - die Betonung liegt auf vielleicht, von unbeschadet gar nicht erst zu reden! - wieder rauszuholen?
Oder doch besser es gar nicht erst hineinfallen zu lassen?

Diese Entscheidungen zu treffen, Abwägungen, die unsere ja gegenwärtig und heute seiende Welt (Schiffe gibt es nur in UNSERER Welt! Und was wäre Hamburg ohne Schiffe? Nichts. Nicht mal existent!) brücksichtigen, die hoffentlich UNENDLICHEN Versäumnisse Erwachsener, die mit jedem Kind untrennbar verbunden sind, nicht zur Katastrophe wachsen zu lassen, all das ist eben nur der "Vorgeschmack" - nur zum Einstimmen, zum Einfühlen, zum Selbstsehen der Möchtegernseeleute - dessen, womit professionelle Kindeswohlförderer zu kämpfen haben.

So sehr, dass mir die Frage ketzerisch auf der Zunge liegt:
Wo bleibt eigentlich bei all diesem K(r)ampf noch das Kindeswohl?
Ich meine, auch als hervorragende Mitarbeiterin, mindestens auch ums Kindeswohl bemüht, muss ich wohl vielleicht schon aus Eigenwohl doch das Wohl meines Vorgesetzten VOR jedes, noch dazu nur fremde Kindeswohl stellen?
Vielleicht sollten alle ums Kindeswohl bemühte Beteiligte sich darauf einigen, dass wir alle nur Partei sind (jedeR nur sein eigenes Süppchen aufkosten der Schwachen kocht) und immer nur parteiisch um das kämpfen, was mitunter aber keineswegs immer und leider möglicherweise viel zu selten tatsächlich zum Wohl unserer Kinder ist?

Aber:
Jedes Kind, gerade auch Chantal, zeigt uns, wie stark unsere menschliche Gesellschaft trotzdem und immer noch und wirklich ist.
ES gelingt uns in fast jedem Einzelfall trotz dieser Nahezuunmöglichkeit!
1300 Pflegeltern allein in Hamburg bedeuten auch fast 1300 Überlebende, die in schwerer See, bei Wind und Wetter, in höchster Not und unter Lebensgefahr trotz Schnee und vorherrschender, eisiger Kälte ein Rettungsboot gefunden haben, das fast so schön wie das verloren gegangene Schiff. Sogar mitunter mit der Chance noch, das eigentlich Richtige möglicherweise wieder zu finden.
Chantal könnte uns mutlos machen. Aber tatsächlich zeigt uns Chantal, dass wir schon zu mutlos waren
.
Wir müssen mutig sein UND bleiben! 
Wir müssen mutiger werden.

Auf Seereise gehen. Kinder machen!
Und wachsen lassen.
Und vor Schiffbruch bewahren.
Damit die auch wieder und wo möglich gar weiter reisen können!
Kinder sein und haben, Eltern haben und sein!
Das braucht sehr, sehr viel Mut!

Unsere Kinder haben den.
Das zeigen gerade unsere Pflegekinder, die Schwächsten der Schwachen!
Wo haben wir unseren verloren?
Liegengelassen?
Schon Vergessen?

Pflegekinder, Pflegeeltern, aber auch und gerade Eltern sind mit das Mutigste, das Stärkste, was wir haben.
Genau wie die Seenotretter die mutigsten, die stärksten und doch immer wieder nur die schwächsten, das schwache Glied einer wieder mal zu schwach gewesenen, immer schon zu langen Kette von Unglücken im Glück der Seefahrer sind.

Stiefkind - Eltern!
Das ist DAS Problem.
Welches auch nicht weniger katastrophal wird, wenn Pflegeeltern nun weniger stiefmütterlich, professioneller behandelt werden.

Montag, 21. Januar 2013

Spielend leben

Der Blogtitel deutet es ja schon an; ursprünglich hatte ich sogar vor, noch näher am Spiel Doko dran zu sein. Nun, für die eigentlichen Dokoweisheiten gibt's bessere Foren, mittlerweile sogar Doko-Wikis, in denen sie konzentrierter konsumiert werden können, blieb somit hier nur mit einigen Ausnahmen das Leben.

Dem aufmerksamen Leser, zumal wenn er/sie/es mich persönlich kennt, wird jedoch nicht entgangen sein, dass zwischen dem Spiel und dem, mindestens jedoch meinem, Leben systematische Strukturgleichheiten existieren. Und zwar bidirektional, also sowohl solche, die Rückschlüsse vom Leben aufs Spiel wie auch die, die Erkenntnisse vom Spiel aufs Leben übertagen lassen.
Also:
deutsches Doppelkopf - außer uns spielt es so gut wie niemand sonst auf der Welt - spiegelt unser deutsches Sein ebenso wieder wie unser Sein auch dieses Spiel.

Der Gedanke, das Leben sei ein Spiel, ist ja nun wirklich nicht originell. Egal wie weise er auch sein mag. Diese wohl doch eher zu kurz gegriffene Ansicht scheitert regelmäßig schon daran, dass Mensch zwar ein Sch...Spiel nicht mitspielen muss, ein Sch....Leben aber schon gar nicht spielerisch bewältigen kann. Insofern ist die unbedingte Gleichsetzung von Spiel und Leben nur in Ausnahmefällen zutreffend.

Analogien, Spiegelbilder des einen zum anderen trifft es daher besser. Ein augenfälliges Merkmal eines einzelnen Dokospiels besteht darin, das es für sich genommen nichts zählt. Erst das Weiterspielen,das neu Mischen, neues Spiel = neues Glück, bringt den wenn überhaupt vorhandenen Spaß. Ein Leben mit schlechten Karten hingegen wird nicht neu vergeben, auch keines mit guten. Eine Analogie zwischen Leben und Spiel kann also nur zwischen wiederaufstehen bzw. einfach weitermachen und neu geben gesehen werden. Da also ein einzelnes Spiel viel weniger zählt als ein ganzes Leben oder auch nur Teilabschnitte davon, in denen man selten zwar aber doch nicht nie einen Neustart hinbekommt, andererseits aber im Leben wie im Spiel die Karten nunmal genauso und nicht anders vergeben sind, ist es also sehr viel leichter und bei weitem risikoärmer im und mit dem Doko Dinge zu versuchen, zu probieren, zu tun, wovon man überzeugt ist, dass es richtig sei als im wirklichen Leben.

Für mich besonders interessant, bemerkenswert, eben was mich immer wieder das Deutsche am Doko betonen lässt, ist der Anspruch, einem stehen schon aus Fairness und Gerechtigkeit auch mal gute Karten zu. Und wenn dies nicht gewährt wird, kann nur die Mische fehlerhaft, wenn nicht gar betrügerisch sein. Es sitzen pro Spiel vier Leute zusammen, die alle ein gutes Blatt haben möchten. Man kann sich also die Wahrscheinlichkeiten zumindest annähernd gut ausrechnen, wieviel Hoffnungen trügen und wieviel guter Glaube wahr wird.

Kartenspiele haben alle dieses Analogie zu unserem Leben. Was ja durch diese schon sprichwörtliche Verteilung der Karten auch in Lebenzusammenhängen deutlich wird. Das Schicksal, Gott oder wer auch immer mischt diese und hat mir meine gegeben. Im Leben wie im Spiel. Nun gibt es jedoch ein Kartenspiel, das ganz bewusst und willentlich trotz einer schicksalshaften Verteilung Wert und Belohnung auf Können, bzw. Bestrafung auf nicht Können legt. Also dem eigentlichem Menschlichem Anspruch, mit Können das Schicksal zu besiegen statt aufs Glück vertrauend sich hinters "wird schon gut gehen" verstecken. verstärkt entgegen kommt. Ein Spiel, bei dem eben auch schlechte Karten durch korrekte Verhaltensweisen belohnt werden und gute Karten kaum noch schlechtes Spielen verzeihen.

Leider ist dieses Spiel nicht Doppelkopf. Das nämlich belohnt Glück trotz spielerischer Mängel. Und bestraft Pech trotz eigener genialer Glanzleistungen plus spielerische Mängel der Gegenseite.
Eben wohl typisch deutsch?
Und wie auch im deutschen Leben wird auch im Spiel sich über das Glück gefreut. Aber mehr noch: die ohnehin Glücklichen wollen ihr Glück auch noch als Verdienst prämiert sehen. Schließlich haben sie sich das ja verdient.

Dabei stellt sich im Leben wie im Spiel doch immer nur die Frage:
Was habe ich aus den Karten, die ich bekam, gemacht? Noch Besseres aus guten und weit weniger Schlimmes aus schlechten? Denn das wäre doch die belohnenswerte Leistung eines Menschen.
Nie die Frage: wie wird mir mein Glück oder ggf. mein Pech honoriert.

Es ist schon bemerkenswert und drängt sich als Analogie förmlich auf, wie wenig Deutsche ihr deutsches Doko dahin gehend verändern wollen, weniger aufs Glück und mehr aufs Können angewiesen zu sein. Doko hat das Potenzial, das zu können. Was auch dafür spricht, das es in diese Richtung entwickelt werden sollte.

Dafür haben wir allerdings nie schlechte Karten genug. Tatsächlich haben wir das sagenhafte Glück, lieber über Pech, also mangelndes Glück zu jammern, ja sogar Betrug zu wittern, statt glücks- und damit auch pechfreier durch Können und Wissen spielen wie leben zu wollen.

Im Spiel wünschen ich allen - auch mir! - erheblich mehr Pech! Denn nur dann lernen wir vielleicht ja mal was.
Im Leben dies zu wünschen, ist unnötig. Wir leben und haben damit von vorn herein Glück gehabt. Allerdings scheint mir es doch dringend hilfebedürftig, unser Glück. Denn bislang hatten und haben wir soviel Glück, dass wir es mit Füßen treten.

Was machen Menschen bloß mit ihrem selbst totgetrampeltem Glück?  Lernen sie im Leben dann noch, wenn sie nunmehr pechhabend dieses verlieren?

Did I ask too much? More than a lot?
You gave me nothing, now it's all that I got!
aus dem Lied "One" (One love, one life...)

Nachtrag vom 5.2.2013 und gerade gelesen in Schätzings "Der Schwarm",
(S. 512, FfM, Nov. 2005):
Man lernte, dass einem das eigenen Leben selbst gehörte, dass man
Einfluss darauf hatte. Aber als er gegangen war, hatte sie erkennen
müssen, dass ihr nichts gehörte und dass Selbstbestimmung pure
Illusion war. Sie hatte argumentiert, gefleht, geschrien, Verständnis
gezeigt, geduldig zugehört und Rücksicht erbeten, alle Register ge-
zogen, um am Ende doch zurückzubleiben, machtlos, entmachtet,
rausgeworfen aus dem gemeinsamen Leben wie aus einem fahrenden
Zug. Aller Kraft beraubt hatte sie aufgehört zu glauben, dass An-
strengung etwas bewirkt. Sie hatte verloren. Das Leben war ein
Glücksspiel.

Nicht nur diese Analogie zwischen (Glücks-)Spiel und Leben beschreibt Schätzing hier. Mehr noch verdeutlicht auch er, weswegen ich dafür plädiere
 - zum Mitschreiben -
Glaube
Hoffnung
Recht
Unrecht
Illusion
und 
Heuchelei
zukünftig doch besser und immer nur noch als Synonyme zu gebrauchen. Sollte Mensch denn niemals und noch besser auf diese zweifelhafte Nutzungen und Nutzen verzichten können.

Sonntag, 20. Januar 2013

Konkurrierende Kooperation

Es ist ein tröstlicher Gedanke - ich finde ihn deutlich tröstlicher als irgendeine Hoffnung? Illusion? Glaube auf "jenes höhere Wesen, das wir" (Zitat aus Bölls "Dr. Murkes gesammeltes Schweigen") Gott nennen - wenn die Forschung uralte menschliche Weisheit als neue Erkenntnisse entdeckt. Es bestätigt meine These, wonach der Mensch in sich eh alles weiß. Von wegen 'Tabula rasa'; Rasieren ist bislang nur dem Menschen vorbehalten, egal ob nun den Kopf oder die Beine.

Gefragt habe ich mich immer schon, wieso ich so wenig von evolutionärer Weiterentwicklung mitbekomme. Die bislang mich aber unbefriedigende Antwort lautete: subjektive Nicht-Wahrnehmung auch bedingt durch zu kleine, beispielsweise Zeit-, Wahrnehmungsfenster. Auch die offensichtliche Widersprüchlichkeit sogenannter egoistischer Gene mit tatsächlich beobachtbaren Phänomenen stellte mir die ausschließliche Wahrheit Darwinscher Evolutionstheorie in Frage.

Wie gesagt: es tröstet mich, wenn Evolutionsbiologen und -psychologen aber auch Genforscher nun die "kulturelle Evolution" und damit das kooperative Miteinander von Arten und hier besonders beim Menschen als mittlerweile viel bestimmender für die Entwicklung der Natur ansehen als die chemische Evolution der Moleküle. Welche jedoch - daran besteht für mich kein Zweifel - Jahrmillionen oder gar Jahrmilliarden lange und auch noch heutige  Voraussetzung dafür war und ist, dass überhaupt sowas wie Kultur entstehen konnte.

Einschub kleiner Bemerkenswertigkeiten:
1. Kultur hat eine wenn nicht genau nur diese wichtige Voraussetzung: Kommunikation! Sprich:Sprache. Verständigung. Es spricht für die deutsche Sprache als zumindest einstmals Sprache der Dichter und Denker, dass Verständigung mitunter als Synonym für Kooperation gebraucht werden kann.
Die menschliche Sprache mag sicherlich auch auf genetische Veränderungen gegenüber nicht sprechenden menschlichen Verwandten zurück geführt werden. Tatsächlich aber hat das Sprechen beim Menschen noch weit größere Veränderungen in seinen Genen bewirkt.
2. Es scheint Vieles darauf hinzudeuten, dass die kulturelle Evolution sich sogar der ursprünglichen Molekülevolution bemächtigt und damit überlagert, wenn nicht gar abschaltet. Mittlerweile ist nachgewiesen, dass kollektive Erfahrungen, quasi Wissen und Austausch von Informationen, nicht nur aber eben auch das menschliche Genom verändern.
Schon länger bekanntes Beispiel ist die kriegsbedingte Hungersnot in den Niederlanden, die genetisch auch noch bei Enkelkindern der damals Gebährenden nachweisbar ist.
3. Irgendwelche "rassistischen Besonderheiten" werden ins Reich der Märchen verbannt, wenn nicht die Gene sondern Kultur bedingte und schaffende Verhaltensweisen diese ohnehin verändern.
4. Auch die molekulare Evolution ist ohne Kooperation nicht möglich: Wie sonst wäre die Entwicklung kooperativer Zusammenschlüsse von Stoffen und Molekülen zu Bausteinen des Lebens, zu Viren, Einzellern und - vollkommen offensichtlich in einander gesund nur kooperierend müssenden - Mehr- und Vielzellern erklärlich?
5. Eben weil Konkurrenz und Kooperation viel eher ein begriffliches, sprachliches Phänomen, also Ansichtssache sind, abhängig von Standort, Betrachtungsrichtung und Namens-, Begriffsbildung, bestätigt dies genau wieder die überragende Wertigkeit und Ursachen und Wirkungen von kultureller Evolution.
Egal wo man steht, wohin man guckt, man muss schon blind sein wollen, um das erst jetzt noch dazu nur wieder mal zu sehen.
Aber vermutlich wird es immer noch katastrophal ausreichend Menschen geben, die weiterhin lieber wegblinden!
Verdient!
Und womit?
Mit Recht!
Recht ist und soll ja die in Stein gehauende Kooperation darstellen. Damit ich's mir leisten kann, gegen meine Mitmenschen zu arbeiten!
Einmal mehr als gut, doch besser arbeitslos zu sein!
6. Mensch wird nun mal erst klug - und leider eben doch nicht kollektiv evolutionär genug, um nachhaltig wirklich klüger zu werden - wenn er auf die Schnauze gefallen ist. Solange er wieder aufsteht, kann man das ja vielleicht vergessen.
    Jedoch sollte nie wieder vergessen werden, dass jedes Hinfallen auch das letzte gewesen sein kann. Und wenn 8 Mrd. immer noch genauso stolpern durch ihr Leben wie ein paar Millionen oder auch nur ein paar Clans, erhöht das deutlich - schließlich ist Mensch ja nicht irgendeine daher gelaufene Ameise, sondern Welt und wohl auch Evolutuion bestimmend - die Wahrscheinlichkeit, dass ein solch massenweiser Niederschlag unsere Welt, unser Universum gar unaufstehlich in seinen Grundfesten erschüttert!
Lass dir doch mal ein Kilo oder 8 Millionen Tonnen - das ist massstabsgerecht! - auf den Fuß fallen, dann wird klar, wovon ich spreche!
Aber genau das machen wir zu unserer Kultur: konkurrenzbedingt - wenn nicht ich, dann ein anderer! - zerstören wir lieber selbst unser Zuhause! Und damit unsere bislang einzige Lebens- und Überlebensmöglichkeit!
Frage: Habe ich als letzter, einzig lebender, allein nur die Kraft des Wiederaufstehens gefundener Mensch nun gewonnen oder wie alle anderen auch nur verloren?
Wen also töte ich? Wenn ich töte und nicht aufesse, was ich mir selbst und offensichtlich am Besten von allen nun gestorbenen Mitkotzbrocken einbrockte?
(Konkurrenz wird gekennzeichnet von Gewinnen und Verlusten. Was sind aber nun Sieger, die keine Verlierer mehr haben?)

Wirklich interessant an dieser - ich nenne sie nun mal so, weil "wissenschaftliche Erkenntnis" ein zu ungenauer Begriff geworden ist - Weisheit ist:
Im Gegensatz zu Darwins Gegeneinander, "Krieg" der Moleküle und ihrer Träger beschreibt nun weit mehr das Miteinander, die Kooperation, die Entwicklungsrichtung. Konkurrenz, Wettbewerb verkommt damit von der "wahren Bestimmung", vom Mittel zum Zweck oder gar vom Zweck an sich zum bloßem "Spezialfall" der Kooperation. Denn die scheint natürlichen Vorrang vor der Konkurrenz zu haben. Wie anders wäre der sogenannte, weil ja durchaus fragwürdige Erfolg der verhältnismäßig schwachen Spezies Mensch erklärlich, die ja sogar alles auf die Karte des Mit- und nicht Gegeneinanders setzend ihre Hauer, ihre Eckzähne "freiwillig" rückbildete?

Wenn wir also nun sogar "wissenschaftlich" feststellen, welchen Stellenwert die Kooperation für uns aber noch weit mehr für die irdische Natur und gar für unser Universum hat - wir sind ja eigentlich nur ein erster Versuch molekularer Evolution, kooperierende, kommunikative Spezies zu entwickeln, ein momentaner Endpunkt, ein finaler wenn überhaupt nur dann, wenn wir uns weiterhin "miteinander konkurrierend" dazu werden lassen und auch dann nicht unserem Universum etwas Besseres mehr einfällt - dies also als "Weisheit letzter Schluß" feststellend, wäre es doch mal angebracht, darüber nachzudenken, was denn genau Kooperation und Konkurrenz sind. Wie sie miteinander oder auch gegeneinander aber zusammenhängen? Wann was Vorrang hat?

Geschichtlich erwiesen ist die Banalität, dass besonders gut miteinander kooperierende Gruppen, Völker und andere Zusammenschlüsse länger lebten und wirkten. Ein Wettbewerb fand eigentlich immer nur mit Dritten statt. Konkurrenz UND Kooperation treffen sich also in dieser Unterscheidung zwischen dem Innen und dem Außen: mit dem einen wird zusammengearbeitet und mit dem anderen gerungen. Mir erscheint die Theorie der kulturellen Evolution als zwangsläufige weil nur so fortbestehen könnende Kooperative plausibel, sie spiegelt mein Ich wieder, das ich auch gut unterscheiden kann als inneres und äußeres Ich, sowohl körperlich wie auch geistig seelisch.
     Jedoch wird so selbstverständlich dieses unser Deutschland als überholt, als schon lange tot, es weiß es nur noch nicht, begriffen. Denn von Kooperation ist immer weniger zu spüren in diesem doch weit mehr miteinander konkurrierendem Zusammenschluß. Ja eigendlich ist das kein Zusammenschluß mehr, da hält nichts mehr zusammen, was vielleicht ja mal zusammen gehörte. Deutschland hat 'nen Knall!
Is'n explosiver Haufen, bestenfalls - aber auch das erfolglos - um Exklusivität bemüht.

Welche Amtsanmaßung steckt eigentlich dahinter, sich anzumaßen, Ämter anzustreben?
Gar zu verdienen?
Wo und ab wann schlägt das Bemühen um Kooperation in bloße und simple alles niedermähende Konkurrenz um?

Gedanken in diesem Zusammenhang:
1. Den christliche Anspruch, doch bitte schön kooperativ die andere Wange auch noch hinzuhalten, kann ich nur als Symbol eben für diese Wichtigkeit des Miteinanders ansehen. Als kollektiv-weise Verhaltensregel scheint gerade das mir kontraproduktiv. Ja mehr noch: es wird damit kooperieren wollenden Menschen eine Kooperation suggeriert, wo genau aber eine Konkurrenz bestimmt und somit weiter besteht..
1.1. Es mag zwar sein, dass Kooperation der eigentliche Antrieb der Evolution wie auch des Menschen ist, jedoch scheint mir im Einzelfall, in einer Situation, die von Konkurrenz geprägt ist, kooperierende Verhaltensweisen fehl am Platz. Ja, sie scheinen diese Konkurrenz gar noch zu verschlimmern und zu beschleunigen. (In einer kriegerischen Auseinandersetzung ist alles erlaubt! Auch wenn das nicht stimmen soll, stellt sich doch eher die Frage: Ach? Im Krieg ja, im Frieden nicht?)
1.2. Insofern hat also jede Konkurrenzsituation etwas Übermächtiges, etwas Ausschließliches. Was ja auch mit unseren zumindest europäisch tradierten Ansichten und daraus folgenden Verhaltensweisen in Einklang steht.
Der Punkt ist eben genau der: Es mag für einen deutschen Soldaten bestimmend sein für sein so Sein Wollen, sich zu fragen: Lebe ich, meine Familie, mein Volk länger, wenn ich beispielsweise in Afghanistan zuerst töte? Tatsache ist aber, dass diese Frage nicht ums Leben geht, sondern nur ums Sterben. Lebendige Frage lautet nicht: will ich sterben oder nicht. Sondern: will ich töten! Soll ich etwas tun, was sonst ein anderer täte?
Vor lauter Angst vorm Sterben wird das Leben - gerade auch mein überlebendes - getötet!
Denn wie will ich Leben erhalten, noch dazu menschliches, wenn ich es töte? Die Wahrscheinlichkeit zu sterben - ohnehin ein sicheres Ereignis, also 100% - nicht nur erhöhe ich durch mein eigenes Mitwirken dazu, sondern beschleunige das Sterben an sich? Statt mit dem Leben zu kooperieren und in Konkurrenz zum Sterben zu treten, konkurriert Mensch mit Soldaten mit dem eigenem Leben!
Die Problematik der Todesstrafe ist nicht die, ob ein Mensch den Tod verdient hat. Sondern die: Ist ein Mensch noch ein kooperatives Wesen, wenn er/sie Menschen das Leben nimmt? (Ohne es wenigstens aufzuessen. Denn nur Nahrung muss Wesen töten, verinnerlichen, um nicht vorzeitig zu sterben.)
Also die Frage nach dem Henker ist das Problem der Todesstrafe, wie überhaupt jedes strafen wollenden Menschens: nicht, wer soll das sein sondern, wer will das sein? Und wer ist sowas? Und überhaupt: was soll sowas unter uns?
Und was macht solch Verhalten mit uns?
Und unserer Welt? Unserem Universum?
Oder auch nur mit unseren Molekülen, unseren Genen, damit aber auch mit unseren Kindern und Enkeln?

2. Wir haben mit Kooperation uns erfolgreich globalisiert, sind Welt beherrschend damit geworden, die wir nun mit globalisiertem Konkurrenzhochdruck zerstören!

3. Intelligenz ist teuer, kostet viel Energie. Dumm lebten auch wir besser, weil weniger energieverschwendend. Aber noch dümmer und damit eben nur besser sterbend, also schlechter lebend ist die Energieverschwendung, sich selbst dümmer zu machen, als Mensch nun mal ist. Das Gehirn frisst mit, ob wir's nun nutzen oder nicht.
Mein Tipp: Nutzen, ansonsten verschwindet es!

Halten wir daher noch eines fest:
Eine wie auch immer geartete soziale Marktwirtschafft ist bestenfalls eine kooperierende Konkurrenz, nie jedoch eine wie auch immer konkurrierende Kooperation.
Mich tröstet dieser Gedanke der Wissenschaft, wonach die Unmenschlichkeit des konkurrierendem in Grund und Boden Stapfens nicht nur äußerlich sondern auch dem Innersten des Menschen widerspricht!
Aber egal ob nun Außen oder Innen: Weiterhin Konkurrenz zwischen uns?
Mit uns dann eben nicht!
(Mal Hand aufs Herz: warum auch? Prototypen sind nun mal keine Serienmodelle, eigentlich nur reif fürs Museum!)
Jedenfalls sieht's genauso mal wieder aus!

Aber vermutlich bin auch ich nur wieder blind, stehe verkehrt und vor allem blinde in die falsche Richtung.
Tja, Bildung halt, sorry!